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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dreckig von einem Ohr zum anderen und humpelte zusammen mit dem Leibwächter zurück zu der Gruppe. »Ich hätte niemals gedacht, dass mir das Holzbein eines Tages noch einmal zugute kommen wird«, flüsterte er lachend. »Ein Hoch auf Nerestro von Kuraschka.«
    »Wäre dein Gegner nicht sturzbetrunken gewesen, hätte der Trick niemals funktioniert«, dämpfte Waljakov die gute Laune des Geistlichen. »Es war schon gewieft, da hatte der Küfer von eben Recht. Aber wäre ich es gewesen, der den Betrug entdeckte, hätte ich die Kunststücke mit Eurem echten Bein wiederholt.«
    Erst jetzt bemerkten sie, dass sich die Stimmung der beiden Frauen zum Schlechten gewandelt hatte.
    Norina fasste das Gehörte zusammen, wobei sie jedes Detail sorgsam wiederholte. »Ich glaube nun nicht mehr, dass Lodrik nichts von ihnen wusste«, fügte sie hinzu und erzählte ihr Erlebnis mit den Wesen in Granburg.
    »Er wusste sehr wohl etwas über sie«, unterbrach Waljakov düster. »Er hat damals, als wir bei Eurem Vater zu Besuch waren, etwas über sie in alten Büchern gesucht. Modrak nannte er sie, glaube ich. Er hat mich und Euch angelogen.«
    »Sie werden mich umbringen«, jammerte Fatja und drückte sich noch enger an die Schwangere. »Ich habe das Geheimnis verraten.«
    »Tja«, seufzte Matuc, »wenn wir das alles früher gewusst hätten, wären wir in der Lage gewesen, die Dunkle Zeit aufzuhalten. Der Geheime Rat folgte also der richtigen Auslegung.« Nun war auch der Mönch ein Bild des Elends. »Wenn ich damals besser auf die Worte von Caradc gehört hätte …«
    »Der Geheime Rat des Ulldraelordens hat also tatsächlich den Attentäter nach Granburg geschickt?«, staunte der Leibwächter.
    »Und weil ich das weiß, wollen sie mich töten lassen«, sagte der Mönch leise. »Das ist der Grund für meine Flucht.«
    »Wenn ich daran denke, wie viele Menschen gestorben sind, um dem Kabcar das Leben zu bewahren … dabei wäre nur sein Tod der einzige Ausweg gewesen, das Schlimmste zu verhindern.« Waljakov schlug mit der Faust auf den Tisch, seine Perücke fiel von der Glatze. Schnell setzte er die falschen Haare wieder auf. »Aber das Geheule nutzt nichts. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Ohne die ganzen Umstände wäre der Junge bestimmt ein guter Herrscher geworden. Der Silberschopf und Arrulskhân sind an allem schuld.« Er langte grimmig nach seinem Krug und entdeckte, dass er leerer als vorher war.
    »Das sehe ich auch so. Lodrik war auf dem richtigen Weg«, stimmte Norina dem Hünen zu. »Wenn ich an die ganzen Reformen denke, die wir schon eingeführt hatten. Aber wir haben die Gefahr, die von Nesreca ausgeht, zu spät erkannt. Hoffentlich geht es Stoiko gut.«
    Der Wirt brachte eine Runde Bier an den Tisch. »Die spendiere ich dem heldenhaften Schreiber. Auf dein Wohl, Federkiel!« Er prostete, und der gesamte Schankraum hob ebenfalls die Gefäße.
    Matuc winkte lachend ab, wischte sich nach einem langen Zug den Schaum vom Mund und reichte dem Hausherrn eine Hand voll Waslec. »Hier. Die nächste Runde geht auf meine Rechnung.« Der Mann verschwand, während die Gäste ein Sauflied zu Ehren des Mönchs anstimmten, was reichlich schief klang.
    »Wenn Ihr nichts dagegen habt, Norina Miklanowo«, fing Matuc an, »würde ich Euch gerne begleiten, egal wohin es geht. Ich habe damals versagt, und vielleicht kann ich meine Fehler bei diesem Kind gut machen. Ulldrael der Gerechte hält wieder seine Hand über mich, ich erfuhr nach einer langen Zeit des Zweifels wieder seine Gnade, und das stimmt mich mehr als zuversichtlich. Ich denke, dass ich wichtig für das Schicksal des Knaben bin.«
    »Wir wollen nach Rogogard, um das Kind in Sicherheit zu bringen«, gab Norina bekannt. »Nach dieser Vision liegt mir die Gesundheit des Knaben mehr als alles andere am Herzen. Wenn du uns zu den Inselfestungen begleiten möchtest, bist du herzlich willkommen. Du wirst die Erziehung des Jungen übernehmen, wenn ich unterwegs bin. Auf der Überfahrt können wir uns in aller Ruhe über die Ereignisse der letzten Wochen und Monate unterhalten.«
    Matuc strahlte. »Liebend gerne.«
    »Ich will auch mit«, schniefte Fatja leise.
    »Das darfst du sicherlich.« Der Geistliche strich ihr über den Kopf. »Du wirst die große Schwester des Knaben.«
    »Was mir wichtiger ist«, hakte der Leibwächter ein, »ist die Beschreibung des Trios, das sich in der Vision auf dem Schlachtfeld austobt. Die Frau könnte die Kabcara sein, der junge Mann

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