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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Sicherheitskette aus und öffnete die Tür gerade so weit, daß sie durch ein Klopfen vollends aufgehen würde.
    Danach ging er zurück zum Bett, wo er vorher gesessen hatte, sog an seiner Zigarette und legte sie wieder in den Aschenbecher. Dann griff er unter seinem Kopfkissen nach der P-38 K. Er hatte sich die letzten sechs Stück gekauft, die Interarms auf Lager hatte, als er gehört hatte, daß sie nicht mehr hergestellt würden. Sein Freund, Bob Magee, ein alter Veteran wie er, arbeitete bei Interarms und hatte den Kauf für ihn arrangiert. Die ursprüngliche P-38 K, die Osgood besessen hatte, war ihm bei einem unglücklichen Zwischenfall vor zwei Jahren in Afghanistan abhanden gekommen. Fünf weitere lagen in verschiedenen Banktresoren, die sechste hatte er jetzt in der Hand. Er sog wieder an der Zigarette.
    Ein zaghaftes Klopfen, und die Tür ging wie erwartet auf. »Mr. Schuyler?« Osgood setzte sein bestes Lächeln auf und zielte mit der 9-mm-Pistole auf den Brustkorb des gutaussehenden jungen Schwarzen.
    »Äh ... ja, Sir.« Er hielt eine Aktentasche aus schwarzem Leder in der linken Hand. »Es ist mir immer eine Freude, einem jungen Menschen zu begegnen, der ins Geschäft einsteigen will. Treten Sie näher und schließen Sie die Tür.«
    »Ja, Sir.«
    Osgood hielt die Mündung der Walther weiterhin auf den jungen Mr. Schuyler gerichtet. »Ich vermute, Sie müssen jetzt ein bestimmtes Codewort oder etwas ähnlich Dummes herbeten.«
    »Ja, Sir.«
    »Na dann, schießen Sie los. Ich werde Ihnen sogleich antworten. Abgemacht?«
    »Ja, Sir. Äh ... einen Moment, bitte. Ja ... äh ...
    >Mir fehlen die Worte, das Werk Bertolt Brechts zu beschreiben<«
    Osgood ließ sich zu einem Lächeln herab. »Mal sehen, ob ich mein Codewort noch
    zusammenkriege. Ich hab's. Einer von Shakespeares schlichtesten, aber

    ausdrucksvollsten Sätzen in den historischen Dramen lautet: >Die grauen Streifen, die das Gewölk durchziehen, sind Tagesboten.<«
    Schuyler entspannte sich sichtlich.
    Osgood legte die Pistole auf den Nachttisch und nahm seine Zigarette aus dem Aschenbecher.
    »Darf ich Ihnen ein Glas Cutty Sark anbieten, Mr.
    Schuyler?«
    »Vielen Dank, Sir, aber meine Frau erwartet mich, und ich muß noch Ihre Sachen bei Mr. Dern abliefern, bevor ich nach Hause darf. Andererseits
    ...ach was, ich nehme doch einen Drink. Nicht viele Anfänger wie ich haben das Glück, mit John Osgood anzustoßen.«
    Osgood hatte gegen eine derartig kristallklare Logik nichts einzuwenden und stand auf, um ihm seinen Drink zu holen.
    »Eis?«
    »Nein, Sir. Pur, bitte, aber nur ganz wenig.«
    »Guter Mann!« Osgood goß einen Fingerbreit in das Glas, hielt es dem jungen Mann hin und fragte:
    »Ist es so richtig?«
    »Genau richtig, Sir.«
    »Ja, dann werde ich mit Ihrer Erlaubnis einen Toast ausbringen. Auf eine neue Freundschaft.«
    Schuyler strahlte. Sie stießen an, Osgood trank einen kleinen Schluck aus seinem Glas und setzte es dann ab. »Ich habe zwei Pistolen und ein Messer. Stellen Sie bitte sicher, daß Dern die Sache nicht vermasselt. Diese Waffen müssen mir wie verabredet ausgehändigt werden, sobald ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin.«
    »Ja, Sir. Darf ich, äh ...«
    »Sie sehen? Aber sicher.«

    Osgood ging quer durchs Zimmer - er mied Hotelsuiten, weil sie einen verdächtig machten und weil sie, wie luxuriös ausgestattet sie auch sein mochten, doch nie so gemütlich waren wie die eigenen vier Wände - und holte aus der Außentasche der schwarzledernen Reisetasche ein geschlossenes Militärholster. Es diente ihm als Futteral und nicht als Holster und enthielt eine abgenutzte Walther P-38. »Es ist nur eine einfache, gewöhnliche P-38, aber als Ersatzwaffe kann man sich nichts Besseres wünschen. Sie werden die Pistole, das Holster und das Zubehör mitnehmen.«
    Er packte die ungeladene P-38 wieder in das Futteral und legte sie dann auf die Ankleidekommode vor dem Spiegel. Als nächstes kam der Schalldämpfer. Er war 20 cm lang und sah aus wie eine Bratwurst - eine leckere Wurst von der Art, die man an kühlen Herbsttagen in den Gasthöfen abgelegener Bergdörfer kaufen konnte, wo man nur Einheimische oder Leute antraf, die für gute Hausmannskost einen langen Anfahrtsweg in Kauf nahmen. Das Reinigungswerkzeug. Die Ersatzmagazine für beide Pistolen. Schließlich kamen noch zwei Plastikschachteln mit je 50
    Patronen Federal 9 mm BP-115-Gramm Teilmantelhohlspitzgeschosse.
    Osgood langte in seine Hemdtasche und holte das kleine

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