Das Wunder Der Selbstliebe
künstlichen Stimmlage können wir uns so kontrollieren, dass wir „gelassen“ klingen.
Bei mir selbst habe ich den Eindruck, dass ich beispielsweise bei Vorträgen fast immer meine „eigene“ Stimme benutze, bei Konfliktgesprächen mit Einzelpersonen dagegen fast nie – und auch nicht bei Personen, die mich grundsätzlich stressen oder anstrengen. Einmal habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich wieder so eine unnatürliche Stimmlage anschlug, und habe versucht, die Tonlage meiner natürlichen Stimme zu finden. Doch auch nach mehreren Anläufen war meine Stimmlage noch zu hoch. Mein Gegenüber sah mich besorgt an und holte mir ein Glas Wasser, weil er dachte, ich hätte einen Frosch im Hals. Peinlich, peinlich …
Ich bin dann umgeschwenkt auf das Mantra (natürlich nur in Gedanken!): „Ich liebe mich und erlaube mir, geliebt zu werden. Was du von mir denkst, hat keinen Einfluss auf meine Selbstliebe und die Erlaubnis geliebt zu werden.“ Nach wenigen Minuten hatte sich meine natürliche Stimmlage von ganz allein wieder eingestellt, und noch ein paar Minuten später sprach auch mein Gesprächspartner mit einer veränderten Stimme. Auch er klang auf einmal netter und entspannter. Ganz offensichtlich hatte er den gleichen Stress mit mir gehabt wie ich mit ihm, und wir hatten uns beide verstellt.
Natürlicher Sound
Wenn wir unsere Stimme verstellen, versuchen wir, jemand anderes zu sein als wir sind. Wir verstecken uns hinter Klängen, die dem anderen verbergen, wer wir wirklich sind. Das ist eigentlich schade, denn die natürliche Stimmlage ist der Klang der entspannten Selbstliebe:
Er steckt an und
erzeugt eine natürliche Atmosphäre,
stärkt die Verbundenheit mit anderen,
erhöht dein Wohlgefühl,
entspannt dich und dein Gegenüber,
wirkt laut meiner Heilpraktikerin sogar stärkend auf das Immunsystem
und bewirkt auch eine Tiefenentspannung, die den Zugang zur Intuition verbessert. (Wenn du häufig mit einer Stimme redest, die dir selbst und deinem Unterbewusstsein fremd ist, dann entfremdest du dich von dir selbst und deiner Intuition.)
Mit dem Klang der Selbstliebe in der Stimme geht es dir besser, es fällt dir leichter authentisch zu sein, und du hörst die Stimme deiner Intuition besser. Dieser natürliche Klang ist automatisch stabil, wenn deine Selbstliebe stabil ist. Aber du kannst auch umgekehrt über das bewusste Beobachten und Einsetzen des Klangs deiner Stimme die Selbstliebe stärken. Das ist ähnlich wie mit der Atmung: Wenn du entspannt bist, atmest du automatisch ruhig. Solltest du aber gestresst sein, kannst du über bewusstes Atmen den Stress wieder loslassen und zurück zur Entspannung finden.
Tipp Wenn du jemand bist, der sehr viel und häufig mit einer „Selbstschutz-Stimmlage“ spricht, dann kannst du
am leichtesten im Gespräch mit kleinen Kindern oder Tieren deine natürliche Stimmlage wiederfinden. Das kann auch ein Marienkäfer sein. Wichtig ist,
dass es ein Tier ist, das dir lieb und harmlos erscheint.
Wenn du umgekehrt wissen willst, wie du klingst, wenn du einen unnatürlichen Tonfall hast, dann kannst du dich ja mal im Zoo vor ein Fenster hocken, hinter dem ein gelangweilter Tiger liegt. Dann versuche mal, dem Tier durch gutes Zureden eine Geste der Warmherzigkeit zu entlocken. Du wirst allerlei seltsame Tonlagen bei dir hören können – während zig andere Zoobesucher sich fragen, ob es dir wohl noch ganz gut geht.
Und falls dir dann auffällt, dass du mit deinem Chef im selben Tonfall redest wie mit dem Tiger, dann stell dir doch beim nächsten Gespräch mit ihm vor, er wäre ein süßer kleiner Marienkäfer und würde sich gerne von dir mit Blättern füttern lassen. Bestimmt klingst du dann entspannter, und der Chef hört dir mit mehr Freude zu.
Übung Beobachte dich selbst, wie du sprichst und wie deine Stimme klingt, wenn du mit Freunden, Verwandten, Kindern, Kollegen, geliebten oder ungeliebten Personen, eng Vertrauten oder völlig Fremden sprichst. Entdecke deine ureigene natürliche Stimme und setze sie bewusst ein, um eine natürliche Atmosphäre zu erzeugen. Wenn es nicht gleich klappt, versuche es in Gedanken mit dem Mantra „Ich liebe mich und erlaube mir, geliebt zu werden“ und beobachte, ob es dir mit der Zeit leichter fällt, bei deiner natürlichen Stimmlage zu bleiben.
Dichte dir selbst ein kleines „Ichliebemich-Mantra“. Wähle einen Text, der dir Spaß macht und die kindliche Freude in dir aktiviert. Der Satz kann ganz brav, verrückt
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