Das Wunder der Dankbarkeit
Nörgeln zu lassen, wird sich auch unser Umfeld verändern.
Zu viel Ego macht einsam
„Wenn du dich für jeden freust, der in Glück und Fülle lebt, schickt dir das Universum auch Fülle. Hegst du hingegen Neid und Missgunst, dann nimmt das Universum dir womöglich alles weg. Es gibt dir alles, was du durch deine innere Einstellung ‚bestellst‘.“ Bärbel
K ritisieren wir andere und reden schlecht über sie, gibt das nicht nur den schlechten Gefühlen in uns Raum und verhindert Dankbarkeit. Es ist zugleich ein mieser Trick unseres Ego – ja, das gilt auch für mich! –, das sich damit selbst größer machen und über die anderen stellen möchte. Deshalb würde unser Ego auch gern weiter kritisieren, denn das gibt ihm das Gefühl, besser zu sein als der kritikwürdige Rest. Nichts und niemand ist ihm gut genug, also wertet es die anderen ab – und sich selbst damit auf. Aber das funktioniert nur scheinbar.
Denn hinter der Betonung des Ego steckt in Wirklichkeit ein Mangel an Selbstliebe und Selbstakzeptanz. In Wirklichkeit schreien Egoisten nach der Aufmerksamkeit und Anerkennung durch andere. Sie sind abhängig davon, dass ihr Gegenüber, am liebsten gleich ganz viele, sie bestätigt und ihnen das Gefühl gibt, großartig, erfolgreich und unwiderstehlich zu sein. Wer sein Ego permanent in den Vordergrund stellt, zeigt eigentlich nur, wie bedürftig er ist, wie sehr er etwas braucht, von dem er zu wenig hat: Liebe. Und weil ein Egoist sich selbst nicht genug liebt, nimmt er sich besonders wichtig und will sich Liebe von außen holen. Sein Mangel an (Selbst-)Liebe wird also kompensiert durch ein übergroßes Ego.
Egoismus lohnt sich nicht
Natürlich finden sich viele Vertreter dieser Spezies im beruflichen Umfeld, besonders weiter oben auf der Karriereleiter. Jeder, der in der Öffentlichkeit und im Rampenlicht steht oder der eine Spitzenposition innehat, läuft Gefahr, diesem Virus anheimzufallen
Wonach suchen all diese Menschen? Ist es nicht einfach Anerkennung, Respekt, Zuspruch oder mit einem Wort: Liebe? Wie sonst kann man sich all das erklären, was viele Menschen für ihren Erfolg zu opfern bereit sind: das Familienleben, ihre Gesundheit, Freundschaften, Zeit für sich und ihre Interessen, ab und zu mal ausschlafen zu können … Bestimmt fallen dir noch viele weitere Beispiele ein. Und denk nur mal daran, wie gut gerade Menschen in Führungspositionen dem Drang ihres Ego nachgeben können, beispielsweise durch Machtspiele.
Dabei sollten wir natürlich nicht aus den Augen verlieren, dass es auch hier echte Idealisten gibt, die angetreten sind, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Letztlich geht es ja nur darum, das Ego nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen beziehungsweise es rechtzeitig zu bändigen, bevor es sich allzu sehr aufplustert.
In der folgenden Übung zeige ich dir, wie du deinem Ego – falls es mal zu groß wird – ein Schnippchen schlagen kannst.
Übung Pause fürs Ego
Fährst du morgens mit dem Auto zur Arbeit? Dann beobachte dich mal genau dabei: Bist du dir im Berufsverkehr auch selbst der Nächste? Hast keine Zeit, jemandem die Vorfahrt anzubieten oder gar einen Parkplatz zu überlassen? „Weg da, du Trottel, das ist mein Platz! Ich hab ihn zuerst gesehen!“ Kommt dir das bekannt vor? Im Verkehr, wie so oft im Leben, herrscht schließlich das Recht des Stärkeren.
Spielt sich das auch bei dir so ähnlich ab, dann mach morgen mal eine ganz schwere Übung: Begib dich wie immer in den Berufsverkehr, nur ein paar Minuten früher als sonst – aber diesmal ganz ohne Ego-Trip. Das heißt, du lässt jedem anderen Autofahrer die Vorfahrt (ignoriere das Hupen hinter dir!), drängelst dich in keine Schlange, schimpfst nicht über die anderen Idioten oder Fahranfänger, überlässt einem anderen deinen Parkplatz … Was passiert mit dir? Wetten, dass es dir hinterher besser geht? Obwohl du vielleicht ein paar Minuten länger gebraucht hast – plane die einfach mit ein, ist ja nur ein Test! Du kannst diese Übung natürlich auch in anderen Situationen machen, in denen sonst Ellenbogen gefordert sind: der tägliche Kampf um den Sitzplatz in der S-Bahn, das Drängeln in der Schlange an der Supermarktkasse und so weiter.
Dein Ego wird erstaunt sein, wenn du dich mal ganz unerwartet verhältst. Dafür werden deine Selbstachtung und dein gutes Gefühl rapide steigen. Du wirst in den Spiegel blicken und zufrieden mit dir sein!
Die Freude am Geben
Dieses prima Gefühl,
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