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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Gefangener.»
    Der große Mann lachte. «Unser Nick hat einen reichen Gefangenen? Das geht ganz und gar nicht!» Er stieß mit der Axt zu, traf mit der Spitze Lanferelles Brustpanzer, und Lanferelle stolperte wieder rückwärts, doch auch dieses Mal fiel er nicht zu Boden. Er warf einen verzweifelten Blick um sich, hoffte darauf, eine verlorene Waffe zu entdecken, und wieder grinste der große englische Bogenschütze über die Furcht auf dem blutverkrusteten Gesicht des Franzosen. Die gepolsterte Jacke, die der Bogenschütze über einem Kettenhemd trug, war an mehreren Stellen aufgeschlitzt, sodass die Wollfüllung in blutverklebten Klumpen heraushing. Sein rotes Sankt-Georgs-Kreuz war im Regen zerlaufen, sodass sein Wappenrock mit dem Mond und den drei Sternen darauf blutrot verfärbt war. «Wir können nicht zulassen, dass Nick reich wird», sagte der Mann und hob seine Kampfaxt, um sie auf Lanferelles ungeschützten Kopf niederzuschmettern.
    Und genau in diesem Augenblick sah Lanferelle das Schwert. Es war nur ein kurzes und klobiges Schwert, ein billiges Schwert, und es drehte sich in der Luft um sich selbst, und einen Herzschlag lang glaubte er, es sei auf ihn geschleudert worden, um ihn zu verletzen, bevor ihm klarwurde, dass es ihm zugeworfen worden war. Die Klinge wirbelte über die Schulter des großgewachsenen Bogenschützen, und Lanferelle schnappte danach und erwischte irgendwie den Griff, doch die Axt fuhr schon nieder, getrieben von den gewaltigen Kräften des Bogenschützen, und Lanferelle blieb keine Zeit zur Abwehr, sodass er sich nur mit seinem gesamten Gewicht nach vorn gegen den Bogenschützen werfen konnte. Der Schaft der Kampfaxt traf seinen linken Arm, und Lanferelle hob das Schwert, doch in dem Hieb, der in der Pfeiltasche des Bogenschützen endete, steckte keine Kraft. Einer der anderen Bogenschützen holte mit seiner Kampfaxt aus, doch nun hatte sich Lanferelle gefangen und wehrte den Hieb mit seiner Klinge ab, indem er dem Mann mit unfassbarer Geschwindigkeit sein Schwert durchs Gesicht zog. Der Mann taumelte weg. Blut floss aus seiner zertrümmerten Nase und der aufgeschlitzten Wange, und schon war Lanferelle einen Schritt zurückgetreten und hatte das Schwert gehoben, um gegen den großgewachsenen Bogenschützen zu kämpfen.
    Drei Bogenschützen standen nun vor Lanferelle, doch zwei von ihnen besaß keinen Mut, um gegen ihn anzutreten, sodass der großgewachsene Mann auf sich allein gestellt war. Der Bogenschütze drehte sich um und sah Hook herankommen. «Bastard», zischte er ihn an, «du hast ihm dieses Schwert zugeworfen!»
    «Er ist mein Gefangener», sagte Hook.
    «Und der König hat befohlen, die Gefangenen zu töten!»
    «Dann töte ihn, Tom», sagte Hook belustigt. «Töte ihn doch!»
    Tom Perrill sah wieder den Franzosen an. Er entdeckte einen tödlichen Blick in Lanferelles Augen, dachte an die Geschwindigkeit, mit der dieser Mann ausweichen und Hiebe abwehren konnte, und senkte seine Kampfaxt. «Du tötest ihn, Hook», sagte er höhnisch.
    «Mylord», sprach Hook Lanferelle an, «diesem Mann wurde Geld geboten, um Eure Tochter zu schänden. Er ist mit diesem Vorhaben gescheitert, doch solange er am Leben ist, schwebt Melisande in Gefahr.»
    «Dann töte ihn», sagte Lanferelle.
    «Ich habe Gott versprochen, es nicht zu tun.»
    «Aber ich habe Gott nichts dergleichen versprochen», sagte Lanferelle und ließ das billige Schwert gegen Tom Perrill vorzucken, sodass der Bogenschütze zurückweichen musste. Perrill sah Hook mit aufgerissenen Augen an, ohne seine Angst und sein Erstaunen verbergen zu können. Dann wandte er sich wieder Lanferelle zu, auf dessen Gesicht ein Lächeln lag. Das Schwert des Franzosen war kümmerlich und schlecht gearbeitet, die Kampfaxt war die bei weitem überlegene Waffe, dennoch trat Lanferelle mit heiterer Zuversicht einen Schritt auf Tom Perrill zu.
    «Tötet ihn!», rief Perrill seinen Gefährten zu, doch keiner von ihnen rührte sich, und Perrill rammte sein Axt mit einer verzweifelten Bewegung gegen Lanferelles Zwerchfell vor, und der Franzose wich der Waffe mit verächtlicher Leichtigkeit aus, hob dann einfach das Schwert und stieß ein einziges Mal zu.
    Die Klinge glitt in Perrills Schlund, aus dem sofort ein Schwall Blut brach. Reglos starrte der Bogenschütze den Mann an, der ihn tötete. Lautlos und dickflüssig rann das Blut an der Schwertklinge hinab und lief über Lanferelles unbehandschuhte Hand. Einen Augenblick oder zwei blieben beide

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