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Das Zauberer Handbuch

Das Zauberer Handbuch

Titel: Das Zauberer Handbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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näher und unmittelbarer werden lässt, und dadurch auch spannender. Von entscheidender Bedeutung dafür, dass in einem Roman dargestellte Action nicht zur bloßen Beschreibung äußerlicher Abläufe verkommt, ist auch immer wieder der Blick nach innen: Was fühlt der Held, während er mit dem Gegner die Klinge kreuzt? Empfindet er Furcht? Wut? Hass? Vergesst nie, dass das unmittelbare Schildern von Gemütszuständen die große Stärke des Buches ist. Die Leser erwarten Action, aber sie wollen auch, dass diese mit dramatischer Substanz untermauert ist – drei Zauberer, die gegeneinander zum Duell auf Leben und Tod antreten und dabei die Elemente Feuer und Eis sowie die Zeit als Waffen gebrauchen, wären in einem Film sicher spektakulär anzusehen – im Roman wird der Konflikt erst dadurch wirklich interessant, dass man weiß, dass die drei Zauberer einst Freunde gewesen sind und durch eine Folge tragischer Ereignisse zu erbitterten Feinden wurden. Action, so spektakulär sie für sich genommen auch sein mag, wirkt im Roman umso überzeugender, wenn die äußerliche Handlung von innerer Spannung widergespiegelt wird.
    Um Aktion lebendig zu beschreiben, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die ich kurz vorstellen möchte.
Möglichkeit a: Persönliche Perspektive
    Die persönliche Perspektive, bei der der Erzähler einmal mehr die Sichtweise einer handelnden Figur annimmt, ist gut geeignet, das Geschehen auf eine sehr unmittelbare, je nach Intensität der Beschreibung fast dokumentarische Weise zu schildern. Das Beispiel, das ich gewählt habe, stammt aus DAS BUCH VON ASCALON: Als es in Kleinasien zur ersten großen Auseinandersetzung zwischen den eingefallenen Kreuzfahrern und den Seldschuken kommt, hielt ich es für passend, diese aus der Sicht des jungen Helden Conn zu schildern und somit ein neues, anderes Bild der historischen Schlacht von Dorylaeum zu liefern:
    Ihr markerschütterndes Gebrüll eilte den Franken voraus. Eine Abteilung türkischer Reiter, die den östlichen Höhenzug herabkam und sich in das Kampfgeschehen hatte stürzen wollen, änderte die Richtung ihres Angriffs und sprengte Conn und seinen Kameraden entgegen  – und wenige Herzschläge später prallten die feindlichen Kämpfer aufeinander.
    Es war, als hätte ein Blitz eingeschlagen.
    Mit urtümlicher Gewalt begegneten sich die Klingen, wurden Kettenhemden durchbohrt und Knochen gespalten. Das Geklirr der Waffen, das Lärmen der Kriegstrommeln, das Gebrüll der Kämpfenden und die gellenden Schreie derjenigen, die verwundet nieder­gingen, ließen die Luft erzittern, die erfüllt war von Staub und vom ekelerregenden Gestank von Blut.
    Conn stand unbewegt, wie erstarrt inmitten der nachdrängenden Massen, den Speer noch immer umklammernd. Einen flüchtigen Augenblick lang hatte er den Eindruck, nicht wirklich hier zu sein, an diesem Ort des Grauens, dann packte ihn jemand an der Schulter und riss ihn mit. Conn stolperte und wankte dem Feind entgegen, der ihm schon im nächsten Moment gegenüberstand  …
    Die unmittelbare Schilderung gibt dem Leser das Gefühl, hautnah am Geschehen teilzunehmen. Subjektive Eindrücke überwiegen, die Ereignisse werden gedeutet und kommentiert, was es dem Leser leicht macht, mit der Haupt­figur zu fiebern. Die Methode hat allerdings den Nachteil, dass ihr aus ihrer gewollt subjektiven Perspektive das große Schlachtgeschehen verborgen bleibt, weil es aus der Sicht des einfachen Soldaten schlicht nicht erkennbar ist. Der Ablauf der Schlacht kann, so er wichtig für die Handlung ist, entweder in einem späteren Kapitel nachgereicht werden, wenn sich etwa die Feldherren zur Beratung treffen; oder er kann sich auch, was viel eleganter ist, im Kampf des Protagonisten spiegeln, der im Kleinen erlebt, was im großen Ganzen stattfindet.
Möglichkeit b: Außenperspektive
    Wer keinen Wert auf eine Deutung der Ereignisse und einen emotionalen Bezug des Lesers zum Geschehen legt, sondern nur die Fakten liefern will, kann natürlich auch die bloße Außenperspektive schildern und wie einst David Lean in LAWRENCE VON ARABIEN die Massen dirigieren. Solche Beschreibungen sind nicht von so unmittel­barer Wirkung wie subjektiv geschildertes Schlachtgeschehen, verfügen dafür aber über eine ungeheure epische Wucht. Man denke nur an die Passagen aus DIE RÜCKKEHR DES KÖNIGS, in denen Tolkien den Aufmarsch von Saurons Heer vor Minas Tirith beschreibt – mehr Atmosphäre geht nicht.
    Auf der Suche nach einem

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