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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Außer uns. Wir, die K’Tar Tur, übernehmen ab heute in Tersion die Herrschaft. Aber zuerst werdet Ihr abdanken und uns die Geschäfte übertragen.« Er kam auf sie zu. »Freiwillig oder anders. Ihr habt die Wahl.«
    »Fass mich an, und ich zerschlitze dir dein Gesicht«, kündigte die Regentin an. Sie hob langsam ihre Hände mit den langen, spitzen Fingernägeln. Dienerinnen stellten sich dem Krieger in der weißen Rüstung in den Weg, die er wie Puppen zur Seite fegte.
    »Ja, Frauen schlagen, das könnt Ihr, was, T’Sharr?«, meinte der Palestaner gepresst, weil ihm der Griff des Arenakämpfers Probleme beim Sprechen bereitete. »Dafür habt Ihr also Eure Männer hinter dem Paravent gebraucht, falls die Mädchen einem großen Krieger wie Euch zu stark sind, wie?«
    Ruckartig fuhr der Kopf des K’Tar Tur in Richtung des dünnen Sichtschutzes, seine Männer zogen alarmiert ihre Waffen. L’Xarr richtete sich erstaunt auf, während er nach seinem zweiten Schwert langte.
    Und dann brach ein Albtraum in der Kammer los.
    Menschenähnliche Wesen mit Dämonenfratzen kamen lautlos hinter dem Sichtschutz herausgesprungen, in ihren Händen wirbelten sie kurze, schwarz schimmernde Klingen, ihre Körper waren durch metallplattenbesetzten Stoff geschützt.
    Ohne ein Wort der Erklärung gingen sie in den Nahkampf, tauchten und duckten sich unter den nicht minder akrobatischen Angriffen der K’Tar Tur ab und beharkten ihre Gegner in atemberaubender Geschwindigkeit mit ihren Kurzschwertern.
    Eine der Wachen brüllte nach Verstärkung, die prompt ins Zimmer geeilt kam, und das Fechten nahm an Intensität zu. Von irgendwoher schienen auch die Unbekannten neue Kämpfer zu erhalten oder sie waren einfach überall gleichzeitig. Stahl prallte klingend auf Stahl und erzeugte eine tödliche Melodie, in die sich gelegentlich ein Schrei oder ein Stöhnen mischte.
    Tezza verstand gar nichts mehr und rannte geduckt zwischen den Kontrahenten hindurch und warf sich hinter einem Stapel Teppiche in Deckung, um nicht versehentlich Opfer einer fehlgeleiteten Schneide zu werden.
    Als er neben sich heftiges Atmen wahrnahm und sich umdrehte, blickte er in das ängstlich-erboste Gesicht der Regentin. Er zuckte gleichgültig mit den Achseln. Über die Kante eines besonders weichen Läufers hinweg spähte er wieder nach dem Verlauf des Gemetzels.
    Zwei völlig unterschiedliche Kampfstile waren in dem Gemach der Regentin aufeinander geprallt. Die K’Tar Tur bedienten sich neben ihren Schwertern ihres ganzen Körpers, schlugen mit Fäusten, traten nach dem Gegner, um ihn zu verletzen.
    Die unbekannten Eindringlinge dagegen wichen den meisten Attacken aus, ließen sie ins Leere laufen, um dann im richtigen Augenblick mit den wirbelnden Klingen den Kontrahenten schnelle Schnitte und Stiche zuzufügen.
    Was der Palestaner in einem Anfall von Kopflosigkeit zuerst für Dämonenfratzen gehalten hatte, waren bemalte Ledermasken und Helme, die das Gesicht der Angreifer verdeckten und eine äußerst erschreckende Wirkung erzielten. Da bereits mehrere der Unbekannten zu Boden gegangen waren und Blut aus ihren Wunden lief, schloss Tezza beruhigt, dass es sich auch nur um Menschen handelte.
    Ob das Mitglieder der Göttlichen Sichel waren? Jeder auf Ulldrael hatte von dem geheimnisvollen, legendären, militanten Orden Ulldraels des Gerechten schon einmal gehört, offiziell bestätigt wurde seine Existenz noch nie, Mitglieder wurden noch nie gesehen. Bekannt war nur, dass sie sich nach der Sichel Ulldraels benannt hatten. Sie sahen sich als das Werkzeug des Gerechten, um das »faule Korn« unter den Gläubigen zu schneiden. Vielleicht waren sie gekommen, um die Nachfahren Sinureds zu vernichten. Das wäre in der Tat ein ziemlich faules Korn.
    Nach einiger Zeit standen vom Dunklen Volk nur noch T’Sharr und L’Xarr. Rücken an Rücken, hochaufmerksam und völlig konzentriert wehrten sie alle Angriffe ab und verletzten etliche Eindringlinge. Fünf standen den beiden K’Tar Tur noch gegenüber und bildeten einen Kreis um sie. Der Marmorboden und die Teppiche waren übersät mit Blutflecken.
    Der Kommandant der Leibwache umfasste den Griff seines mächtigen geschwungenen Säbels fester. »Wer seid ihr, und was wollt ihr?«
    Alle Maskierten griffen nach etwas an ihren Waffengürteln und schleuderten es gleichzeitig auf die Kämpfer. Eine blitzende Wolke verteilte sich um die Nachfahren Sinureds, fast gleichzeitig mussten sie ihre Augen schließen, während die

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