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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Südostasien. Vorwiegend in Vietnam und Kambodscha. Er suchte nach Vermißten und versuchte, definitive Beweise dafür zu finden, daß es tatsächlich noch Überlebende gab. Er war verschiedentlich an
    Befreiungsversuchen beteiligt, die jedoch alle fehlschlugen. Beim letzten geriet er so weit ins Landesinnere von Vietnam, daß er beinahe nicht mehr herausgekommen wäre.« Calhoun hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Ellermann war zuletzt in Japan und verfolgte, soweit bekannt ist, eine neue Spur. Dann verschwand er. Spurlos.«
    »Das dürfte nicht allzu schwer sein«, sagte Mulvaney. »Vor allem nicht in der Gegend, in der Ellermann sich herumtrieb«, stimmte ihm Calhoun zu. »Das sind Gebiete mit hoher Kriminalität. Und dort versuchte er, von Schmugglern und Drogenhändlern Informationen zu bekommen. Er ist möglicherweise tot.«
    »Wahrscheinlich sogar«, sagte Mulvaney leise.
    »Wahrscheinlich nicht«, warf Dern, der CIA-Mann, ein. »Ellermanns Schwester machte sich Sorgen, als er verschwand. Wie mir berichtet wurde, versuchte sie zuerst über die Routinekanäle des Außenministeriums an Informationen heranzukommen. Dann setzte sie sich mit Enrico Ajaccio in Verbindung. Sie erzählte ihm, daß Peter irgendwo in Japan verschwunden sei und das Außenministerium ihr nicht habe helfen können.
    Daher ließ Ajaccio seine Verbindungen spielen, aber seine Bemühungen blieben erfolglos, und ...
    na ja, schließlich gab er es auf.«
    »Kurz danach passierte aber etwas, das ihn dazu brachte, sich an uns zu wenden«, verkündete der FBI-Agent mit ausdrucksloser Stimme. »Die Yakuza setzte sich mit ihm in Verbindung. Die Yakuza ist eine Art japanische Mafia, sie ist aber organisatorisch viel enger geknüpft und, soweit wir unterrichtet sind, manchmal um ein Vielfaches tödlicher. Die Yakuza ließ Ajaccio wissen, daß sie mit dem Chicagoer Verbrechersyndikat über Exklusivverträge verhandeln wolle. Es sollte dabei um Lieferungen von Opiumderivaten gehen, die die Yakuza aus dem Goldenen Dreieck schmuggelt.«
    »Burma und die ganze Ecke da unten«, warf Batista, der Mann vom Dezernat für Drogenbekämpfung, ein. Mulvaney nickte.
    Dern nahm den Faden wieder auf und sagte:
    »Die Leute vom Drogendezernat und unsere eigenen Jungs hatten bereits vermutet, daß im Goldenen Dreieck bald etwas Interessantes passieren würde. Aber das haben wir nicht erwartet. Ich glaube, keiner hat das erwartet.«
    Wilkes ergriff das Wort. Er sprach sehr schnell.
    Es war, als ob seine Worte mit seinen Gedanken ein Wettrennen veranstalteten, bei dem er sprachlich kaum mithalten konnte: »Stellen Sie sich bloß einmal vor, was passiert, wenn die Yakuza mit dem Chicagoer Verbrechersyndikat einen derartigen Exklusivvertrag abschließen würde. Die Leute vom Syndikat müßten ihre
    Geschäftsverbindungen zu Kolumbien und zu ihren freien Lieferanten abbrechen, um zu verhindern, daß ein Preiskrieg ausbricht, bei dem die Yakuza-Ware vom Markt verdrängt würde. Wir hätten es mit dem größten Bandenkrieg zu tun, den dieses Land je gesehen hat. Und zwar nicht nur in Chicago. Denn die Yakuza beliefert bereits die New Yorker Fünf Familien. Und schließlich könnte dann auch noch ein Krieg zwischen dem Chicagoer Verbrechersyndikat und der Mafia ausbrechen. Wer auch immer Gewinner wäre, hätte so viel Geld, daß er den gesamten Straßenhandel kontrollieren könnte. Er könnte dann den Preis für einige Monate, sogar für ein ganzes Jahr, niedrig halten und so die Zahl der Drogenabhängigen um bis zu 50 Prozent steigern. Gelegenheitsfixer würden nicht länger Amateure bleiben. Selbst Schulkinder könnten sich dann das Zeug leisten, das sie süchtig macht. Der Handel mit illegalen Drogen würde zur unbestrittenen Wachstumsindustrie Amerikas. Und die Leute an der Spitze hätten genügend Geld, um sich so gut gegen das Gesetz abzuschirmen, daß wir nie an sie herankommen.«
    »Und im Austausch für all das bieten sie an, Ellermann an Ajaccio zurückzugeben? Ich muß schon sagen ...« Calhoun antwortete: »Nein, das nicht, denn ganz sicher würde Mr. Ajaccio zum Schein einwilligen und dann die japanischen Gangster zum Teufel wünschen, sobald er Ellermann zurück hätte. Nein, die Sache ist nicht so einfach. Die Japaner beabsichtigen, Ellermann als Dauergeisel zu behalten, um Ajaccios Zusammenarbeit sicherzustellen.«
    »Die Yakuza hat Ajaccio einen Finger Ellermanns als Beweis dafür geschickt, daß sie es ernst meinen«, sagte Wilkes fast im

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