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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und der Kommandant Eurer Leibwache es so wollen.«
    »L’Xarr und T’Sharr? Warum sollten sie?« Ihre geschwungenen Augenbrauen schossen in die Höhe, ihre Neugier war geweckt. »Das müsst Ihr mir nun aber erklären, Adjutant Tezza.«
    Die Worte sprudelten wie ein Wasserfall aus dem Palestaner hervor, getreu gab er jedes Detail der Unterhaltung wieder, auch wenn er dabei der Wirkung halber etwas dramatisierte. Dann erzählte er von der Bestie, die ihn gewarnt hatte. Als er seine Ausführungen beendet hatte, fühlte er sich unendlich erleichtert. »Ich weiß, dass das alles unfassbar, ungeheuerlich und abenteuerlich klingt, aber es ist die Wahrheit. Ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist, hochwohlgeborene Regentin.«
    »Tezza, wir wissen beide, dass den Palestanern nichts heilig ist«, meinte Alana nachdenklich. »Es hört sich an wie ein Märchen. Sinured soll zurückgekehrt sein, und die K’Tar Tur planen deshalb, mich vom Thron zu stoßen?«
    »Es ist ein wenig pauschal zusammengefasst, aber es trifft den Kern«, sagte der Offizier.
    »Warum sollte ich Euch glauben, Adjutant?« Die Regentin erhob sich und kam auf den Mann zu. Die Steine an ihrer Kappe blitzten auf. »Ein Palestaner, der mich vor einer Verschwörung meines ergebensten Beschützers warnt, wie wirkt das auf Euch?«
    »Hochwohlgeborene Regentin, ich hätte wohl den geringsten Grund, Euch anzulügen. Unsere Länder sind Verbündete im Kampf gegen Kensustria. Und wenn andere auf dem Thron säßen, die ich als unberechenbar einschätze, was glaubt Ihr, was passieren würde?« Tezza versuchte, so überzeugend wie nur irgend möglich zu klingen. »Das Kaiserreich würde alle Unternehmungen gegen Kensustria einstellen und Tersion den Krieg erklären. Vielleicht würden die Grünhaare sich auch rächen wollen und sich mit den K’Tar Tur verbrüdern. Zusammen würden sie den Kontinent von Süden her erobern.« In einem Anfall von Heldenmut machte er einen Schritt nach vorne und stand nur wenige Handbreit von der Frau entfernt. »Oder Euer Reich würde in einem Bürgerkrieg versinken. Eure Anhänger gegen die des Dunklen Volkes. Tersion würde im Chaos untergehen und Euer Name ebenfalls. Ich habe von meiner Warnung nichts, außer der Dankbarkeit einer Regentin.«
    Er wurde sich bewusst, wie sehr er gegen das tersionische Protokoll verstoßen hatte. Schnell machte er ein paar Hüpfer rückwärts und bügelte den Fehler mit einem engagierten Bückling aus.
    Alana betrachtete die polierten Fingernägel und deutete nach unten. Zwei Dienerinnen machten sich sofort an den Füßen zu schaffen.
    »Ich weiß, dass Kaufleute gute Schauspieler sind, Euer Vorgesetzter hat eine eindrucksvolle Vorstellung geliefert«, sagte sie nach einer Weile. »Aber ich weiß wirklich nicht, was ich von Eurer Geschichte halten soll. Es gibt nur eine Lösung.« Sie drehte ihren Kopf zu einer Bediensteten. »Hol Lom T’Sharr und L’Xarr. Ich erwarte siesofort in meinem Gemach.« Die Regentin schnippte mit den Fingern, woraufhin Tezza ein gepolsterter Hocker gebracht wurde, auf den er sich setzen sollte. »Wir warten gemeinsam. Und dann wird sich zeigen, dass Ihr ein Lügner seid, wie ich stark vermute. Danach werdet Ihr sterben.«
    Sie kehrte zurück an ihren Fensterplatz, während der blasse Palestaner zitternd in dem weichen Kissen des Hockers versank.
    Heilige Dublone, ich werde nicht mal lebend in die Arena kommen. Eine Gegenüberstellung war in seinem Plan nicht vorgesehen. Hektisch wanderten seine Augen durch den Raum, um nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen, die ihn außerhalb der Reichweite des Zweihänders von T’Sharr brachte. Warum hatte er auch nur seine große Klappe aufgerissen? An einem Paravent aus undurchsichtigem, buntem Glas blieb sein Blick hängen. Anscheinend stand dieser dünne Wandschirm vor einem Durchgang zu einem Nebenraum. Für den Notfall merkte sich Tezza die Richtung, die rechte Hand schloss sich um den Griff seiner Reisetasche.
    Es dauerte nicht lange, und der weißhaarige Anführer der Leibwache kam zusammen mit drei K’Tar Tur in das Gemach. Den Palestaner, der wie ein Häufchen Elend auf dem Hocker saß, strafte er mit Missachtung.
    Seine Begleiter blieben an der Tür stehen. Zielstrebig ging er auf die Regentin zu und warf sich zu Boden, um kurz darauf wieder aufzustehen und sich vor sie zu knien. »Ihr wolltet mich sprechen, Regentin?«
    Alana machte einen amüsierten Eindruck; sie freute sich anscheinend auf die Szene, die nach ihrer

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