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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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dann den anderen Fuß und erlaubte es Wren, ihm die Stiefel anzuziehen.
    So.” Sie rückte ein Stück von ihm ab und schaute ihn an. Er sah furchtbar blass und elend aus.
    “Also gut”, meinte er schwach. “Wir werden es versuchen.”
    “Sind Sie sicher?” Besorgt verzog sie die Miene.
    Er nickte. “Ja.”

    “Lehnen Sie sich gegen mich”, befahl sie, schlang einen Arm um seine Taille und half ihm aufzustehen.
    Er schwankte wie ein junger Baum im Wind. Wren reichte ihm knapp über die Schulter, und sie bemerkte, dass er erstaunlich sauber roch. Diese Tatsache erhöhte noch ihre Neugierde. Offenbar duschte oder badete der Mann regelmäßig.
    Aber wo, wenn er doch so durchs Land stromerte?
    Wer ist dieser Keegan Winslow? fuhr es ihr erneut durch den Kopf. Er schien weder ein Krimineller noch ein normaler Landstreicher zu sein. Seine Lederjacke, obwohl abgetragen, war von guter Qualität, genau wie seine Stiefel. Von dem bisschen, was sie bisher mit ihm gesprochen hatte, konnte man nicht viel sagen. Dennoch machte er den Eindruck eines gebildeten Menschen.
    “Wohin gehen wir?” fragte er.
    “Wir müssen zuerst einmal die Treppe hinunter.”
    “Welche?” Er blinzelte.
    “Was meinen Sie?”
    Wren unterdrückte ein Stöhnen, was er meinte. Er sah bereits doppelt. Wer wusste, wozu solch ein Mann fähig war? Sie überlegte gerade, ob es nicht doch besser wäre, ihn hier oben im Bett liegen zu lassen, als der Wind erneut um die Scheune pfiff und eiskalten Wind durch die Spalten des Holzes blies.
    Vielleicht war der Stall unten warm genug für das Vieh, aber der Heuboden war eindeutig zu kalt für einen Mann, der hohes Fieber hatte.
    “Folgen Sie mir einfach”, erklärte sie ihm.
    Er legte den Arm um ihre Schultern und lehnte sich gegen sie. Obwohl sie hur ganz langsam einen Fuß vor den anderen setzte, merkte sie, wie viel Mühe ihm das Gehen bereitete.
    Also blieb sie nach jedem zweiten Schritt stehen, damit er Luft holen und seinen Schwindel .überwinden konnte. Sein Gesicht wurde rot von der Anstrengung, und Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Oberlippe.

    Seine Hände krampften sich um ihre Schultern, und als er taumelte, trat er auf ihre Zehen.
    “Entschuldigung”, murmelte er.
    “Schon gut, das macht nichts.”
    Plötzlich sah er nicht länger wie der unheimliche Eindringling aus, der sich in ihren Stall geschlichen hatte.
    Stattdessen wirkte er wie ein kleiner Junge, müde erschöpft und auf der Suche nach einem Zuhause. Zärtlichkeit stieg in Wren auf, und sie musste den Wunsch unterdrücken, ihm eine Haarsträhne aus der Stirn zu streichen und ihn liebevoll in den Arm zu nehmen.
    “Das machen Sie sehr gut”, lobte sie, als sie die Treppe erreicht hatten.
    “Lügnerin.”
    “Wir sind gleich unten.” Doch als Wren den Fuß auf die erste Stufe setzte, zögerte sie. Jetzt begann der schwierigste Teil des Unternehmens.
    “Mr. Winslow”, sagte sie. “Wir müssen jetzt diese Treppen hinuntergehen. Schaffen Sie das?”
    Er nickte nur, und sie spürte, mit welch ungeheuer Anstrengung er eine Stufe nach der anderen mit ihr hinunterging.
    “Was ist los?” fragte sie, als sie unten angekommen waren und er schwer atmend stehen blieb. Sie schaute in sein Gesicht und sah, wie angestrengt er wirkte.
    “Meine Beine wollen nicht mehr.”
    “Du lieber Himmel!” Bevor sie noch reagieren konnte, sackte Keegan Winslow neben ihr in die Knie und fiel auf den Stallboden.
    Sie hockte sich neben ihn. “Mr. Winslow, bitte reden Sie mit mir.”
    Keegan blinzelte das braunhaarige weibliche Wesen an, das sich über ihn lehnte. Sein Kopf schmerzte höllisch, und er sah alles verschwommen. Ihm war heiß, und jeder Knochen in seinem Leibe schien zu schmerzen. Warum hörte sie nicht endlich auf, wie ein besorgte Henne über ihn zu wachen? Er hatte genug vom Mitleid anderer Menschen. Er hatte genug von Menschen, die glaubten zu wissen, wie es ist, jemanden zu verlieren, den man liebt. Er hatte genug von Leuten, die es gut mit ihm meinten. Diese junge Frau hatte doch nicht die geringste Ahnung, was er alles erlitten hatte, durch was für eine Hölle er gegangen war.
    Langsam drehte er sich um und kam auf die Knie.
    “Was machen Sie da?” fragte sie erschrocken. “Geht es Ihnen schon wieder besser?”
    “Nein, aber schließlich kann ich ja nicht den ganzen Tag hier herumliegen, oder?” erwiderte er barsch.
    Keegan hielt sich an der Tür einer Kuhbox fest, um sich auf die Füße zu ziehen. Eine Kuh glotzte ihn

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