Das Wunder Der Selbstliebe
loslegen mit einsamen Spaziergängen in der Natur und dich dabei fragen: Wie fühle ich mich an diesem Platz, mit diesem Baum, auf dieser Lichtung? Was spüre ich an diesem See, im Wind, im Regen? In der Natur kann man besonders gut in sich selbst hineinfühlen. Und wenn du einen Lieblingsplatz findest, kannst du ja ein Notizbuch dahin mitnehmen (falls du so etwas magst), und deine Erkenntnisse über dich notieren.
Du kannst dir auch zu Hause einen „Ich-genieße-mich-selbst-Kuschelplatz“ schaffen und ab und zu mal ein „Ruhe bitte“-Schild an die Tür hängen, damit dich keiner stört.
Übung Für Profis im Alleinsein
Natürlich gibt es auch Menschen die allein leben und öfter allein sind als ihnen lieb ist. Ganz offensichtlich halten sie das Alleinsein irgendwie aus. In dem Fall ist aber die Frage: Verbringst du nur quantitativ viel Zeit mit dir selbst, oder ist diese Zeit auch qualitativ hochwertig? Wie nutzt du die Zeit des Alleinseins? Nutzt du sie überhaupt? Was tust du, um deine inneren Qualitäten und deine Selbstliebe zu stärken? (Na, zum Glück bietet dieses Buch ein paar Übungen.) Tust du dir selbst Gutes?
Sieh es so: Ein Mensch, der allein lebt, hat sehr viel Zeit, um aus sich einen Kristall zu formen, der in die Welt hinausstrahlt. Hadere nicht mit deiner Situation, sondern nutze deine Zeit, um deine Selbstliebe zu vertiefen, vielleicht auch, um dir selbst Liebesbriefe zu schreiben. Das macht viel mehr Spaß, als zu schmollen!
Das Wunder der Selbstliebe
Für einen Menschen mit Selbstliebe bedeutet Alleinsein, also all-ein-sein, eins mit allem zu sein. Er sieht und fühlt ganz viel Schönheit und Freude darin. Für einen Menschen mit Selbstliebe bedeutet einsam sein: ein Same zu sein, ein Same im bunten Garten der Schöpfung. Die Zeit des Einsamseins ist eine Zeit der Selbstentdeckung, der Reflexion: Was möchte ich als Nächstes säen?
Unverzichtbar:
Frieden mit den Eltern
„Also wenn du wüsstest, wie meine Eltern sind, würdest du nicht verlangen, ich solle Frieden mit ihnen schließen!“ Das oder Ähnliches habe ich schon öfter zu hören bekommen. Und ich kann es verstehen, es gibt da echte Härtefälle. Die Sache hat nur einen Haken: Rein genetisch bestehst du zu 100 Prozent aus deinen Eltern (halb Mutter, halb Vater). Und du trägst auch das energetisch-geistig-emotionale Erbe in dir, ob du willst oder nicht. Wenn du im Unfrieden mit deinen Eltern bist, lehnst du einen viel zu großen Teil von dir ab. Du kannst aber nicht gleichzeitig deine Eltern ablehnen und dich selbst lieben.
Bei einer meiner Veranstaltungen kam ein Pärchen auf mich zu und erzählte von seinem Problem: Die Frau hatte seit ewigen Zeiten Stress mit ihrem Vater, und der Mann hasste seine Mutter. Das Paar war seit zwei Jahren zusammen und beobachtete, dass der Mann dem Vater der Frau, und die Frau der Mutter des Mannes in ihrem Verhalten immer ähnlicher wurden. Sie meinten, so wäre das am Anfang nicht gewesen, und beide waren verzweifelt. Ich empfahl ihnen die Übung, die ich dir unten vorstelle: Sie sollten sich beide in die Mutter des Mannes und später in den Vater der Frau versetzen und sich vorstellen, sie hätten deren Leben gelebt. Anschließend sollten sie sich gegenseitig befragen, wie es ihnen damit erging. Beide Partner haben das offenbar mit Inbrunst gemacht und sich später noch einmal bei mir gemeldet: Sie hatten nach der Übung mehr Verständnis für ihre Eltern, waren froh, dass sie deren Leben nicht hatten leben müssen und konnten ihnen leichter vergeben. Die Frau schloss sogar Frieden mit ihrem Vater. Der Mann wollte seine Mutter zwar auch weiterhin nicht sehen, aber er hegte keinen Groll mehr gegen sie. Und ab diesem Tag hörte er auf, sich wie ihr Vater zu benehmen, und sie hörte auf, sich wie seine Mutter zu verhalten. Der Unfrieden im Herzen hatte beide dazu getrieben, den anderen auf genau die richtige Weise zu provozieren, so dass der sich benahm wie der eigene ungeliebte Elternteil. Warum passiert so etwas? Die Seele strebt immerzu nach Frieden und wiederholt die ungelöste Eltern-Problematik mit dem Partner, um eine neue Gelegenheit zur Lösung zu geben.
Also egal, was die Eltern machen, sie müssen auf sich selbst aufpassen. Aber wir sollten Frieden mit ihnen schließen, zumindest in unserem Inneren – und zwar aus völlig egoistischen Gründen. Denn unsere Selbstliebe kann erst rein sein und uns den Weg zu einem harmonischen, glücklichen Leben weisen, wenn wir im Reinen
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