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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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John», sagte Hook demütig.
    «Du hättest diesem gottverdammten Bastard den Bauch aufschlitzen und ihm sein Herz durch den Arsch herausreißen sollen!», sagte Sir John und sah Pater Christopher herausfordernd an, als hoffe er, den Priester mit diesen Worten endlich erschrecken zu können. Doch Pater Christopher lächelte nur. «Ist dieser Bastard irrsinnig?», fragte Sir John.
    «Vollkommen», sagte Pater Christopher, «allerdings galt das auch für die Hälfte der Heiligen und die meisten Propheten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr Euch mit Jeremia anlegen wolltet, Sir John, oder?»
    «Verdammter Jeremia», sagte Sir John, «und verdammtes London. Ich bin wieder dorthin gerufen worden, Pater. Der König hat es verlangt.»
    «Möge Gott Eure Hinreise segnen, Sir John, und danach Eure Rückkehr.»
    «Und wenn König Harry Frieden will», sagte Sir John, «bin ich schon bald wieder da. Sehr bald.»
    «Es wird keinen Frieden geben», sagte Pater Christopher voller Überzeugung. «Der Bogen ist gespannt, und der Pfeil wartet nur darauf, abschnellen zu können.»
    «Hoffen wir darauf. Ich brauche das Geld, das ein guter Krieg einbringt.»
    «Also werde ich um Krieg beten», sagte Pater Christopher leichthin.
    «Ich bete schon seit Monaten um nichts anderes», gab Sir John zurück.
    Und jetzt, dachte Hook, würden Sir Johns Gebete erhört werden. Denn bald, sehr bald, würden sie in den Krieg segeln. Sie würden über das Wasser segeln, um das Spiel des Teufels zu spielen. Sie würden nach Frankreich segeln. Sie würden kämpfen.

TEIL ZWEI
    Normandie
    *
    ***
    *****
    ***
    *
    N ick Hook konnte kaum glauben, dass es auf der Welt so viele Schiffe gab. Er sah die Flotte zum ersten Mal, als die Männer von Sir Johns Kompanie am Ufer von Southampton Water angemustert und von den Offizieren des Königs gezählt wurden. Sir John hatte vertraglich zugesichert, neunzig Bogenschützen und dreißig Feldkämpfer zu stellen, und der König würde Sir John den Rest des Geldes, das er ihm für diese Männer schuldete, bei der Verschiffung der Armee bezahlen. Doch zunächst mussten die Anzahl der Männer und ihre körperliche Verfassung geprüft und gebilligt werden. Hook stand in einer Reihe mit seinen Mitstreitern und betrachtete voller Erstaunen die Flotte. So weit sein Auge reichte, lagen Schiffe vor Anker; es waren so viele, dass man kaum noch Wasser sehen konnte. Peter Goddington, der Centenar, hatte behauptet, dass fünfzehnhundert Schiffe darauf warteten, die Armee übers Wasser zu bringen, und Hook hatte nicht geglaubt, dass so viele Schiffe existieren könnten. Aber da waren sie.
    Der Gutachter des Königs, ein älterer, wohlgenährter Mönch mit tintenfleckigen Fingern, ging an der Reihe der Soldaten entlang, um sich zu versichern, dass Sir John keine Krüppel, Kinder oder alten Männer angeheuert hatte. Er wurde von einem finster blickenden Ritter begleitet, der den königlichen Wappenrock trug. Seine Aufgabe war es, die Waffen der Kompanie zu überprüfen. Er fand nichts zu beanstanden, doch er hatte bei Sir Johns Aufgebot auch keine Unzulänglichkeiten erwartet. «Sir Johns Vertrag weist neunzig Bogenschützen aus», sagte der Mönch vorwurfsvoll, als er das Ende der Reihe erreicht hatte.
    «In der Tat, so ist es», stimmte Pater Christopher gut gelaunt zu. Sir John war beim König in London, und Pater Christopher war für die Dauer seiner Abwesenheit mit der Abwicklung der Geschäfte für die Kompanie betraut worden.
    «Und dennoch sehe ich hier zweiundneunzig Bogenschützen!», sagte der Mönch mit gespielter Strenge.
    «Sir John wird die beiden schwächsten über Bord werfen», sagte Pater Christopher.
    «Dann hat ja alles seine Richtigkeit!», gab der Mönch zurück. Er warf einen fragenden Blick auf seinen finsteren Begleiter, der nach seiner Überprüfung zufrieden war und zustimmend nickte. «Das Geld wird heute Nachmittag gebracht werden», erklärte der Mönch. «Gott schütze euch alle miteinander», fügte er hinzu, während er auf sein Pferd stieg, um zur Inspektion weiterer Kompanien zu reiten. Seine Schreiber, die mit Leinentaschen voller Pergamente beladen waren, liefen eilig hinter ihm her.
    Hooks Schiff, die Heron , war ein gedrungenes, rundliches Handelsschiff mit einem steilen Bug, einem eckigen Heck und einem dicken Mast, an dem Sir John Cornewailles Löwenbanner flatterte. Ganz in der Nähe und die Heran weit überragend lag die Trinity Royal , die «Königliche Dreifaltigkeit», die so groß

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