Das Wunder Der Selbstliebe

Oder:
„Immer bekomme ich so wenig. Das wird mal wieder nicht lange reichen. Ich Arme/r!“
    Was denkst du tendenziell, wenn du Geld ausgibst:
„Schön, dass ich die Möglichkeit habe, hierfür Geld auszugeben. Ich vertraue, dass alles Geld, das ich brauche, immer da sein wird. Möge ich das Geld immer sinnvoll und mit Liebe ausgeben.“ Oder:
„Das ist viel zu teuer! Meine Güte, wie soll ich bloß auskommen mit meinem Geld! Ich sehe es schon wieder dahinschmelzen.“
    Das Problem ist, dass unser Unterbewusstsein von Gewohnheiten lebt. Es merkt sich in so einem Fall: „Jedes Mal, wenn ich mit Geld zu tun habe, macht es mir schlechte Gefühle.“ Das Unterbewusstsein setzt dann „viel Geld“ mit „vielen schlechten Gefühlen“ und „Geld ist gefährlich“ gleich und versucht, das Geld wieder loszuwerden – um uns vor den schlechten Gefühlen zu bewahren.
    So lange du daher innerlich nicht in Frieden mit dem Thema „Geld“ bist, wird dich beim plötzlichen Eintreffen einer großen Menge Geld immer eine unsichtbare Kraft antreiben, das Geld schnellstens wieder loszuwerden. Genau das ist dem Unternehmer – aus meiner Sicht – passiert.
    Was dieser Herr offenbar braucht, ist eine langsame und stetige Zunahme des Umsatzes und gleichzeitig Zeit, um auf sich selbst und die innere Stimme zu hören und um neue Denkgewohnheiten zu bilden, etwa: „Ich mag Geld, ich vertraue meinem Geld. Es kommt darauf an, was ich damit mache. Geld an sich ist weder gut noch schlecht, ich hab die Fäden in der Hand …“ Oder so ähnlich. Das schnelle Geld hat ihm letztlich mehr Probleme verursacht, als die Schulden vorher.
    Zum Glück gibt es jetzt auch eine Alternative: Er studiert das Selbstliebe-Buch mit Inbrunst und gelangt in einen tiefen, stabilen Kontakt zu seinem innersten Wesenskern. Wenn dann die nächsten Millionen kommen, können sie auch schnell kommen. Er wird den Kontakt zu sich selbst nicht mehr verlieren und ganz anders entscheiden. Schnelle Millionen sind nur prima, wenn du innerlich bereit dafür bist.
    Neulich las ich, Robbie Williams verkaufe eine millionenteure Villa, die er erst vor einem Jahr erworben habe. Ich habe einer Freundin davon erzählt und sie meinte, das lese man von Berühmtheiten öfter. Ich habe mitunter den Eindruck, zu schnell erworbenes Geld verwirrt die Menschen emotional. Nichts gegen Fülle, aber man muss aufpassen, dass der innere Reichtum stets mitwächst. (Deswegen habe ich vor einiger Zeit extra ein Buch für wohlhabende Menschen geschrieben, einen „Shopping-Guide für inneren Reichtum“. Ich dachte, je mehr gerade wohlhabende Menschen ihren inneren Reichtum ankurbeln, desto besser für die Welt.)
Liebeswünsche brauchen Zeit
    Auch in Liebesangelegenheiten ist eine „Sofortlieferung“ nicht unbedingt ein Segen. Das zeigt das Beispiel der 20-jährigen Tochter einer Freundin. Sie hatte fünf Jahre lang einen festen Freund, mit dem sie früher in die gleiche Klasse gegangen war. Nun war Schluss, und es sollte „sofort“ ein neuer her. Sie wollte mal wieder so richtig verliebt sein und das Leben genießen. Kein Problem: Die heiße Liebe kam, es funkte auf den ersten Blick. Es funkte und funkte und glomm und glomm, dann rauchte es nur noch und mit einem letzten Puff war alles wieder aus – nach drei Wochen.
    Die Mutter wusste, dass ihr Kind den ersten Freund in- und auswendig gekannt hatte, mit allen seinen Stärken und Schwächen. Sie fragte ein bisschen nach, wie denn der neue so wäre. Und es wurde schnell klar, dass die beiden sich nur oberflächlich gekannt hatten. Da konnte noch keine Liebe wachsen. Liebe entsteht, wenn man den Augenausdruck, die Gestik des anderen genau kennt und weiß, was in der Tiefe seines Wesens gerade vor sich geht. Wenn man genau sieht, wann der andere aus eigenen Angstmustern heraus reagiert und wann er voll Liebe ist. Solange man das nicht weiß, weiß man gar nichts, und die Beziehung bleibt oberflächlich und ist damit schnell langweilig.
    Prüfe also genau, wie deine Bestellung ans Universum oder dein Wunsch wirklich lautet. Sofort verlieben und in eine Beziehung stürzen? Jemand hat mir mal gesagt, kein Wort, das mit „ver“ anfange, bedeute wirklich etwas Gutes, auch ver-liebt nicht. Verliebt ist schön, aber es wird erst gut, wenn das „ver“ wegfällt und echte Liebe entsteht. Vielleicht lautet der eigentliche Wunsch: Ich möchte eine Partnerschaft mit echter Liebe. Ich nehme in Kauf, dass die Liebe auch Zeit zum Wachsen braucht, um