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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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sowjetische U-Boote überwacht? Ihre Bewegungen, meine ich.«
    Mulvaney überlegte kurz und sagte dann: »Ich glaube, mit Infrarot über Satelliten. Ich hab mal was in Time oder Newsweek darüber gelesen.«
    »Sehr gut - und zur Abwechslung meine ich das jetzt überhaupt nicht herablassend. Sowjetische U-Boot-Bewegungen werden durch Satelliten und mit Infrarot überwacht. Außerdem werden sie mit Sonargeräten durch unsere Schiffe überwacht.
    Auch die Schiffe unserer NATO- und SEATO-Verbündeten und anderer uns freundlich gesonnener Staaten beteiligen sich an der Überwachung der russischen U-Boot-Bewegungen mit Sonargeräten. Sehr ausgeklügelte Unterwasserortungsgeräte, aber nichtsdesto-trotz Sonargeräte. Weißt du über den Stealth-Plan Bescheid?«
    »Du meinst so was wie die Bomber?«
    »Ja, wie die Bomber. Wie funktioniert Stealth?«

    »Eine Art von Farbe, stimmt's?« Mulvaney warf seine Zigarette in den Garten, überlegte es sich dann anders, hob die Zigarette wieder auf und warf sie in den Aschenbecher, den Osgood benutzte.
    »Ich spare mir die Details, von denen wir beide ohne ein Physik-oder Chemiestudium nichts verstehen würden. Es scheint jedoch so zu sein, daß die Russen einen Prototyp ihrer riesigen Nuklear-U-Boote testen, der weder von Infrarot-noch von Sonargeräten geortet werden kann.
    Wenn dieser Prototyp sich bewährt, Mulvaney, wäre er der Vorläufer einer ganzen Flotte, die gegenüber den konventionellen Ortungssystemen in unseren Satelliten, Flugzeugen und Schiffen immun wäre. Sie könnte unbemerkt bis vor die Küste der USA und anderer Staaten vordringen und ungestraft ihre Flugkörper abschießen. Das wäre ein ungeheurer strategischer Vorteil. Und dieser Vorteil könnte den Sowjets groß genug erscheinen, um einen Erstschlag zu erwägen. Denn viele unserer Raketenstützpunkte und strategischen Ziele könnten ohne jede Vorwarnung getroffen werden. Ihre Unterseeboote könnten sich unseren U-Booten und den anderen Schiffen bis auf Trefferentfernung nähern und angreifen, ohne irgendwelche Gegenmaßnahmen unsererseits befürchten zu müssen. Darum ist Peter Ellermann so wichtig, verstehst du, Mulvaney? Ich gebe zu, daß die Drogenproblematik nicht zu unterschätzen ist, aber wenn Peter Ellermann dem KGB in die Hände fällt, gibt es keine Möglichkeit mehr, an die Informationen heranzukommen. Und der Mann, der diese Informationen beschafft hat, unser Mann in Hanoi, wird hingerichtet. Die Russen wären dann überlegen. Wenn sie aber wüßten, daß die Vereinigten Staaten über diese Informationen verfügen, dann können sie nicht sicher sein, daß wir nicht auch derartige U-Boote bauen. Dann könnten sie nie sicher sein, ob wir nicht auch unbemerkt bis vor ihre Küsten vordringen und sie vernichten können. Verstehst du, was das bedeutet?«
    Osgood blickte Mulvaney direkt in die Augen.
    Mulvaney antwortete nur: »Ja.« Dann schloß er die Augen.
    Nachdenklich sein Kinn reibend sagte Osgood:
    »Ich habe keine Ahnung, wie nahe der KGB im Moment schon an Ellermann herangekommen ist, ob Tsukiyama Koji bereits einen Handel abgeschlossen hat oder ob er ihn gegen die Yakuza ausspielen will. Möglich ist auch, daß Tsukiyama Koji ganz aus dem Geschäft aussteigen will und daß dies hier sein letzter Coup sein wird.
    Sollte das der Fall sein, dann wird er den Einsatz so hoch wie möglich treiben wollen. Es gibt einfach zu viele unbekannte Größen.«
    »Er hat Andy. Er hat deinen Freund Gonroku und seine Enkelin. Und irgend jemand, mit dem Gonroku gesprochen hat, hat uns an den KGB
    verraten. Andy erzählte mir, daß sie Mizutani Hideo zu einem Treffen gefolgt ist, bei dem sie einen ihr unbekannten Regierungsbeamten und ein russisches Botschaftsfahrzeug sah. Was wäre, wenn Tsukiyama Koji bessere Verbindungen hat, als wir bisher annahmen?«
    »Ich glaube, ich kann dir nicht folgen, Mulvaney«, antwortete Osgood.

    »Nehmen wir mal an, daß derselbe
    Regierungsbeamte, der die Yakuza mit Informationen beliefert, gleichzeitig auch den KGB
    damit versorgt. Er könnte so eine Menge Geld machen. Nehmen wir weiter an, daß dieser Regierungsbeamte Tsukiyama Koji als seinen persönlichen Schläger engagiert hat und Mizutani Hideo und die Yakuza im Glauben läßt, sie seien es, die Tsukiyama im Griff haben. Dasselbe könnte er dem KGB vormachen. Dieser Kerl wäre in der Lage, mehr Geld aus den japanischen Gangstern und den Russen herauszuholen als Tsukiyama, selbst wenn Tsukiyama Koji der hochkarätige

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