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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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daraus, dass er der Lüge des Konsultanten nicht aufsaß. »Was bei Kolskoi etwas bedeuten muss. Übrigens hat er sich von seinen borasgotanischen Hunden getrennt. Ihr erinnert Euch noch an die Fahrt nach Granburg?«
    »Wie könnte ich diese Episode jemals vergessen«, seufzte Lodrik.
    Inzwischen waren sie vor der Tür des Audienzzimmers angelangt, zwei Livrierte öffneten die riesigen Flügeltüren und machten auf das Eintreten des Herrschers aufmerksam.
    Die Gesandtschaften, Diplomaten und Abordnungen aller Reiche waren in diesem Zimmer vertreten. Bunte Uniformen, schlichte Trachten und protziges Brokat: Abwechslung wurde reichlich geboten.
    Nicht minder atemberaubend gestaltete sich der Geruch, der in dem hohen, von Säulen getragenen Raum schwebte und schwer auf das hoheitliche Riechorgan schlug. Offensichtlich war jeder der Meinung gewesen, besonders viel Duftwasser auftragen zu müssen, dazu mischte sich das aufdringliche Lavendelaroma des Mottenpuders in den Perücken.
    »Ein Wunder, dass der Stuck und das Blattgold nicht von der Decke stürzen«, knurrte der Leibwächter.
    Mit einem kurzen Wink bedeutete der Kabcar den Pagen, die großen Fenster zu öffnen, um zu lüften.
    Zielstrebig durchquerte er den Raum, ohne die Versammlung mit einem Blick zu würdigen, dicht gefolgt von Mortva und Waljakov, dann ließ er sich auf dem thronartigen Sessel nieder. Bedienstete schoben auf ein Zeichen des Konsultanten hin einen Kartentisch vor die Sitzgelegenheit, auf dem ein Pergament mit den Umrissen Ulldarts und allen Reichen lag.
    »Willkommen allen«, erhob Lodrik seine Stimme. »Ich freue mich, so viele bekannte Gesichter wiederzusehen.« Sein Tonfall wurde schneidend. »Auch wenn dem ein oder anderen die Arroganz und die Aufgeblasenheit von früher nun fehlen. Es wurde der Wunsch geäußert, eine Unterredung stattfinden zu lassen. Nun denn. Und ich möchte mit einer alten Tradition beginnen.«
    Er stand auf und schritt zu der Karte, nahm sich ein Stück weiße Kreide und umrandete Tûris, Aldoreel und die Inseln Rogogards.
    »Das sind die Länder, denen ich zu tiefstem Dank verpflichtet bin, weil sie mich moralisch und sogar mit Proviant und Truppen, die sie entbehren konnten, unterstützten. Der Rest«, er legte seine rechte Hand auf das Pergament, »hat nichts getan, um sich beim tarpolischen Reich besonders beliebt zu machen. Das wollte ich an den Anfang stellen, um einigen die Augen zu öffnen, die dachten, gut wegzukommen.« Er setzte sich wieder und wartete ab.
    Sarduijelec, der dicke borasgotanische Botschafter, wurde unsanft von seinem Amtskollegen aus Hustraban, Fusuríl, nach vorne geschoben.
    »Nun, hoheitlicher Kabcar, Arrulskhân lässt Euch durch mich seine Glückwünsche zu dem Sieg überbringen, auch wenn er mehr glücklich als alles andere war.«
    »Wie auch immer, das Resultat zählt«, unterbrach ihn der Kabcar. »Fahrt fort. Ich erwarte die Kapitulation Eures Reiches mit Spannung. Und die Entschuldigung für diesen Überfall.«
    Der Botschafter sah zu den Ahnengemälden der Bardri¢s. »Ich wurde nicht beauftragt, eine Kapitulation zu überbringen, sondern einen Vorschlag zu unterbreiten«, dämpfte Sarduijelec die Erwartungen. »Arrulskhân bietet Tarpol an, dass sich seine Männer sofort aus dem Reich zurückziehen, Borasgotan dafür jedoch als Entgegenkommen eine gewisse Summe erhält.«
    Gelangweilt lehnte Lodrik sich zurück. »Jetzt kommt wahrscheinlich das ›andernfalls‹, nicht wahr?«
    »Andernfalls«, sprach Sarduijelec wie vorhergesagt, »legen wir den Teil der Provinzen, den wir noch kontrollieren, in Schutt und Asche. Die Ernte werdet Ihr vergessen können, Eure Einwohner ebenfalls. Ihr könnt das Schlimmste jedoch verhindern.«
    Lodrik kontrollierte nur mit äußerster Mühe eine Eruption wilder Magie. Die Hände krampften sich um die Lehnen. »Wenn auch nur eine einzige tarpolische Hütte brennt, befehle ich meinen Soldaten, dass sie bis in die Hauptstadt Borasgotans marschieren und Euren wahnsinnigen Herrscher mit Euren Eingeweiden füttern, Sarduijelec. Und das ist kein leeres Versprechen, Botschafter. Die Schlagkraft meiner Armee dürfte ich unter Beweis gestellt haben. Mein Gegenangebot ist: Zieht Euch zurück. Friedlich. Sofort, und Eure Männer werden ihr Leben behalten. Entschuldigt Euch, wie es sich für ein Reich gehört, das einen Krieg begonnen hat.«
    Der borasgotanische Botschafter verbeugte sich. »Es tut mir aufrichtig Leid. Ich kann es nicht entscheiden, sondern

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