Das Wunder Der Selbstliebe
ihres Mannes.
Auf diese Art projizieren wir immer wieder unsere Schuldgefühle nach außen, wodurch wir uns selbst schwächen. Würden wir uns und anderen vergeben, würde unsere Selbstliebe wachsen und uns stärker machen.
Vergebung ist also ein sehr wichtiger Baustein auf dem Weg der Selbstliebe. Man könnte Vergebung auch mit „Überwindung von Ablehnung“ umschreiben. Wenn ich Vergebung übe, nehme ich das vorher Abgelehnte an, so wie es ist. Und dabei – kleiner Trick – nehme ich mich selbst an, in allen Teilen. Mit der folgenden Übung kannst du das vertiefen.
Übung Bei dieser Übung praktizieren wir ein kleines Ritual. Zuerst verbinde dich ganz mit deinem Herzen. Am besten ist, du legst dazu beide Hände auf dein Herz und spürst die Wärme deiner Hand auf deiner Brust. Dann atme ganz bewusst ein und aus, und spüre intensiv, wie deine Hände sich auf deiner Brust heben und senken.
Gehe nun in Gedanken zum Thema „Schuld“. Was regt sich dabei in dir? Was möchte sich zeigen? Entsteht Wut in dir auf einen bestimmten Menschen? Zeigt sich Wut auf dich selbst, weil du vielleicht denkst, etwas falsch gemacht zu haben? Oder haderst du innerlich sogar mit dem Schicksal an sich, dem du die Schuld für Missgeschicke in deinem Leben anhängen möchtest? Was auch immer du findest, am einfachsten gehst du in diesem Ritual alle Möglichkeiten zu vergeben einzeln durch. Denn vergeben kannst du auf sechs verschiedene Arten:
„Ich vergebe mir die Schuld, die mir selbst bewusst und bekannt ist.“
„Ich vergebe mir die Schuld, die mir unbewusst ist und in mir schlummert.“
„Ich vergebe anderen die Schuld, die ich ihnen bewusst gebe.“
„Ich vergebe anderen die Schuld, die ich ihnen unbewusst gebe.“
„Ich vergebe auch der höchsten Instanz (Universum oder Gott) die Schuld, die ich ihr bewusst gebe (etwa für Probleme in meinem Leben).“
„Ich vergebe auch der höchsten Instanz (Universum oder Gott) die Schuld, die ich ihr unbewusst gebe.“
Finde bei dieser Übung deine eigene Formulierung. Was zählt, ist die Absicht. Je stärker du mit deinem Herzen verbunden bist, umso besser wird es dir gelingen zu vergeben, etwa: „Ich vergebe mir meinen Trotz. Ich möchte mir jetzt von ganzem Herzen meinen Trotz vergeben. Ich vergebe mir auch alles, was ich mir unbewusst vorwerfe.“
Oder: „Ich vergebe XY , dass er böse über mich gesprochen hat. Ich möchte jetzt aus ganzem Herzen XY vergeben. Ich vergebe allen Menschen, was ich ihnen unbewusst vorwerfe.“
Und: „Ich vergebe dem Schicksal oder dem Universum, was ich ihm bewusst oder unbewusst vorwerfe. Ich möchte ihm jetzt aus ganzem Herzen vergeben.“
Das Wunder der Selbstliebe
Selbstliebe geht immer Hand in Hand mit der Öffnung des Herzens. Wenn das Herz sich öffnet, wächst parallel auch die Selbstliebe. Und diese Liebe zeigt sich dann in allen Facetten, die Liebe haben kann, wie ein bunter Strauß: Mitgefühl, Annehmen, Vergebung, Erfüllung. Wenn du dich selbst liebst, klingen Worte, die vorher wie Angriffe klangen, nur nach einer anderen Meinung.
Wenn du dich selbst liebst, verwandeln sich Rachegelüste in Mitgefühl.
Wenn du dich selbst liebst, geschieht Versöhnung von allein.
Der Klang
der Selbstliebe
Ob eine Musik Menschen gefällt, liegt nicht nur daran, ob der Musiker den Ton trifft, sondern vor allem daran, wie er den Ton trifft – mit welchem Gefühl. Singt er einen Song nur so herunter, zwar technisch perfekt, aber ohne Herz, wird er das Publikum nicht vom Hocker reißen. Ein anderer Sänger mag die Töne nicht immer treffen, aber er singt voller Gefühl – und es kann sein, dass das Publikum tobt vor Begeisterung. Denn nicht nur der Ton wird transportiert, sondern auch die Gefühle schwingen mit. So funktioniert nicht nur Musik, sondern jede Art von Kommunikation. Das heißt, wir outen uns auf der unbewussten Kommunikationsebene immer total. Das Unbewusste meines Gegenübers weiß also immer, ob ich mich selbst liebe oder nicht – das hört es aus dem Klang meiner Stimme heraus.
Diesen Effekt können wir auch an uns selbst beobachten: Wenn wir uns in Gesellschaft bestimmter Menschen nicht wohlfühlen oder unter Druck stehen, sprechen wir nicht mehr mit unserer natürlichen Stimme, sondern verändern die Stimmlage. Das ist eine spannende Sache. Zum Beispiel machen wir unsere Stimme ein klein bisschen tiefer als sie natürlicherweise ist, damit man uns den Stress oder eine emotionale Verletzung nicht anhört. Und in dieser
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