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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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von den Käufern und Verkäufern. Sie hatte bei den Versteigerungen zwar nicht mitgeboten, sich aber mit drei Pferdezüchtern getroffen, die daran interessiert waren, ihre Stuten von Osceola decken zu lassen.
    Während Mãe am Herd stand und Haferbrei kochte, erkundigte sie sich ausführlich nach den Besitzern der Stuten. Kurz
darauf kam sie mit drei dampfenden Schalen an den Tisch, und Dashay reichte mir einen Topf Honig, der wie ein Bienenkorb geformt war. »Träufle ein bisschen was davon über deinen Brei«, sagte sie.
    Jeder einzelne Löffel war ein Hochgenuss. Der Honig schmeckte nach Blüten und Frühlingsluft und die cremige Konsistenz des Haferbreis hatte etwas Tröstliches. Das Essen am Abend zuvor - gegrillte Goldmakrelen in Zitronensoße und pürierte Süßkartoffeln - war genauso köstlich gewesen. Eigentlich vermisste ich mein Tonikum und die Protein-Riegel überhaupt nicht, trotzdem fragte ich mich besorgt, wann ich wieder Blut brauchen würde.
    Meine Mutter sah mich fragend an.
    »Du bist also schon mit den Bienen aufgestanden, hm?«, sagte Dashay. »Ich werde heute Nachmittag wohl ein bisschen im Garten arbeiten und anschließend eine neue Lieferung Honig in den Laden bringen.«
    »Ich hab schon zwei Kartons Orangenblütenhonig fertig gepackt«, sagte Mãe, die mich immer noch anschaute. »In der Zwischenzeit gebe ich Ariella Reitstunden.«

    Es dauerte nicht lange, bis ich gelernt hatte, wie man einen Sattel festzog, die Steigbügel einstellte, auf- und absaß und die Zügel hielt. Ich fragte, ob ich Johnny Cypress reiten dürfe. Mãe hatte nichts dagegen.
    »Er ist der Sanftmütigste von allen«, sagte sie. »Ich glaube, das liegt daran, dass er so dankbar ist. Sein früherer Besitzer hat ihn nämlich misshandelt, den armen, kleinen Schatz. Du hättest sehen sollen, in welchem Zustand er war, als wir ihn bei uns aufnahmen.«

    Wir folgten einem Pfad zum Fluss hinunter. Die Pferde trabten gemächlich dahin und genossen den Ausflug genau wie wir. Ich gewöhnte mich rasch an den Rhythmus und begann, mich im Sattel zu entspannen.
    »Du reitest gut«, sagte meine Mutter. Es war das erste Mal, dass sie mich lobte, und ich lächelte. »Aber so gemütlich wird es nicht bleiben«, sagte sie. »Später probieren wir auch mal schnellere Gangarten aus.«
    Der staubige Pfad führte durch Mangrovenwäldchen, an kleinen Teichen und Sumpfgras vorbei bis zum Fluss, der breit und blau glitzernd dalag und leicht salzig roch. Am Ufer angekommen, stiegen wir ab und setzten uns auf einen großen, flachen, von Mangrovenbäumen beschatteten Felsen. »Hier picknicken wir oft«, sagte Mãe.
    Wir schwiegen eine Weile. Der Wind spielte mit unseren Haaren und wir sahen den Pferden beim Grasen zu. Osceola war eine wahre Schönheit: ein großes, muskulöses und durch und durch edles Tier. Johnny Cypress war klein und gutmütig, wie geschaffen für mich.
    »Ich würde ihn gern jeden Tag reiten«, sagte ich, ohne mir bewusst zu sein, dass ich die Worte laut ausgesprochen hatte, bis Mãe erwiderte: »Das wirst du auch.«
    »Es gibt ein paar Dinge über mich, die du wissen musst, Mãe.« Ich hatte gar nicht vorgehabt, etwas zu sagen, aber auf einmal sprudelte es nur so aus mir heraus. »Ich habe jemanden umgebracht... ich wollte es nicht tun... du weißt nicht, wer ich bin... es geschah alles so plötzlich...« Die Worte kamen ungeschickt und stockend, aber es war unglaublich erleichternd, sie auszusprechen.
    Sie hob die Hand. Die Geste erinnerte mich an meinen Vater und ließ mich augenblicklich verstummen.

    Der Blick ihrer blauen Augen war klar und ruhig. »Nicht so hastig, erzähl mir alles der Reihe nach.«
    Ich erzählte ihr von Robert Reedys vorzeitigem Tod in den Wäldern vor Asheville. Sie unterbrach mich nur zweimal, um zu fragen: »Hat jemand gesehen, wie du in seinen Wagen eingestiegen bist?« (Ich wusste es nicht) und: »Hast du irgendetwas dort zurückgelassen, das als Beweismaterial gegen dich verwendet werden könnte?« (Hatte ich nicht, außerdem hatte ich Handschuhe getragen.)
    »Ich würde mir keine weiteren Gedanken darüber machen«, sagte sie, als ich fertig war.
    »Aber es war Mord.«
    »Ich würde es eher Notwehr nennen«, entgegnete sie. »Er hätte dich vergewaltigt.«
    »Warum fühle ich mich dann so schlecht?« Ich stützte die Ellbogen auf die Knie und umschlang meinen Oberkörper. »Warum muss ich die ganze Zeit daran denken?«
    »Weil du ein Gewissen hast«, sagte sie. »Etwas, das er wohl nicht hatte.

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