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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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überdecken.
    Doch um sich vor einer allzu frühen Entdeckung zu schützen, durfte er nicht zimperlich in der Wahl seiner Methoden sein. Er wusste genau, dass der Effekt nur von begrenzter Dauer war. Den Kreaturen mit den besonderen Spürnasen bereitete es keine Schwierigkeiten, den Menschenduft auszumachen.
    Schneller, aber nicht weniger vorsichtig, machte er sich auf den Weg in die Verbotene Stadt. Die erste Kette von Wachen hatte er durchbrochen, nun galt es, die anderen zu täuschen.
    Die Götter waren anscheinend mit ihm, denn er kam an die Ruinen, von denen ein heller Lichtschein ausging, bis auf eine Bogenschusslänge heran, bevor er weitere Posten entdeckte.
    Die Kreaturen waren menschenähnlich, kleiner als er und anscheinend sehr aufgeregt, wie er an ihrem Verhalten zu erkennen glaubte.
    Er kniete sich hinter einem schützenden Stamm ab und gönnte sich den Luxus, die Bestien zu beobachten, selbst auf die Gefahr hin, von ihnen aufgespürt zu werden, falls der Wind plötzlich drehen sollte.
    In kehligen Lauten sprachen sie leise miteinander, zwei deuteten immer wieder zu den Überresten der Hauptstadt Sinureds, die Dritte schüttelte energisch den Kopf und die Faust.
    Doch die anderen ließen sich von den Gebärden nicht einschüchtern, sondern verließen sehr zu Hetráls Erstaunen ihren Platz.
    In aller Ruhe legte der Meisterschütze auf den Verbliebenen an und schickte die Bestie, nachdem sie argwöhnisch in seine Richtung schnüffelte, mit einem frontalen Treffer in den Mund zu den Toten. Wieder verharrte er in seiner Deckung.
    Er hastete gebückt vorwärts, rollte seinen erlegten Feind ins Dickicht und pirschte sich an die Ruinen heran. Er versuchte an die Stelle zu kommen, wo ihm die hohen Gebäudereste einen guten Ausblick auf die Verbotene Stadt und ihre Bewohner garantierten. So weit war er schon lange nicht mehr ungestört vorgedrungen. Etwas musste die Aufmerksamkeit der Kreaturen ablenken.
    Er fand seine Ruine wieder, hängte sich den Bogen auf den Rücken und erklomm vorsichtig die Steinmauer. Nichts durfte seinen Aufstieg verraten, wenn er lebend zurück ins Lager kommen wollte.
    Oben angekommen, legte er sich flach auf ein Sims, drückte sein schweißnasses Gesicht in den Ärmel und atmete durch den Stoff, damit sein Keuchen von den Wänden nicht widerhallte. Die Kletterpartie war äußerst langwierig und anstrengend gewesen.
    Als er seine Augen hob und damit rechnete, die Ruinen zu sehen, wurde ihm ein Anblick geboten, den er so nicht erwartet hatte.
    Auf dem gesäuberten Steinboden erhoben sich etliche Baukräne, die sich mithilfe von riesigen Laufrädern, Flaschenzügen und der Muskelkraft besonders kräftiger Bestien bewegten. Steinquader um Steinquader wurde im Schein der Lagerfeuer damit gehievt, und die Festung Sinureds, die einst bis fast auf die Grundmauern geschleift worden war, reckte sich bereits einige Meter in die Höhe.
    Zwischen den umherwuselnden, schuftenden und fluchenden Kreaturen in allen Größen, Farben und Formen standen Menschen, die Anweisungen gaben oder Pläne studierten. Offenbar wurde nach ihren Instruktionen gearbeitet.
    Tzulani, schätzte er. Die Fortschritte, die seit seinem letzten Besuch gemacht worden waren, ließen ihn erschrecken. Diese Effektivität hätte er den Sumpfbestien niemals zugetraut. Etwas beflügelte ihre Anstrengungen.
    Eine dunkle Wolke schob sich vor den größten der Monde und verdunkelte die Sicht ein wenig. Im nächsten Moment wurde ein großer Gong hektisch und andauernd geschlagen.
    Hetrál meinte zunächst, er wäre auf seinem Aussichtspunkt entdeckt worden, und bereitete sich auf eine schnelle Flucht vor. Doch die Bestien unter ihm ließen ihre Arbeit ruhen und versammelten sich in Windeseile auf dem großen Vorplatz vor der Festung. Es roch von irgendwo her nach Meer, verrotteten Algen und Salz.
    Was der Turît zunächst für eine Wolke gehalten hatte, senkte sich immer weiter herab. Hetrál erkannte nun die Umrisse einer Galeere, die durch die Luft flog und sich zur Landung auf dem Steinboden bereit machte.
    Er hatte die Berichte des fliegenden Schiffes als übertrieben abgetan, aber nun setzte die sagenhafte Galeere vor seinen ungläubigen Augen knirschend auf.
    Sanft legte sich das Gefährt nach Backbord und stützte sich auf die Ruder, die wie durch ein Wunder nicht unter dem Druck zerbarsten. Die Kreaturen und Tzulani knieten nieder.
    Breite Planken fuhren wie von Geisterhand bewegt aus, um dem Ankömmling den Ausstieg zu

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