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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Anrufe mitten in der Nacht, die bedeuteten, daß er wochen-oder monatelang weg sein würde, ohne ihr sagen zu können (zumindest nicht offiziell), wo er war.
    Sie hatte ihn geliebt. Sie war zusammen mit den Kindern auf dem Nachhauseweg vom
    Ostersonntagsessen, wo sie seine Abwesenheit mit den üblichen unbeholfen wirkenden Lügen hatte erklären müssen.
    Der Mann, der ihr ins Auto gefahren war, hatte zuviel getrunken, weil er sich mit seiner Frau gestritten hatte. Das hatte man später herausgefunden. Natalie und John Jr. waren sofort tot. Elizabeth starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
    John Trench Osgood war überzeugt davon, daß die Seelen seiner Frau und seines Sohnes darauf gewartet hatten, daß die kleine Elizabeth sie begleiten würde.
    Es schneite heftig; der Schnee schmolz an den warmen Scheiben und rann herunter wie Tränen.
    Es klopfte an der Tür. Wahrscheinlich sein Sandwich. Aber er war vorsichtig. Es könnte auch etwas anderes sein ...
    Das Telefon klingelte. Die Uhr zeigte zwei Uhr morgens. Mulvaney war erst um ein Uhr zu Bett gegangen, als die Männer von der
    Spurensicherung, der Bezirkskommandant und die Leute von der Mordkommission endlich wieder weg waren. Von der Pizza war nicht viel übriggeblieben, und Mulvaney war hungrig schlafen gegangen. Auf seinem Teppich waren Kreidestriche, Klebebandstreifen und Blutflecken. Ganz zu schweigen von den Pizzaresten. Er würde seinen Versicherungsagenten benachrichtigen müssen.
    Man hatte ihm gesagt, daß er am folgenden Tag nach Japan abfliegen würde. Jetzt hatte der Tag bereits begonnen. Seine Schwester hatte die Hausschlüssel und konnte den
    Versicherungsagenten hereinlassen.

    Mulvaney nahm den Hörer ab. Er war auf einen Anruf von einem von Ajaccios Unterbossen gefaßt, um mit ihm die Vorkehrungen für die Reise zu besprechen. Aber es meldete sich Lew Fields:
    »Alles in Ordnung, Mann?« »Ja.« Mulvaney knipste die Nachttischlampe an.
    »Als ich hörte, daß Washington wieder frei herumläuft...«
    Mulvaney unterbrach ihn: »Jetzt läuft er nicht mehr.« Er steckte sich eine Zigarette an: »Tust du mir einen Gefallen?«
    »Klar, schieß los.«
    »Ich reise morgen ab - zumindest nehme ich das an. Die Sache, von der wir gesprochen haben, ist es nicht.«
    »Verstehe.« Mulvaney ging davon aus, daß mindestens einer der Teilnehmer des Treffens im Hancock Building sein Telefon abhörte. Vielleicht auch alle. »Was soll ich tun, Ed?«
    »Finde heraus, wie Washington so schnell freikommen konnte. Das war ja wirklich schneller, als man diesem Dreckskerl von einem Anwalt zutrauen dürfte, den Washington benutzte. Behalte die Information für dich, bis ich zurück bin. Und paß auf dich auf, Mann. Ich ruf dich an, sobald ich wieder da bin.«
    »Alles klar. Paß gut auf dich auf.«
    »Ja, mach ich.« Mulvaney legte auf.
    Er drückte seine Zigarette aus und wollte gerade das Licht ausmachen, als das Telefon erneut klingelte. »Hallo?«
    »Phil Catania am Apparat, Mulvaney.« Phil Catania war Ajaccios erster Unterboß. »Mr. Ajaccio möchte mit Ihnen sprechen.«

    »Okay. Geben Sie ihn mir.«
    »Mr. Ajaccio tätigt niemals Geschäfte am Telefon. Er benutzt es überhaupt fast nie.«
    »Zu viele Zahlen und Buchstaben, was? Wie dann?«
    »Kommen Sie zum Fiorelli an der 147. Straße.«
    »Bei diesem Schnee? Sie müssen verrückt sein.«
    »Die Straßen sind frei, Mulvaney. Wir erwarten Sie dort.« Catania legte auf.
    Mulvaney legte auch auf und schloß eine Minute lang die Augen ...
    Die Garage, in der Mulvaney seinen Porsche abstellte, war beheizt. Nur so konnte man sicherstellen, daß ein Wagen im Chicagoer Winter gewaschen und gepflegt werden konnte. Wenn es wirklich kalt wurde, wie beispielsweise im Januar, funktionierten die Luftdruckschläuche an den Tankstellen nicht mehr, und man konnte nicht mal den Reifendruck prüfen.
    Mulvaney hatte einen eigenen kleinen Kompressor und machte das alles selbst.
    Ölwechsel, Motoreinstellung, Autowäsche. Heute nacht würde er den Wagen waschen müssen, denn sobald er mit dem Salz in Berührung kam, begann das Salz am Blech zu fressen.
    Es kostete ihn ein Vermögen, die Temperatur in der Garage nicht unter den Gefrierpunkt sinken zu lassen. Aber der Wagen war phantastisch. Die Ledersitze waren weich und rochen gut. Die Innenausstattung - die Instrumente am Amaturenbrett, das Amaturenbrett selbst - glänzte und funkelte. Die Scheibenwischer kämpften gegen den Schnee an, und die Stellen, wo der Scheibenwischer nicht hinkam,

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