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Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Titel: Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
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»Aber darum geht es doch bei all diesen Treffen, oder? Um Klatsch?«
    »Aber nicht so«, entgegnete sie. »Glaub mir.«
    »Dann erzähl doch mal«, sagte er und hob die Brauen. »Welche Geheimnisse hüten denn die Damen der hiesigen Gesellschaft? Welches Geheimnis hast du?«
    Paxton versuchte zu lachen, doch dabei bekam sie Kopfschmerzen. Sie rieb sich die Stirn. »Ich habe keine Geheimnisse.«
    Seine Brauen blieben oben.
    Sie musste jetzt ein Geheimnis preisgeben, aber bestimmt nicht das, welches ihr auf dem Treffen beinahe herausgerutscht war. »Mir graut davor, meiner Großmutter von der Gala zu erzählen. Ich musste meiner Mutter versprechen, es morgen Vormittag zu tun. Aber ich habe keine Lust dazu. Absolut keine Lust. Und deshalb komme ich mir richtig mies vor. Nana Osgood hat den Klub mitbegründet. Es ist nicht richtig, es ihr so lange vorzuenthalten. Aber sie ist einfach so …«
    Sebastian nickte. Er wusste Bescheid. »Soll ich dich begleiten?«
    »Nein! Sie behandelt dich schrecklich.« Seit sie und Sebastian angefangen hatten, ihre Sonntage gemeinsam zu verbringen – etwas, worauf sie sich die ganze Woche freute wie auf Weihnachten –, begleitete er sie zu den wöchentlichen Besuchen bei ihrer Großmutter am Sonntagabend. Sie wollte nicht, dass er das auch noch an einem Wochentag tat. Das war wirklich zu viel verlangt.
    »Sie behandelt jeden schrecklich, Schätzchen.« Er nahm ihr das Weinglas ab und stellte es auf den Tisch, dann nahm er ihre Hand. »Du musst nicht immer alles mit eiserner Faust kontrollieren, alles allein schultern.« Er sah ihr in die Augen. »Ich begleite dich morgen zu deiner Großmutter.«
    »Wirklich?«
    »Du weißt, dass ich alles für dich tun würde.«
    Sie legte seine Hand auf ihre warme Wange und schloss die Augen. Seine Haut fühlte sich kühl und weich an. Einmal hatte er ihr erklärt, dass auch sie sich für Feuchtigkeitscreme begeistern würde, wenn sie die Hände so oft waschen müsste wie er.
    Als sie merkte, was sie da tat, riss sie entsetzt die Augen auf. Sie ließ ihn los, sprang auf und suchte nach ihren Schuhen. »Ich sollte jetzt lieber gehen«, sagte sie, während sie versuchte, die Füße in die hochhackigen Sandalen zu quetschen. »Danke, dass ich bei dir Dampf ablassen konnte.«
    »Du bist ein richtiges Energiebündel. Wann schläfst du eigentlich?«
    Sie lächelte matt. »Gelegentlich.«
    Er betrachtete sie nachdenklich, während er aufstand.
    Sie waren sich letztes Jahr zufällig über den Weg gelaufen, kurz nachdem er in die Stadt zurückgekehrt war. Paxton war gerade von einem Buchklubtreffen aus Hartleys Teehaus gekommen und überhaupt nicht auf den Stich vorbereitet gewesen, den sie fühlte, als sie ihn sah. Es war wie ein elektrischer Schlag gewesen. Zuerst hatte sie ihn gar nicht erkannt, nur bemerkt, dass er umwerfend schön war, fast außerirdisch schön, und hatte sich gefragt, was so ein Mann in Walls of Water wollte. Sofort hatte sie beschlossen, herumzutelefonieren und herauszufinden, wer er war. Während sie ihren Wagen aufsperrte, starrte sie den Fremden immer noch an, der nun zu seinem Wagen ein paar Autos hinter ihrem ging. Er öffnete die Tür und warf eine Tüte aus der Buchhandlung Slightly Foxed hinein. Dann drehte er sich um und stellte fest, dass sie ihn anstarrte. Er erwiderte ihren Blick, lächelte und sagte: »Hallo, Paxton!« Das haute sie völlig um. Er erinnerte sie daran, dass sie sich aus der Schule kannten. Schließlich gingen sie noch einmal in Hartleys Teehaus und plauderten stundenlang miteinander. Seit jenem Nachmittag war es um Paxton geschehen. Es haute sie noch immer um, wenn sie es sich eingestand. Egal, wie oft sie sich sagte, dass nichts Gutes dabei herauskommen würde und dass sie sich nur Ärger einhandelte, sie kam nicht gegen die Gefühle an, die sie für ihn empfand.
    »Gute Nacht, meine Hübsche«, sagte er und tätschelte ihren Kopf fast entschuldigend. In dem Moment traf sie die Erkenntnis so heftig, dass ihr die Brust wehtat. Er wusste Bescheid.
    Entsetzt schickte sie sich an zu gehen. Wie lange wusste er es schon? Etwa die ganze Zeit? Oder hatte sie kürzlich etwas getan, das ihn darauf gebracht hatte? O Gott, wie grässlich dieser Abend geworden war. Sie hatte das Gefühl, als würde das ganze Universum ihr Streiche spielen.
    »Pax? Was ist denn los?«, fragte er und folgte ihr.
    »Nichts. Es geht mir gut. Wir sehen uns dann morgen früh«, antwortete sie bemüht munter, während sich die feuchte

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