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Das Wunder Der Selbstliebe

Das Wunder Der Selbstliebe

Titel: Das Wunder Der Selbstliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baerbel Mohr , Manfred Mohr
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eigenen Wahrheit. Und die, an denen sich jeder orientiert, sind ja ihrerseits genauso wenig stabil in ihrem eigenen Energiefeld. Im Gegenteil, sie orientieren sich an anderen instabilen Personen.
    Falls der Heiler auch nur annähernd richtig liegt, würde das bedeuten, dass sich Heerscharen von instabilen Menschen an Heerscharen von anderen instabilen Menschen orientieren, die ihrerseits genau das Gleiche tun. Jeder hofft, dass der andere mehr weiß, dass er stabiler und sicherer ist als man selbst – nicht ahnend, dass auch er nur deshalb so laut auftrumpft, damit niemand merkt, dass er genauso instabil ist wie der Rest.
    Da denke ich an ein Mädchen aus meinem Bekanntenkreis. Sie macht gerade die Mittlere Reife und weiß noch nicht, was sie danach tun soll. Die Mutter drängt zu diesem, der Vater macht Druck, es müsse unbedingt jenes sein, und der Lehrer redet sich den Mund fusselig, weil er wieder etwas ganz anderes für das Richtige hält. Ich habe das Kind zur Berufungsberatung bei einer Bekannten geschickt. Die rief mich an und sagte, man könne mit dem Mädel nicht wirklich arbeiten. Es wäre so entfremdet von sich selbst, dass man vermutlich erst mal ein ganzes Jahr bräuchte, bis sie sich selbst wieder soweit spürt, um sich die entscheidenden Fragen zu beantworten: „Was kann ich, was will ich, was traue ich mir zu, was macht mir Spaß?“ Das Mädchen sei es gewohnt, sich nur eine Frage zu stellen: „Wie muss ich mich verbiegen, damit mich alle anderen okay finden?“ Im Moment wollen sie aber drei verschiedene Leute in drei verschiedene Richtungen drängen, und egal, wie sie sich entscheidet, sie würde zwei davon verärgern. Dieser Gedanke mache ihr große Angst – und dabei sich selbst zu spüren, könne man ihr nicht beibringen. Da sei erstmal Basisarbeit in Sachen „Selbstliebe“ nötig.
Auf sich selbst hören
    Womit wir wieder beim Thema wären, denn stabil in sich selbst zu sein bedeutet:
sich selbst zu lieben,
das eigene Selbst zu würdigen,
sich mit seinen Eigenarten und Eigenheiten zu respektieren,
sich zu unterstützen bei der Selbstentfaltung,
jederzeit den Zugang zur eigenen Wahrheit zu haben,
angstfrei zur eigenen Wahrheit stehen zu können,
das Geziehe und Gezerre von anderen mit Verständnis und Mitgefühl sehen zu können, ohne dabei die eigene Wahrheit aus den Augen zu verlieren,
sich selbst und die eigene Motivation jeden Moment erspüren und hinterfragen zu können – ohne dabei jemals die Selbstliebe zu verlieren.
    Nehmen wir an, du ertappst dich bei einer ganz typischen, uralten Selbstblockade, einem Verhaltensmuster, das dir schadet. Dann kannst du alles schlimmer machen, indem du dir vorwirfst: „Mein Güte, du Depp, wie oft willst du den Blödsinn noch machen?“ Du kannst aber auch denken: „Aha, jetzt bin ich also wieder in diesem Muster, in dieser ungünstigen Verhaltensweise gelandet, das ist ja interessant. Aber natürlich hindert mich das in keiner Weise, mich selbst zu lieben. Mal sehen, was möchte ich jetzt tun in dieser Situation? Womit komme ich am ehesten wieder in Fluss? Was ist jetzt das Richtige, um mich wieder rund, ganz und gesund zu fühlen?“
    Indem du liebevolle neue Gewohnheiten im Verhalten dir selbst gegenüber etablierst, wirst du stabiler. Und ebenso durch lauter kleine Momente, in denen du dich annimmst und würdigst, egal was du da grade wieder an dir selbst beobachtest. Versuche dabei, spielerisch mit dir umzugehen!
Nicht ablenken
    Apropos spielerisch: Ich hatte kürzlich mit mir selbst ausgemacht, am Abend unbedingt noch meditieren zu wollen, hatte dann aber Null Bock dazu. Ich wollte lieber eine Schnulzenkomödie auf DVD ansehen. Also habe ich meine innere Weisheit gefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, eine Komödie so anzusehen, dass sie quasi einer Meditation gleich käme.
    Mir kam sofort eine Idee: Ich wollte beim Gucken jedes noch so kleine Gefühl, das in mir aufkeimt, genauestens ansehen, bis in die Tiefe erspüren und es als Gelegenheit nutzen, um versteckte Motivationen oder verdrängte Gefühle ans Tageslicht zu bringen. Dazu wollte ich jedesmal die Pausentaste drücken und erst das Gefühl bis in die Tiefe erkunden, bevor ich weitergucke.
    Klasse Idee, das habe ich doch gleich gemacht – und für die ersten fünf Minuten Film etwa eine Stunde gebraucht. Es war quasi nur der Vorspann, und ich bin schon durch „Angst vor schlechten Gefühlen anderer“, „Angst vor Schimpf und Schande“ und was alles noch gegangen. Das war mir

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