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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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bin angehalten, Euch diesen Vorschlag zu unterbreiten.«
    »Inakzeptabel«, raunte Mortva dem Kabcar ins Ohr. »Ich werde den Truppen befehlen, schneller als bisher vorzugehen. Auch denke ich, dass zusätzliche Verstärkung unserer Streitmacht nicht schadet, damit wir gleichzeitig verschiedene Ziele angehen können.«
    »Woher sollen wir die denn nehmen? Und wie versorgen?«, wisperte Lodrik ratlos zurück.
    »Lasst das meine Sorge sein, Hoher Herr. Bittet Euch Bedenkzeit aus.« Sein Vetter richtete sich wieder auf.
    »Ich werde über dieses wirre Ansinnen trotzdem nachdenken«, sagte der junge Mann. »In vier Wochen gebe ich Euch Bescheid.«
    »Mit allem Respekt, hoheitlicher Kabcar.« Sarduijelec schüttelte den Kopf, sein Doppelkinn wabbelte hin und her. »Arrulskhân möchte innerhalb von vier Tagen eine Entscheidung von Euch.« Er stellte sich zurück in die Reihe der anderen. Beruhigend berührte Mortva die Schulter des Herrschers.
    »Wenn wir nun schon dabei sind, Unmögliches voneinander zu verlangen, dann möchte ich, dass sich Hustraban unverzüglich aus meiner Baronie zurückzieht«, hallte die Stimme Aljaschas durch den Saal. Ihr makelloser Körper steckte in einem Traum aus weitem, fließendem Stoff in Beigetönen: Edelsteine funkelten und blitzten am Dekolletee und eiferten mit dem Diadem um die Wette. Mit eleganten Schritten kam sie vom Eingang herüber zu ihrem Gemahl und setzte sich neben ihn. »Unverzüglich.«
    Sie schenkte Lodrik einen liebevollen Aufschlag ihrer grünen Augen.
    Daraufhin machten Waljakov und der Herrscher gleichzeitig ein verdutztes Gesicht.
    Fusuríl trat nach vorne und klappte den Oberkörper in seiner unnachahmlich starren Weise zur Begrüßung ab. »Der eine Sachverhalt hat mit dem anderen nichts zu tun, hoheitliche Kabcara.«
    »Dann müssen wir es tatsächlich auf einen Krieg mit Hustraban ankommen lassen?«, meinte sie kühl. »Wir haben im Moment das bessere Heer.«
    Der Gesandte legte das Gesicht in Falten. »Ihr würdet den Friedensvertrag brechen und Euch den Widerstand der übrigen Reiche zuziehen, wenn tarpolische Truppen einmarschierten, habt Ihr das vergessen, hoheitliche Kabcara?«
    »Darüber müsst Ihr Euch keine Gedanken machen«, ergriff der Konsultant überraschend das Wort. »Hoheitlicher Kabcar, mit Eurer Erlaubnis lüfte ich das Geheimnis unserer Streitmacht.« Mortva gab Lodrik durch ein Blinzeln zu verstehen, dass er nicht mit der ganzen Wahrheit herausrücken wollte. »Jeder weiß, dass Tersion sich im Krieg mit Kensustria befindet. Um durch Ilfaris gelangen zu können, so kam mir zu Ohren, benutzt die Regentin angorjanische Freunde. Somit besteht nicht die geringste Gefahr, dass das Abkommen über den Tausendjährigen Frieden auch nur in irgendeiner Weise missachtet wird.«
    »Was scheren uns die Südländer?«, warf Fusuríl ein.
    »Sie geben ein sehr gutes Beispiel, Gesandter«, gab der Mann mit dem Silberhaar zurück. »Seht, Angor ist nicht der einzige Kontinent, auf dem Krieger zur Verfügung stehen. Das Königreich Tarpol hat sich erlaubt, nach Verbündeten Ausschau zu halten und wurde weit über dem Meer fündig. Ich vermute, die meisten hier haben von den Schiffen gehört, die den Repol bis in die Nähe von Dujulev gefahren sind? Exakt sie gehören zu unseren Freunden. Und sie sind nicht, wie immer behauptet wurde, aus Tûris.«
    »Ihr habt Söldner angeworben?« Der Hustrabaner wirkte alarmiert. »Damit verstoßt Ihr genauso gegen …«
    »Wir«, unterbrach ihn der Konsultant hart, »haben niemanden angeworben. Die Soldaten stehen auch nicht unter dem Kommando des Kabcar, sondern eines befreundeten Feldherrn, der nichts von uns für seinen Aufwand erhält. Damit verletzt Tarpol den Vertrag ebenso wenig wie Tersion. Und aus dieser Freundschaft kann man dem Kabcar rein rechtlich keinen Strick drehen.«
    »Und wie groß ist diese Streitmacht, die in Tarpol kämpft?«, wollte der Gesandte aus Borasgotan wissen, dem die Zuversicht ebenfalls abhanden gekommen war.
    »Groß genug.« Mortva lächelte.
    »Ihr seht«, griff Lodrik ein und spürte zu seiner Überraschung die Hand seiner Ehefrau auf der eigenen, »dass wir bestens vorbereitet sind. Und wenn dieser Feldherr, der uns bei Dujulev etwas half, beschließt, sich gegen Hustraban zu wenden …« Absichtlich ließ der Kabcar den Satz unvollendet, um die möglichen Konsequenzen der Fantasie des Einzelnen zu überlassen. »Zu reden haben wir aber auch noch über die Rückkehr der Provinz Worlac. Ich

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