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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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schwarzen Steine hinweg und stapfte durch Asche und Schutt zum Stadtmittelpunkt. Die Truppen des Kabcar hatten die Ratsmitglieder gehängt, über allen hing die Leiche des Barons. Sie alle hatten ihren Freiheitswillen mit dem Leben bezahlt.
    Er wandte sich um und ging zu seinem Haus, um nach seiner Familie zu sehen, die am Rand der Stadt gewohnt hatte. Der Soldat wusste, dass es auch sie nicht mehr gab, aber er brauchte die traurige Gewissheit. Er fand sie zwischen verkohlten Balken und Steinen.
    Miskocs Beine gaben nach, schwer sackte er mitten in der Ruine zusammen, die vor dem Angriff sein Heim gewesen war.
    Tränen der Trauer, der Wut und des Schmerzes rannen ihm über die Wangen. Deutlich sah er vor seinem geistigen Auge die mächtige Gestalt Sinureds und hörte noch einmal, wie sie dem Kabcar huldigte.

IV.
    Aus den ganzen Kriegswirren erhob sich ein Mann, der sich Tzulans Sohn nannte. Er eroberte mithilfe von schlechter Magie ganz Tzulandrien, doch seine Machtgier war nicht gestillt. Tzulans Sohn ließ eine Flotte bauen und segelte nach Kalisstron, das er in kurzer Zeit unterwarf.
    DIE SCHLECHTEMAGIE, Kapitel II
    Ulldart, Königreich Tersion, Hauptstadt Baiuga, Spätsommer 443 n.S.
    Perückenpuder, Gesichtspuder, Schönheitsflecke, Wechselwäsche und Parfüm«, zählte Fraffito Tezza leise die Gegenstände an den Fingern ab, die er in seine Reisetasche gepackt hatte. »Fraffito, du Idiot«, schimpfte der Palestaner mit sich selbst, bevor er nach dem kleinen Beutel griff, der neben dem Bett lag. »Beinahe hättest du den Proviant vergessen.«
    Nach einem musternden Blick in den Spiegel, ob denn die prachtvolle Garderobe, Perücke und der federgeschmückte Dreispitz auch noch richtig saßen, nahm er das Gepäck auf und verließ seine Kammer in den Katakomben, um sich auf den Weg zum Palast der Regentin zu machen.
    Der Abend sollte entscheidend für seine Zukunft werden, der Ablauf war genau durchdacht.
    Zunächst wollte er Alana II. davon überzeugen, dass er am morgigen Nachmittag nicht in der Arena für einen unblutigen Schaukampf antreten musste. Der Adjutant fürchtete, dass er den Sandplatz nicht mehr lebend verließ, denn den beiden K’Tar Tur, deren Verschwörungsgeheimnis er kannte, traute er nach dem misslungenen Anschlag bei den Unterkünften der Sumpfbestien alles an Gemeinheiten zu.
    Sollte dieses Vorhaben nicht gelingen, wollte er der Herrscherin Tersions von dem belauschten Gespräch erzählen, um sie vor dem Umsturz zu warnen, wenn er in der Arena umkam. Ob sie ihm glaubte oder nicht, war ihm egal, er hatte sie zumindest in Kenntnis gesetzt und konnte seinen Feinden vielleicht ihr Vorhaben verderben.
    Da er nicht mit einem positiven Verlauf rechnete, wollte er nach der Audienz in aller Heimlichkeit aus Baiuga flüchten, ein Schiff hatte er sich bereits herausgesucht, mit dem er nach Palestan zurück wollte. Dass er noch mehr als vier Monate den Status einer offiziellen Leihgabe hatte, darauf pfiff er. Baraldino konnte ihn hier gerne vertreten.
    Die Stimmung in der Hauptstadt Tersions verschlechterte sich zusehends. Der Krieg gegen Kensustria verlief ohne einen einzigen Erfolg, dagegen bewiesen die Grünhaare, dass sie militärtechnisch in allem weit überlegen waren. Nach der ersten Warnung zu Lande hatte die totale Vernichtung der größeren Invasionsflotte unter dem Kommando von Tei-Sal Haïl-er-Ibadan eine ernüchterte Niedergeschlagenheit ausgelöst.
    Alles wartete nun mit großer Spannung darauf, wann Tei-Sal Faïs-bar-Lamshadai die Kensustrianer schlug, der mit seinen zweitausend Kriegern und neuem Proviant bereits die Landesgrenze zu Ilfaris überschritten hatte und die gegnerischen Festungen der Südküste anstrebte. Wenn sie fielen, bekam die kleinere angorjanische Invasionsflotte endlich die Gelegenheit zu landen.
    Tezza hielt den Krieg immer noch für ein unnötiges Unternehmen. Die Kensustrianer würden, seiner laienhaften Ansicht nach, in aller Ruhe warten, bis sich die Truppen des Kaisers an einem Ort versammelt hatten, und wieder irgendeine unvorhergesehene tödliche Überraschung aus dem Hut zaubern.
    Aus noch einem Grund wollte der Offizier aus dem Land so schnell wie möglich verschwinden. Sollte sich bewahrheiten, dass Palestan aus der Allianz gegen die Grünhaare ausschied, würde sich der Zorn der Regentin garantiert an ihm entladen. Dann sah er sich bereits nackt und mit Honig beschmiert an einen Pfahl gebunden und hungrigen Ameisen ausgesetzt.
    In solch trübe Gedanken

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