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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Flüsterton.
    »Und Ajaccio hat wirklich Angst davor, daß die anderen Führer des Chicagoer
    Verbrechersyndikats ganz groß in das Geschäft einsteigen wollen. Sie könnten es sich nicht leisten, abzulehnen, denn wenn sie es täten - zum Teufel mit Ellermann -, wenn sie ablehnten, würde dann nicht die Yakuza den New Yorker Fünf Familien ein Exklusivangebot machen? Wir reden hier über Milliarden von Dollars und über ungeheure politische und soziale Macht.«

    »Und das alles nur, weil irgendein Idiot Rambo spielen wollte«, sagte Mulvaney leise.
    Hilliard schnauzte: »Können Sie Ihre Sprüche nicht für sich behalten, Sergeant Mulvaney? Halten Sie den Mund und hören Sie zu.«
    Mulvaney sah Hilliard an. Calhoun lachte.
    Mulvaney sagte: »Soweit ich verstanden habe, hat Ellermann genau das getan, was eine Menge anderer Jungs auch gern tun würde.« Er richtete seinen Blick auf Dern und fragte: »Gibt es in Nordvietnam Vermißte?«
    »Es gibt kein Nordvietnam mehr«, antwortete Dern ruhig. Calhoun zischte Dern ins Gesicht:
    »Unsinn! Mit Satellitenbildern könnte man leicht beweisen, daß dort noch vermißte Amerikaner leben, wenn irgend jemand ein Interesse daran hätte. Ich stimme Mulvaney zu. Hat Ellermann nur heiße Luft gemacht? Oder soll gar nichts gefunden werden ...«
    »Ich glaube, das reicht jetzt, Colonel. Fort Sheridan ist nicht gerade der Nabel der Welt, aber es gibt andere Posten ...«
    »Gentlemen!« Wilkes hörte auf, im Zimmer umherzugehen. Dern und Calhoun starrten beharrlich in verschiedene Richtungen. Wilkes senkte die Stimme. »Der Punkt ist doch: Wenn Ellermann in Gefangenschaft bleibt, würden wir es mit einer neuen, äußerst gefährlichen Variante im System des organisierten Verbrechens zu tun bekommen. Aber wenn Ellermann aufgespürt und befreit werden könnte ...«
    »Oder wenn sich herausstellt, daß er tot ist«, unterbrach ihn Dern.

    »Ja.« Wilkes nickte bedächtig mit dem Kopf.
    »Oder wenn er tot ist, dann wird uns Ajaccio alles sagen, was er weiß. Die Situation ist folgende«, sagte Wilkes und steckte seine Hände wieder in die Taschen. Er starrte Mulvaney mit durchdringenden Augen an, als versuche er nicht, einen Spitzel zu engagieren, sondern als stehe er im Gerichtssaal.
    »Die japanischen Behörden dürfen von dieser Sache nichts wissen. Obwohl ich sicher bin, daß die große Mehrheit der japanischen Beamten ehrlich ist, könnte doch ein Informant der Yakuza über ein wichtiges Detail Kenntnis bekommen, und damit wäre die ganze Operation von vornherein zum Scheitern verurteilt.«
    »Sie wollen, daß ich nach Japan gehe und ...«
    »Ja, aber lassen Sie mich ausreden, Sergeant«, beharrte Wilkes. »Wir können nicht ausschließen, daß es undichte Stellen gibt, auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist. Deshalb dürfen die offiziellen Stellen nichts davon erfahren, daß Ellermann befreit werden soll. Mr. Derns Vorgesetzte haben mir versichert, daß es in der Vergangenheit bereits solche Operationen gegeben hat. Man einigte sich darauf, daß ein Chicagoer Polizist der geeignete Kandidat für diesen Auftrag sei.«
    Während Wilkes sprach, blickte Mulvaney unentwegt Hilliard an und provozierte den Polizeichef beinahe, etwas zu sagen. »Als ich meinen Job antrat, gab es noch keine Bestimmungen, daß man für Spezialeinsätze trainiert sein und Japanisch sprechen mußte. Tut mir leid, meine Herren.«
    Wilkes ließ sich nicht entmutigen: »Wir haben Sie aus dem gesamten Personal der Chicagoer Polizei ausgewählt - Sie wurden sogar Leuten vorgezogen, die Japanisch können -, wegen Ihrer herausragenden Leistungen bei den
    Spezialeinheiten der Vereinigten Staaten während Ihrer Zeit in Vietnam und wegen Ihrer herausragenden Leistungen bei den
    Straßeneinsätzen ...«
    Hilliard lachte.
    Wilkes fuhr fort: »Herausragende Leistungen auf der Straße - und das meine ich wörtlich, Sergeant Mulvaney. In beiden Fällen, in der Armee und bei der Polizei, scheinen Sie ein geradezu ungewöhnliches Geschick zu besitzen, die Aufträge zu erledigen, ganz gleich wie schwierig ...«
    »Sie meinen wohl gewalttätig«, knurrte Hilliard.
    »Revolverhelden wie ihm haben wir es zu verdanken, daß wir Südostasien verloren haben.
    Bei diesen Typen ist das Gehirn in die Knarre gerutscht.«
    Mulvaney wurde klar, daß er es wirklich nicht nötig hatte, hier herumzusitzen und sich Hilliards Beleidigungen anzuhören. Da war es immer noch besser, den Job zu verlieren. »Sie können mich mal,

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