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Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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es dazu kommen, dass ich für diese drei jungen Frauen den Herbergsvater spiele? Und müssen es ausgerechnet eine Alkoholikerin, eine Hure und eine Natur-fetischistin sein? Manchmal weiß ich wirklich nicht, wie weit die Stadt noch herabsinken soll.
    »Als ich noch jung war, wäre man eingesperrt worden, wenn man mit Blumen im Haar und nackten Füßen herumgerannt wäre«, brumme ich, während ich nach unten auf den Hof hinter die Kaschemme gehe.
    Es gibt dort einen Schuppen, in dem Cimdy und Bertax ihr Pferd unterstellen. Hinter dem Schuppen steht ihr Wohnkarren. Bei dem Anblick schüttelt es mich. Normale Menschen haben einfache, weiß gestrichene Wohnkarren. Vielleicht hängen sie ein kleines Bild von Sankt Quaxinius in einem gelben Rahmen daran, damit es ihnen Glück bringt. Cimdys und Bertax’ Wohnkiste ist in Farben bemalt, die einem die Augäpfel versengen. Allmählich gehen mir diese drei jungen Frauen oben in meinen Räumen und dieses nichtsnutzige Pärchen hier unten auf die Nerven. Ich habe für diese Leute Wüsten durchquert und Schlachten geschlagen. Man sollte annehmen, dass sie einem dafür ein bisschen Respekt entgegenbringen. Zum Beispiel, sich normal kleiden und sich um einen Beruf bemühen!
    Ich schnappe mir einen schweren Hammer aus Gurdhs Werkzeugvorrat und gehe wieder nach oben. Ich bin genau in der richtigen Stimmung, um irgendetwas kurz und klein zu schlagen. Eine große Statue von Sankt Quaxinius auf einem Pferderücken kommt da genau richtig.
    In meinem Zimmer ziehe ich vorsichtig die Öffnung des Beutels auseinander. Der Kopf der Statue taucht aus dem Magischen Raum auf. Ich muss sehr vorsichtig sein. Einerseits muss ich genug von der Statue enthüllen, damit ich es zerschlagen kann, andererseits darf ich nicht zu viel herausholen. Denn wenn sie ganz in meinem Zimmer auftaucht, könnte sie einfach durch den Boden brechen und die Hälfte der Zecher unten in der Kaschemme erschlagen.
    Makri hat immer noch ihre Bedenken gegen die ganze Operation.
    »Es ist eine schöne Statue«, meint sie. »Hast du nicht selbst gesagt, dass sie ein wichtiges Kunstwerk ist? Rodinaax war ein großartiger Bildhauer. Ich finde es nicht richtig, eines seiner Werke zu zerstören. Vor allem nicht, weil dies das letzte ist, das er vor seiner Ermordung geschaffen hat.«
    Ich wische ihren Einspruch beiseite. Sie studiert nicht einmal fünf Monate an der Innungshochschule und hält sich schon für eine Kunstexpertin.
    »Halt Abstand.«
    »Du wirst dir den Arm brechen.«
    Daran habe ich nicht gedacht. Aber ich werde jetzt nicht klein beigeben. Aber ich nehme Abstand von Sankt Quaxinius’ Kopf und ziele auf den kaum sichtbaren Punkt unter seinem Kinn, wo die Bronzeplatten zusammengefügt wurden. Ich schlage kräftig zu und lege all mein Gewicht in den Hieb. Und das ist eigentlich genug Gewicht.
    Es ertönt ein gewaltiger Gong. Und es bleibt eine kleine Delle zurück. Ich schlage erneut zu. Die Delle wird größer. Nach dem dritten Schlag fällt die Bronzeplatte einfach ab und landet mit lautem Klappern zu meinen Füßen. Und da starrt uns wie ein Englein aus dem Himmel ein wunderhübsches Gesicht an. Ein Gesicht aus purem Gold!
    Ich breche in ein wahres Triumphgeheul aus. »Gold! Da drin ist GOLD! Dahinter sind alle her!«
    Ich bin so fröhlich wie ein betrunkener Söldner, weil ich der Sache endlich auf den Grund gegangen bin. »Das muss das Gold sein, das letzte Woche auf dem Weg von den Minen zu den Schatztruhen des Königs abhanden gekommen ist. Und auf mich wartet jetzt die Mutter der Belohnungen!«
    Vor mir befindet sich ein goldener Kopf. Darunter, immer noch in Bronze gehüllt, dürfte sich der goldene Körper verstecken. Ich bezweifle, dass sich jemals so viel Gold auf einmal in Zwölf Seen befunden hat. Es ist von so hohem Wert, dass ich es nicht einmal abschätzen kann. Und keine Menschenseele weiß, dass ich es habe.
    Makri und ich betrachten es nachdenklich.
    »So viel Gold werde ich nie mehr zu Gesicht bekommen«, erkläre ich melancholisch.
    »Bestimmt nicht.«
    »Der König hat schon schrecklich viel Gold.«
    »Und sie graben die ganze Zeit immer mehr aus dem Boden.«
    Ich seufze und ziehe den Rand des Beutels wieder über die Statue. Es ist zwar ein sehr verlockender Gedanke, aber irgendjemand würde es früher oder später herausfinden. Für das Leben eines Flüchtigen bin ich zu alt.
    »Ich glaube, ich möchte Turai im Moment auch nicht verlassen«, sagt Makri. »Die Stadt stinkt, aber sie hat die

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