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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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sie sich alle hingesetzt hatten, schlug er zuerst dem Jungen, der übersetzt hatte, den Schlagstock über den Kopf, dann dem Barkeeper, dem zweiten Hilfskellner und der Putzfrau. Er untersuchte sie, Puls und Atmung waren bei allen mehr oder weniger normal. Dann sicherte er seine Pistole und steckte sie in den Gürtel. Den Schlagstock warf er hinter die Bar, wobei ein paar Gläser zu Bruch gingen.
    Er machte die rechte der drei Türen auf und zog seine Waffe. Jetzt hörte er die Geräusche deutlicher.

    Sie kamen nicht von einem Tier. Es waren wimmernde Geräusche. Von Menschen. Mulvaney stieg die Stufen hinunter. Die starken Desinfektionsmittel konnten den Fäkaliengeruch nicht verdrängen.
    John Osgood umklammerte den Kolben seiner Pistole. Er merkte, daß er Angst hatte. Nicht Angst um sich selbst. Nein, er hatte es schon mit viel brutaleren Menschen als diesen Yakuza-Gangstern zu tun gehabt. Er hatte Angst davor, was er im Kellergeschoß unter der Bar antreffen würde.
    Der Geruch von Desinfektionsmitteln, wie sie in Krankenhäusern verwendet wurden, vermischte sich mit dem Geruch menschlicher Exkremente.
    Die Mischung war ihm bereits oben an der Treppe in die Nase gestiegen. Der Gestank wurde intensiver, je weiter er nach unten stieg. Auch die Geräusche wimmernder und weinender Frauen waren lauter geworden. Im ersten Kellergeschoß standen Versandkisten, in denen sich so interessante Dinge wie Ketten, Vorhängeschlösser, Hundehalsbänder, Lebensmitteldosen und Schachteln mit Frühstücksflocken befanden.
    Daneben Desinfektionsmittel in Kannen einer Größe, wie sie in der Industrie gebraucht wurden.
    Eine Kiste enthielt M-16-Gewehre amerikanischen Fabrikats. In einer Ecke standen Marinebatterien, wie sie in Schiffen und Freizeitbooten verwendet wurden. Zwei davon waren zum Aufladen an Ladegeräte angeschlossen.
    Er ging wieder zurück zur Treppe. Hier waren die Geräusche und Gerüche menschlichen Elends stärker. Er umklammerte seine Pistole.

    Shinoda - so hieß der Mann, hatte Mulvaney gesagt. Osgood ging die Treppe hinunter und blieb wie erstarrt stehen, als er aus dem Stockwerk unterhalb Fußtritte auf dem Betonboden hörte. Er drückte sich flach gegen die Wand, schaute den Treppenschacht hinauf - niemand zu sehen. Er rannte die Treppe wieder hinauf ins erste Untergeschoß, wobei er drei Stufen auf einmal nahm, und versteckte sich hinter der Treppe. Ein Griff in die Hosentasche. Sollte er das einzige Magazin Unterschall-Munition laden und den Schalldämpfer montieren? Er entschied sich dagegen, drückte sich statt dessen noch flacher gegen die Wand und wartete.
    Der Unbekannte kam jetzt die Treppe herauf. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Die Fußtritte wurden lauter.
    Er sah einen Kahlkopf, der auf einem halslosen Torso in einem Hawaii-Hemd saß. Der Kerl war sehr muskulös. Jetzt hatte er den Treppenabsatz erreicht. Osgood trat vor, eine Diele quietschte, und der Mann mit dem kugelförmigen Kopf wirbelte herum. Osgood riß die P-38 K hoch, aber nicht schnell genug. Der Muskelmann drehte sich blitzschnell und traf mit dem rechten Fuß Osgoods rechte Hand. Die Walther flog ihm aus der Hand und schlitterte über den Boden. Osgood warf sich auf den Muskelberg, faßte mit beiden Händen nach seinem Hals und holte gleichzeitig mit dem rechten Knie aus. Knochen prallten aufeinander, er hatte nicht wie geplant die Hoden getroffen. Osgood unterdrückte einen Schmerzschrei. Der Mann trommelte mit den Händen gegen seine Schultern.
    Osgood spürte, wie er hochgehoben wurde, wie ihn Arme in einem Klammergriff umfingen, der ihm das Rückgrat brechen konnte. Er bekam die Hände frei und schlug auf die Ohren seines Gegners ein. Der Klammergriff lockerte sich etwas. Osgood holte mit der Handkante aus, aber sein Gegner konnte ausweichen. Er traf nicht seine Nasenwurzel, sondern nur die Kieferunterseite. Aber der Klammergriff lockerte sich weiter, und Osgood schlug seinem Gegner mit der rechten Faust auf den Adamsapfel. Er hatte jedoch nicht genügend Bewegungsfreiheit, um einen tödlichen Schlag führen zu können. Aber der andere ließ ihn plötzlich los, und Osgood fiel auf den Boden, jedoch nicht in die Nähe seiner Pistole. Der Mann mit dem kugelförmigen Kopf griff sich an den Hals; das tiefe Stöhnen eines verwundeten, wütenden Tieres kam aus seiner Kehle.
    Osgood war bereits wieder auf den Beinen und setzte zu einem Sprungkick an.
    Er kickte seinen Gegner mit dem linken Fuß in die Brust und fiel

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