Das Yakuza-Mal
Gummiknüppel in den Hintern. Shinoda heulte vor Schmerzen.
Schließlich ließ Mulvaney ihn los, Shinoda sank zu Boden und hielt sich die Hinterbacken. »Nicht mehr ... nicht...«
»Für wen arbeitest du? Raus damit, du Arschloch. Oder soll ich deine Schnauze mit dem Knüppel aufmachen?«
»Nein .. .er heißt Tanaka Hideyoshi.«
»Wer, zum Teufel, ist denn das nun wieder?«
Osgood antwortete: »Er ist Staatsanwalt und wurde von der Regierung als Spezialankläger im Kampf gegen die Yakuza eingesetzt.«
»Treibt wohl ein doppeltes Spiel, dieser Tanaka-san? Jetzt pack aus, erzähl mir alles, was für mich interessant sein könnte, sonst fang ich noch mal von vorne an.«
»Mann, ich brauche einen Arzt, einen ...«
»Bekommst du aber nicht. Schieß los!«
Shinoda hielt sich immer noch den Hintern, heulte und wimmerte wie die verängstigten Mädchen, die das Schauspiel von beiden Seiten des Ganges aus beobachtet hatten.
Shinoda fing an zu reden: »Tanaka arbeitet mit der Yakuza zusammen. Seit ungefähr zwölf Jahren.
Er versorgt sie mit Informationen über die laufenden Untersuchungen. Damit können sie dann Schwierigkeiten vermeiden. Er hat Mizutani Hideo mehr oder weniger in der Tasche. Er hat ihn ins Drogengeschäft gebracht, vorher hatte die Yakuza nämlich damit nichts zu tun. Aber Tanaka hat die Verbindungen zu Burma und Thailand geknüpft, und heute betreibt Mizutani Hideo den größten Drogenhändlerring in Asien. Aber er hat einfach zuviel Stoff. Tanaka hat ihn dazu überredet, nicht alles nach Europa und Amerika zu exportieren, sondern den Stoff auch hier in Japan zu verkaufen.
Tanaka hat Tsukiyama Koji als Killer engagiert und die Ninjas als seine persönliche Schutztruppe gegen Mizutani eingesetzt. Und damit hat Tanaka verhindert, daß Mizutani etwas gegen ihn unternehmen kann, denn dann hätten der und seine Familie ja diesen Ninja auf dem Hals.«
Osgood räusperte sich: »Erzähl uns etwas über Peter Ellermann und die Leute vom KGB, die neulich bei dir waren.«
»KGB? Keine Ahnung.«
»Das ist aber schade«, sagte Mulvaney und sah auf den Gummiknüppel in seiner Rechten.
»Nein, Mann! Nein!« Shinoda kroch zu einem der angeketteten Mädchen. Sie verpaßte ihm einen Fußtritt ins Gesicht. Mulvaney riß ihn zurück und stellte ihn auf die Beine. Shinoda kreischte vor Schmerz. »Okay. Mizutani hat Ellermann geschnappt, weil er zu viele Fragen stellte. Erst dann bekam er heraus, mit wem er es zu tun hatte.
Er hat das Bürschchen zum Reden gebracht. Viel mehr weiß ich nicht.«
»Was ist mit den KGB-Leuten, Shinoda-san?«
erinnerte Osgood höflich.
»Ach ja. Mizutani hält hier manchmal tagsüber Treffen ab. Er hat mir den Laden hier besorgt. Es war seine Idee, die Frauen hier wie Tiere zu halten.
Er hat das alles geplant. Alles seine Idee, wirklich!
Ich würde so was keinem Menschen antun. Er war es. Ich mußte mitspielen. Er hätte mich sonst fertiggemacht. Total fertig. Mizutani hat die Kerle hierhergebracht.«
»Worüber haben sie gesprochen, Shinoda-san?« fragte Osgood. »Weiß ich nicht.«
Mulvaney lächelte: »Soll ich dein Gedächtnis ein bißchen anstoßen?«
Shinoda brach in Tränen aus, fiel auf die Knie und hielt seinen Hintern. Er redete nicht mehr, sondern kreischte. »Mizutani hat den Russen 5000
M-16-Gewehre versprochen, für Südamerika oder sonstwo. Dafür sollten sie Tsukiyama Koji umlegen.
Tsukiyama Koji schnappte sich Ellermann, nachdem Tanaka erfahren hatte, wie wichtig der war. Alle glauben, daß Ellermann etwas sehr Wichtiges weiß. Deshalb sind die Russen hinter ihm her. Die Russen haben versprochen, Tsukiyama Koji umzulegen. Mizutani hat ihnen erzählt, wo Tsukiyama Koji Ellermann versteckt hält.«
Shinoda brach ab. Osgood wippte auf den Absätzen und lächelte: »Und wo ist das, Mr.
Shinoda?«
»Keine Ahnung. Ehrlich, ich schwöre bei Buddha, ich hab keine Ahnung.«
»Wäre es möglich, daß es Mr. Tanaka Hideyoshi weiß?« Osgood rang sich immer noch ein Lächeln ab. Mulvaney und er zogen hier gemeinsam eine Routinetechnik nach Schema ZP ab:
Zuckerbrot und Peitsche. Knüppel, um genauer zu sein. Das Verfahren wurde bei schwierigen Verhören angewendet. Einer trat als knallhart und grob auf, der andere gab dem Verhörten das Gefühl, auf seiner Seite zu stehen. Zeigte sich der Verhörte kooperationsbereit, kam ihm der Milde gegen den Harten zu Hilfe.
Shinoda antwortete: »Ich weiß es nicht. Ich sag die Wahrheit, ehrlich. Aber ich denke schon, daß
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