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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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mehr oder weniger meine Streife war. Bevor Tanaka zum Spezialankläger ernannt wurde, war er eine Art Verbindungsmann zwischen den Geheimdiensten befreundeter Nationen und Japans Geheimdienst. Dadurch war er über die meisten Operationen unterrichtet, bevor sie überhaupt in Gang kamen. Für die Russen war er zweifellos von unschätzbarem Wert.«
    »Darum habt ihr also mich ausgesucht und dieses Geschäft mit Andy Oakwood eingefädelt, damit wir den Köder spielten und du weiter verdeckt arbeiten konntest?«
    »Nicht ganz. Falls jemand überhaupt darüber Bescheid wußte, daß Tanaka seine Finger bei dieser Sache im Spiel hatte oder daß er mit den Russen zusammenarbeitete, dann hat man mir das nicht mitgeteilt. Nein, man vertraute Tanaka. Ich bin verdeckt nach Japan eingereist, weil wir eine Geheimdienstoperation in einem befreundeten Land durchführen wollten. Wenn man so etwas tun will, hängt man es nicht unbedingt an die große Glocke. Ich bin aber ziemlich sicher, daß die Zollbehörden Namenslisten führen. Es wäre wohl kaum sonderlich klug gewesen, wenn wir versucht hätten, meinen Aufenthalt in Japan vor Tanaka geheimzuhalten. Und es ist denkbar, daß Gonroku Tanaka um Informationen bezüglich Tsukiyama Koji gebeten hat. Nach allem, was passiert ist, halte ich das für sehr wahrscheinlich. Bieg um die Ecke und such einen Parkplatz. Wir gehen zu Fuß zurück.«
    Mulvaney nickte und bog rechts ab. Er fand eine Parklücke und setzte den Wagen so weit wie möglich zurück, um Tanaka schnell verfolgen zu können, sobald er auftauchte. Sie stiegen aus, Mulvaney strich sich die Haare aus dem Gesicht und knöpfte die Pferdelederjacke zu. Ein starker Wind brauste durch die Straßen. Osgood schlug den Kragen hoch. »Dem Versicherungsgebäude gegenüber befindet sich ein McDonald-Restaurant.
    Du siehst aus, als könntest du einen Hamburger vertragen. Außerdem können wir von dort aus den Eingang im Auge behalten.«
    »Und was ist, wenn Tanaka durch den Hintereingang verschwindet?«
    »Das tut er bestimmt nicht. Er hat inzwischen sicherlich erfahren, daß Shinodas Operation schiefgelaufen ist, aber das ist für ihn kein Grund, seinen normalen Tagesablauf zu ändern. Aber wenn wir Glück haben, bleibt er heute nicht so lange im Büro. Sein Wagen wird vor dem Haupteingang auf ihn warten.«
    Mulvaney sah die goldfarbenen Bögen des McDonald-Emblems leuchten - Zeichen der Zivilisation in einem fremden Land. Er hätte sie am liebsten geküßt. Osgood strich sich das Haar aus der Stirn und fragte: »Da wären wir also. Was ißt man bei McDonald?«
    »Willst du mich verarschen?«
    »Nein, bestimmt nicht. Ich war selbstverständlich schon mal in einem McDonald-Lokal. Der Kaffee war nicht schlecht, aber ich mache mir nun mal nichts aus den anderen Köstlichkeiten.«
    Mulvaney trat an die Theke. Eine hübsche Japanerin in der üblichen McDonald-Uniform lächelte ihn an und sagte in einem nett klingenden Englisch: »Willkommen bei McDonald. Darf ich Ihre Bestellung entgegennehmen?«
    »Sicher dürfen Sie das, Lady.« Er bestellte zwei doppelte Cheeseburger, eine große Portion Pommes frites, einen Schokoladenshake und eine Packung Schokoladenkekse.
    »Kannst du diese doppelten Cheeseburger empfehlen?« fragte Osgood.
    »Unbedingt.«
    »Gut, dann für mich auch einen, Miss. Aber halbgar, bitte.«
    Mulvaney starrte ihn an: »Halbgar? Die werden hier alle gleich gebraten.«
    »Tatsächlich? Das ist aber eigenartig«, erwiderte Osgood nachdenklich. »Aber was nicht geht, geht eben nicht. Für mich ebenfalls eine große Portion Pommes frites und eine Tasse Kaffee. Eine große Tasse, bitte.«
    Sie fragte, ob es zum Mitnehmen sei. Sie verneinten. Osgood verschwand, und Mulvaney durfte alles bezahlen. Mulvaney sah, wie er durch das Fenster zu dem Versicherungsgebäude hinüberstarrte.
    Mulvaney nahm das Tablett, holte Servietten und einen Strohhalm und balancierte das Tablett zu einem Tisch. Osgood sagte: »Entschuldige bitte, daß ich dir das Zahlen überlassen habe. Was bin ich dir schuldig?«

    »Keine Ahnung. Ich hab ihr eine Handvoll Münzen hingehalten, sie hat ein paar davon weggenommen und mir den Rest zurückgegeben.«
    »Na gut, dann geht die nächste Rechnung auf mich.«
    »Abgemacht. Iß deine Pommes, solange sie noch warm sind. Sie schmecken besser so.«
    »Fremde Länder, fremde Sitten, wie?« fragte Osgood grinsend. Mulvaney erkannte sofort, daß Osgood noch nie eine in Folie eingeschweißte Ketchup-Portion aufgemacht

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