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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Stehen. Ihr etwas abzuschlagen fiel ihm schwer.
    »Springt auf. Aber benehmt euch«, knurrte er die beiden an. »Sonst setzt es eine Tracht Prügel.«
    Die beiden Wanderer, die einfache braune Kleidung trugen, liefen nach hinten, um auf die Ladefläche zu klettern.
    Zu Norinas Erstaunen half das Mädchen dem Mann beim Einsteigen. Ächzend schwang er sich hinauf, das Kind schob von unten. Etwas klackte leise, als er sich richtig hinsetzte. Mit einem Satz hopste es dann ebenfalls in den Planwagen.
    »Ulldrael der Gerechte sei mit dir«, grüßte der Mann, der schon einige Jahre Lebenszeit auf dem Buckel hatte, freundlich und legte den nassen Umhang ab. Etliche graue Strähnen zeigten sich zwischen den schwarzen Haaren, und sein Gesicht kam der Brojakin merkwürdig bekannt vor. »Danke, dass ihr uns vor dem Regen bewahrt habt. Ulldrael scheint das Land wegspülen zu wollen.«
    Das Mädchen, das Norina auf vierzehn Jahre schätzte, grinste sie an und pochte gegen eines der Vorratsfässer. »Habt ihr etwas zu essen? Ich sterbe vor Hunger.« Sie öffnete den Deckel und steckte die Nase in die Tonne.
    »Fatja!«, wies der Mann das Kind zurecht. »Willst du, dass die netten Leute uns wieder in den Regen werfen?« Er zog sie zurück und wollte den Behälter wieder schließen, aber die Brojakin hinderte ihn daran.
    »Nehmt euch ruhig etwas von dem Brot. Daneben liegt der Schinken und der Käse. Wir haben genug.«
    Fatja lachte auf, klatschte in die Hände und verschwand schnell wie er Blitz fast bis zur Hälfte im Fass, um nach den Köstlichkeiten zu tauchen.
    »Kinder«, sagte der Mann. »Du bist sehr freundlich, Bäuerin. Ich bin Piotr, das ist meine Enkelin Fatja. Wir sind auf dem Weg nach Tularky.« Er reichte ihr die Hand.
    Norinas Gedächtnis arbeitete auf Hochtouren, aber noch konnte sie das Antlitz und die Stimme nicht genau einordnen. Ein vager Verdacht kam auf. Offenbar hielt die eigene Maskerade der Betrachtung stand. Wenn der Wanderer sie erkannt hatte, ließ er sich nichts anmerken.
    Glücklich und auf beiden Backen kauend erschien das Mädchen wieder und schwenkte ein angebissenes Brot und Käse.
    »Ich bin Marjala und das ist mein Mann Oljomov. Wir fahren auf den Markt«, übernahm sie die Vorstellung. Der Leibwächter schaute kurz über die Schulter und nickte. Er schenkte den beiden Mitfahrern keine große Aufmerksamkeit.
    Der Brojakin fiel es wie Schuppen von den Augen. »Sag mal, bist du unsere kleine Fatja? Die Schicksalsleserin?«
    Augenblicklich stoppten die Essbewegungen, misstrauisch verengten sich die Augen.
    Vom Kutschbock ertönte ein Fluch, Waljakov hatte das Gefährt angehalten, dann drehte er sich um. Auch seine Erinnerung hatte etwas Zeit benötigt, um zurückzukehren. »Das sind doch der Mönch und die kleine Hexe aus Granburg!«, brach es aus ihm hervor.
    Fatjas Blicke flogen zwischen den vermeintlichen Bauern hin und her, dann raffte sie in aller Eile Proviant zusammen und sprang fluchtartig aus dem Wagen. »Los, komm! Sie wissen, wer wir sind!«, forderte sie ihren Begleiter auf.
    Der ältere Mann war zu überrascht, um reagieren zu können. Starr saß er auf seinem Platz und beobachtete ängstlich den hünenhaften Landwirt, der nach hinten auf die Ladefläche sprang. »Du bist Matuc, der bei der Krönung damals ein Bein verloren hat, oder?« Waljakov packte nach dem rechten Unterschenkel und grunzte zufrieden. »Eine Prothese. Er ist es.«
    »Keine Angst«, beruhigte die junge Frau den Geistlichen. »Wir wollen dir nichts Böses. Wir waren nur zu verwundert. Wir haben nicht damit gerechnet, dich in Rundopâl zu treffen. Du wolltest doch zurück in dein Ulldrael-Kloster. Und wo ist deine Robe?«
    »Norina Miklanowo?«, fragte Fatja. Sie kam ein paar Schritte zurück zum Wagen. Der Regen hatte sie inzwischen vollständig durchnässt. »Ich meine, Ihr seid Norina Miklanowo?«
    Matuc starrte sie an. »Ihr?« Sein Kopf drehte sich zu ihrem vermeintlichen Gatten. »Dann seid Ihr wohl Waljakov? Ich hätte Euch nicht erkannt. Mit Haaren.«
    »So wie es aussieht, stecken hinter diesem Zusammentreffen zwei sehr interessante Geschichten«, sagte die werdende Mutter und lehnte sich gequält lächelnd zurück, weil sie ein Stechen im Unterleib spürte. »Wir sollten sie aber in aller Ruhe an einem wärmenden Feuer austauschen, findet ihr nicht?« Sie winkte dem Mädchen zu, das bibbernd im Schlamm stand, nass von Kopf bis Fuß. »Komm rein. Du wirst sonst noch krank.«
    Fatja warf Waljakov einen

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