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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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versunken, rief Tezza sich eine Sänfte herbei, die ihn vor die Tore des imposanten Gebäudekomplexes beförderte. Er wollte jede Anstrengung vermeiden, um nicht zu sehr zu schwitzen. Es kam darauf an, einen mehr als guten Eindruck bei der Regentin zu machen, die so sehr Wert auf Körperpflege legte.
    Zu gerne wäre er damals dabei gewesen, als Baraldino sich vor der Frau die Hosen beschmutzt hatte. Wobei »beschmutzt« noch ein harmloser Ausdruck für das war, was die Beine in Strömen herabgelaufen war.
    Im Schein der aufgestellten Fackeln und Kohlebecken schimmerte der reine weiße Marmor rötlich, die Gold und Silberornamente reflektierten das warme, unregelmäßig leuchtende Licht und wirkten beinahe lebendig. Der Palestaner bewunderte erneut die verspielte, aufwändige Architektur mit kleinen Türmen, filigranen Kuppeldächern und bunten Glasfronten. Leise plätscherten die Springbrunnen, und die Blumen aus den weitläufigen Gartenanlagen sorgten für einen betörenden, allgegenwärtigen Blumengeruch. Eine gewisse Ruhe breitete sich in ihm aus, mit der es aber schlagartig zu Ende war.
    Die Gestalt Lom T’Sharrs schob sich aus dem Eingang, und Tezza blieb beinahe das Kaufmannsherz stehen. Unverbindlich lächelnd zog er an ihm vorbei und zwang sich, nicht in einen leichten Trab zu verfallen.
    Misstrauisch sah ihm der Kommandant in der weißen Lederrüstung hinterher.
    Zwei kichernde Dienerinnen, die sich sehr über seinen herausgeputzten, fremden Aufzug amüsierten, geleiteten ihn durch den duftenden Palast bis vor die Gemächer der Regentin, vor der zwei K’Tar Tur als Wachen standen.
    Das war neu. Er nahm die Veränderung sofort zur Kenntnis.
    Ein Blick in seine Umgebung zeigte ihm, dass sich weitere Angehörige des Dunklen Volkes in den Mauern der Residenz aufhielten, die er zuerst nicht bemerkt hatte. Wie zufällig standen ein paar zusammen und unterhielten sich leise, andere trugen die Kleidung der Wachen und versahen ihren Dienst.
    Unter normalen Umständen hätte sich Tezza nichts dabei gedacht, die K’Tar Tur gehörten sozusagen zum tersionischen Inventar. Aber seit der belauschten Unterhaltung war er empfindlicher geworden, und der Hinweis der Bestie hatte seinen Verfolgungswahn ins Unendliche gesteigert. Seine Fluchtpläne gerieten in Gefahr.
    Eilig betrat er den Marmorsaal und vollführte das übliche Begrüßungszeremoniell, wie es sich gehörte, wenn man Alana II. besuchte.
    Die Frau saß am Fenster und sah hinaus in den Garten, mehrere Lagen Teppiche sorgten für einen bequemen Untergrund. Das Licht der Monde fiel auf ihr Gesicht, das eingewobene Iurdum in ihren schleierartigen Gewändern blitzte und funkelte. Deutlich hob sich die Figur der Regentin unter dem durchsichtigen Stoff ab. Um sie herum standen, saßen oder knieten Dienerinnen, die auf die kleinste Geste reagierten. Auch hier roch es nach Blumen und Zitrusfrüchten.
    »Ihr wolltet mich sprechen, Fraffito Tezza?«, sagte sie, ohne in seine Richtung zu schauen, ihre Stimme klang gelangweilt. »Wieder eine Beschwerde über die Arbeit in der Arena?«
    Der Palestaner warf sich auf den Boden und rutschte wieselflink zu ihr. »Hochwohlgeborene Regentin, lasst mich sagen, dass Eure Grazie, Eure Eleganz einem Mann den Verstand rauben können …«
    »Sofern er überhaupt über einen solchen verfügt«, fiel Alana ihm ins Wort. »Kommt zur Sache, Kehrmeister.«
    Vorsichtig stand der Adjutant auf, machte einen Kratzfuß und schwenkte den Dreispitz, die Nase berührte beim vollführten Bückling fast den Boden. »Ich wollte mit einer Bitte an Euch herantreten. Erlasst mir den morgigen Kampf in der Arena. Ich belustige das Volk auch ohne dieses abgekartete Spektakel.«
    »Die Tersioner haben von Eurem Heldenmut in den Katakomben gehört, als Ihr zehn der wilden Bestien nur mit Eurem Besen zurück in die Käfige scheuchtet.« Jetzt erst wandte sich die Regentin zu ihm um. »Und da wundert es Euch, wenn sie Euch auch einmal kämpfen sehen wollen?« Grazil streckte sie die rechte Hand aus und spreizte die Finger auseinander. Eine der Dienerinnen beugte sich vor und begann, die langen, spitzen Nägel zu polieren. »Ihr müsst keine Angst haben. Der Sklave, der gegen Euch antritt, wird angewiesen, Euch nicht zu treffen. Beruhigt Euch das?« Der Spott war unüberhörbar. »Mehr kann ich nicht veranlassen. Ihn zu fesseln, wäre zu auffällig.«
    Tezza nahm all seinen Mut zusammen. »Ich fürchte jedoch, ich werde in der Arena sterben, weil Euer Shadoka

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