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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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tarpolische Kleider trug, landete auf der Sitzfläche und verlor die Balance, während das Möbel unter der Wucht des Aufpralls zerbarst. Lodrik stand auf und zog sein Exekutionsschwert. Der Unbekannte zückte im Liegen eine Sichel, schnellte in die Höhe und attackierte den Herrscher.
    Ein wildes Gefecht begann. Der Angreifer zog eine weitere Sichel und setzte Lodrik schwer zu. Aber die Schule Waljakovs war gut gewesen.
    Der junge Mann fühlte einen gewissen Spaß am Kampf, weshalb er auch nicht sofort nach seiner Wache gerufen hatte. Innerlich sammelte er die Kraft für den Einsatz von Magie, die er seit der Nacht auf dem Balkon besser und selbstverständlicher als jemals zuvor beherrschte.
    Technisch war ihm der Mann durch das Führen von zwei Waffen überlegen, und auf Dauer würde er wahrscheinlich den Kürzeren ziehen. Aber auf seine Gabe würde der Maskierte nicht kontern können.
    Nach einer besonders gelungenen Parade und einem gezielten Tritt in den Unterleib des Gegners, der ihm sichtlich Schmerzen bereitete und ihn zum Luft holen zwang, nutzte Lodrik die Gelegenheit.
    Mit einem bösen Lächeln vollführte er eine Abfolge von anmutigen Gesten, danach richtete er Zeige und Mittelfinger auf den Attentäter.
    Ein breiter Energiestrahl entlud sich, erfasste den Mann und hüllte ihn knisternd ein. Der Kabcar hob den Arm und lenkte den Blitz samt dem Gefangenen über die Brüstung.
    Ungläubig starrte der Maskierte in die Tiefe. »Ulldrael der Gerechte! Hilf deinem treuen Diener!«
    »Ich glaube nicht, dass er das tun wird.« Lodrik streckte ruckartig die restlichen Finger aus. »Mir hat er auch nie geholfen.«
    Wie vom Katapult abgefeuert, schoss der Mann schreiend in die Höhe, stieg und stieg in den hellen Himmel, bis sein Gebrüll fast nicht mehr zu hören war.
    Als der junge Herrscher die Faust ballte, rissen die Energiestrahlen ab, und eine weitere Sonne strahlte für einen winzigen Augenblick über Ulsar. Der Attentäter verging in einem glühenden Feuerball. Nach einiger Zeit regneten winzige Aschepartikel auf den Balkon, und geschmolzenes Metall tropfte auf den Hof.
    Lodrik nickte zufrieden. Er wurde nach eigenem Empfinden immer besser. Auch die Übungsstunden mit Mortva hatte er abgesagt, er experimentierte mit dieser nicht mehr ganz fremden Gabe lieber allein. Das Entdecken von neuen Nuancen forderte ihn heraus, die Magie selbst wies ihn an, gab ihm ein, welche Bewegungen er vollführen musste.
    Er fühlte sich so sicher, dass er es jederzeit mit dem verbündeten Kriegsfürsten aufnehmen wollte, sollte der ihm plötzlich die Loyalität versagen.
    Erst jetzt rief er nach den Soldaten und einem Diener, der seinen Vetter holen sollte. Mortva Nesreca eilte nach wenigen Minuten bereits heran, sein Gesicht verriet Sorge, als er die Leibwachen sah. Unterm Arm trug er ein rechteckiges Holzkistchen.
    »Hoher Herr, ist etwas geschehen?«, fragte er sich und blickte auf die Trümmer des Stuhls.
    »Ein Attentäter war eben hier«, antwortete Lodrik ruhig. »Ich habe ihn mithilfe der Magie besiegt.«
    »Diese verfluchten Tzulani«, ärgerte sich der Konsultant. »Ich werde den Wachen erklären, ihre Aufgabe besser wahrzunehmen.« Suchend fuhr sein Kopf hin und her. »Wo ist die Gestalt?«
    »Ich habe ihn ausgelöscht.« Der Kabcar wartete, bis die Livrierten das zerstörte Sitzmöbel gegen ein intaktes austauschten, und nahm Platz. »Ich weiß, das war töricht, Mortva. Wir hätten ihn verhören können. Dennoch denke ich zu wissen, wem ich den Besuch zu verdanken habe.«
    Abschätzend betrachtete sein Vetter ihn. »Ihr seid erstaunlich gelassen für jemanden, der eben einen Mordanschlag erfolgreich abgewehrt hat«, sagte er und setzte sich ebenfalls. »Dass Ihr mir nicht zu sicher werdet, nur weil Ihr Magie einzusetzen vermögt. Ruft in Zukunft lieber nach den Wachen, Hoher Herr.« Er fuhr sich über die silbernen Haare, die in der Sonne aufblinkten. »Und Euer Verdacht?«
    »Nicht die Tzulani waren hier. Die Göttliche Sichel wollte mich umbringen«, verkündete Lodrik. »Der Attentäter griff mich mit Sicheln an, rief Ulldrael um Beistand an und trug, wenn ich es richtig bemerkte, eine Ähre an seiner Jacke. Kein Tzulani hätte den Namen des Gerechten über die Lippen gebracht.«
    »Und dabei hieß es immer, den geheimnisvollen Orden würde es nicht mehr geben«, murmelte der Konsultant. »Nichtsdestotrotz teile ich Eure Meinung, Hoher Herr. Wenn die Göttliche Sichel Euch umbringen möchte, können wir davon

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