Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
abschnellen lassen, schlug in die Außenmauer des Gasthauses ein und durchbohrte sie halb. Er hatte Hook um kaum eine Handbreit verfehlt. Tom Perrill lief zurück, um seinem Bruder zu helfen, der sich halb bewusstlos im Staub wand, und blieb wie erstarrt stehen, als Sir John Cornewaille sein Pferd wendete. Sir John galoppierte erneut los, und dieses Mal nahmen Sir Martins Bogenschützen eilig die Pfeile von den Sehnen. Sir John verlangsamte seinen Ritt und zügelte den Hengst, als er wieder bei der Gruppe angekommen war.
    «Ich grüße Euch, Sir John», sagte Pater Christopher freudig.
    «Was geht hier vor?», fragte Sir John herrisch.
    Robert Perrill kam schwankend auf die Füße. Die rechte Seite seines Kopfes war blutüberströmt. Tom Perrill rührte sich nicht, seine Augen waren auf das Schwert geheftet, das seinen Bruder getroffen hatte.
    Pater Christopher trank einen Schluck Ale und wischte sich die Lippen ab. «Diese Männer, Sir John», er wedelte mit der Hand in Richtung Sir Martins und seiner Männer, «haben das Verlangen geäußert, unsere Verpflegung an sich zu nehmen. Ich habe ihnen von einem solchen Vorgehen abgeraten, doch sie haben darauf beharrt, dass diese Verpflegung ihnen gehöre, weil sie von dem jungen Hook hier bewacht würde, und den Worten dieses heiligen Priesters zufolge ist Hook ein Geächteter.»
    «Das ist er», Sir Martin hatte seine Sprache wiedergefunden, «er ist ein Geächteter vor dem Gesetz und damit dem Tod geweiht!»
    «Ich weiß, dass er geächtet ist», sagte Sir John ohne Umschweife, «und der König wusste es ebenfalls, als er Hook in meine Dienste gab. Wollt Ihr sagen, dass der König einen Fehler begangen hat?»
    Sir Martin sah Hook überrascht an, doch er gab nicht nach. «Er ist ein Geächteter», beharrte er, «und er ist Lord Slaytons Mann.»
    «Er ist mein Mann», sagte Sir John.
    «Er ist...», begann Sir Martin und stockte unter Sir Johns bohrendem Blick.
    «Er ist mein Mann», wiederholte Sir John. Seine Stimme klang bedrohlich. «Er kämpft für mich, und das bedeutet, ich kämpfe für ihn. Wisst Ihr, wer ich bin?» Sir John wartete auf eine Bestätigung, doch Sir Martins Blick verlor sich im Ungefähren, und er blickte zum Himmel hinauf, als spräche er gerade mit den Engeln. «Sagt Eurer Lordschaft», fuhr Sir John fort, «dass er diese Angelegenheit mit mir regeln soll.»
    «Das werden wir, Sir, das werden wir», gab William Snoball nach einem Blick auf Sir Martin zurück.
    «Elija der Tischbiter», kam es plötzlich von Sir Martin, «aß Brot und Fleisch am wilden Bach Kerit. Wusstet Ihr das?» Diese Frage an Sir John war in vollem Ernst ausgesprochen, doch dieser sah Sir Martin nur verständnislos an. «Der wilde Bach Kerit», fuhr der Priester fort, als verriete er ein gut gehütetes Geheimnis, «ist der Ort, an dem sich ein Mann verstecken mag.»
    «Und unser Herr Jesus weinte», sagte Sir John.
    «Kein Wunder», sagte Pater Christopher seufzend. Dann hob er Hooks Bogen an und ließ ihn mit einem Knall auf den Tisch niederfahren. Das unvermittelte Geräusch ließ die Pferde zusammenzucken und brachte Sir Martins Blick wieder in die Gegenwart zurück. «Ich habe vergessen zu erwähnen», sagte Pater Christopher mit einem engelhaften Lächeln zu Sir Martin, «dass ich ebenfalls Priester bin. Also lasst mich Euch einen Segen spenden.» Er zog ein goldenes Kruzifix hervor, das unter seinem Hemd verborgen gewesen war, und hielt es den Männern Lord Slaytons entgegen. «Möge der Frieden und die Liebe unseres Herrn Jesus Christus», so sprach er, «Euch trösten und Euch die Kraft geben, uns von Eurer stinkenden Gegenwart zu befreien.» Er malte ein Kreuz in die Luft. «Und nun lebt wohl.»
    Tom Perrill starrte Hook an. Einen Augenblick lang schien es so, als ob der Hass seine Vorsicht überwinden könnte, aber dann drehte er sich um und half seinem Bruder in den Sattel. Sir Martin, dessen Miene wieder vollkommen abwesend war, überließ es William Snoball, sein Pferd anzutreiben. Die anderen Reiter folgten ihnen.
    Sir John sprang aus dem Sattel, nahm Hooks Alekrug und leerte ihn in einem Zug. «Was war noch gleich der Grund für deine Ächtung, Hook?»
    «Ich habe einen Priester geschlagen», sagte Hook.
    «Diesen Priester?», fragte Sir John und hob einen Daumen in Richtung der abziehenden Reiter.
    «Ja, Sir John.»
    Sir John schüttelte den Kopf. «Da hast du nicht recht getan, Hook, ganz und gar nicht. Du hättest ihn nicht schlagen sollen.»
    «Nein, Sir

Weitere Kostenlose Bücher