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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Rest der Vorstellung rauchend auf dem Gang verbracht.
    Mulvaney jedoch war fasziniert gewesen und ging so oft wie möglich ins Ballett. Er hatte Stella mehrmals mitgenommen, aber sie war auch hinausgegangen und hatte auf dem Gang geraucht.
    Der Mann mit der Pizza platzte mitten in einen Pas de deux. Mulvaney drückte auf den Pauseknopf, und Barischnikow wurde inmitten eines grotesk wirkenden grand jeté auf den Bildschirm gebannt. Er fragte sich, ob Barischnikow die mysteriöse Gabe hatte, die Erdanziehungskraft für den Bruchteil einer Sekunde außer Kraft zu setzen. Es klingelte wieder. »Einen Moment«, rief Mulvaney, schnappte sich die Beretta und steckte sie hinten in den Hosenbund. Jeder Bewohner von Chicago, der nach Einbruch der Dunkelheit die Tür ohne Waffe in der Hand aufmachte, war entweder ein notorischer Optimist oder ein Vollidiot.
    Es klingelte noch einmal.
    Mulvaney nahm seinen Geldclip und ging zur Tür. Er machte die Tür einen Spalt auf und sah den Pizza-Ausfahrer im Eingang stehen. Die Außentür stand offen. Das helle Licht der Straßenlaterne vor dem Perembski-Haus gegenüber fiel auf das Gesicht des Mannes. Es wirkte grau und müde.
    Mulvaney öffnete die Tür ganz und sagte: »Ihr Pizza-Ausfahrer müßt euch wie die Jungs auf den Hundeschlitten vorkommen, die den Eskimos Serum bringen - die unbekannten Helden der ...«
    Die Tür ging schneller auf, als er erwartet hatte.
    Die Pizza flog ihm entgegen, und der Mann taumelte auf ihn zu. Mulvaney wich instinktiv seitwärts nach hinten aus, versuchte mit der linken Hand die Tür zu schließen und holte mit der rechten seine Kanone aus dem Gürtel. Der Pizza-Mann fiel vor ihm auf den Boden und schrie etwas auf Polnisch. Hinter ihm stand ein kleiner, dicklicher Schwarzer. Mulvaney glaubte, in ihm den Killer Abner Leech von der West Side zu erkennen.
    Leech hatte eine abgesägte Schrotflinte in der Hand. Mulvaney warf sich auf den Boden, rollte zur Seite und sagte: »Scheiße!« Der Kaffeetisch zerbarst in Splitter. Plötzlich erklang Tschaikowskis Musik, und Mulvaney sah im Wegrollen aus dem Augenwinkel, daß das Ballett wieder über den Bildschirm flimmerte. »Du Schweinehund!«
    Mulvaney jagte zwei Feuerstöße in Richtung Tür, dann weitere zwei. Leech schoß aus seiner Pumpgun. Der Pizza-Mann schrie immer noch auf Polnisch. Die Lampe auf dem Beistelltisch zersplitterte, und der obere Teil der Kamineinfassung flog weg. Mulvaney rollte ins Wohnzimmer und feuerte zwei weitere Feuerstöße ab. Leech schoß in den Boden; die Kugeln zerfetzten eine Hälfte der Pizza. Doch jetzt war Leech erledigt. Er hatte mehrere Einschüsse an Bauch, Brust und der linken Wange. Mulvaney robbte zur Tür. »Vincent.«
    Mulvaney stand langsam auf. »Ich hab dir gesagt, daß dein Arsch mir gehört.«
    »Kannst du damit noch ein Momentchen warten, Vincent?« Mulvaney richtete seine Pistole auf Vincent, was nur fair war, denn Vincent hatte ebenfalls eine abgesägte Pumpgun des Typs, den auch Leech benutzte, auf ihn gerichtet. Mit der Linken gab er Leech, der wankte wie ein Baum unter der Säge, einen Stoß vor die Brust. Leech fiel nach hinten in die Trümmer des Kaffeetischs.
    »War das nötig, Quarkarsch?«
    »Ich wollte nicht, daß er auf die Pizza fällt, Vincent. Ich muß sagen, du bist schnell genesen.
    Tun dir die Einschußlöcher nicht mehr weh?«
    »Ich bin gerührt, du Scheißkerl.«
    Mulvaney grinste - Washington sah aus, als ob er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde. »Von deinen psychischen Problemen war nicht die Rede, Vincent. Bist du sicher, daß du den Sicherungshebel an der Remington umgelegt hast?« »Was?«
    »Den Sicherungshebel, Vincent. Auf entsichern
    ...« Mulvaney schüttelte den Kopf. »Beweg den rechten Daumen zum hinteren Ende des Abzugsbügels. Was spürst du?«
    Vincent antwortete erst nach einer Weile: »So etwas wie einen Knopf, Mann.«
    »Du hast wahrscheinlich noch gar nicht entsichert. Ich wette darauf.«
    Washington warf einen Blick auf die Waffe.
    Mulvaney richtete die Beretta auf ihn, wich nach links aus und drückte mit dem rechten Zeigefinger zweimal ab. Vincent Washingtons Augen implodierten in den Augenhöhlen, aus der Schrotflinte löste sich ein Schuß, der Fernseher explodierte, und Washingtons Körper fiel nach hinten durch die offene Wohnungstür hinaus auf die Veranda.
    »Laß den Kopf unten, Pizza-Mann!« schrie Mulvaney und richtete sich auf. Er ging auf die Tür zu, die Beretta in der rechten Hand. Er trat mit dem

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