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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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um.
    »Glaubst du, dass du deine Erfindung bis morgen Abend fertig haben kannst?«
    Morgen Abend sollte die große Versammlung stattfinden. Die Weiße Priesterin würde das Wort an sie richten. Tryss’ Herzschlag beschleunigte sich.
    »Vielleicht.«
    »Ich brauche ein eindeutiges ›Ja‹ oder ›Nein‹.«
    Er holte tief Luft. »Ja.«
    Sie nickte. »Willst du es riskieren, dein Geschirr bei einer so wichtigen Versammlung vorzuführen?«
    Sein Herz raste jetzt. »Ja.«
    Sie nickte abermals. »Dann werde ich dafür sorgen, dass die Vorführung ein Teil der Versammlung sein wird. Sie sollte zu einem günstigen Zeitpunkt stattfinden, wenn du alle beeindrucken willst.«
    »Ich wäre schon zufrieden, wenn ich nur einige wenige Leute überzeugen könnte«, murmelte er.
    Sie lachte. »Ah, aber wir müssen alle überzeugen.«
    »Einige Leute werden niemals daran glauben.«
    Sie neigte den Kopf zur Seite. »Ist dir klar, dass einer der Gründe, warum sie sich gegen deine Erfindung sperren, die Furcht ist, du könntest recht haben?«
    Er runzelte die Stirn. »Warum? Wenn ich recht habe, können sie jagen. Und kämpfen.«
    »Und in den Krieg ziehen. Wenn wir in den Krieg ziehen, werden viele von uns niemals zurückkehren, selbst wenn der Sieg unser wäre. Wir sind nicht so zahlreich wie die Landgeher und bringen nicht so viele gesunde Kinder wie sie hervor. Ein Sieg für die Weißen könnte die endgültige Niederlage für die Siyee bedeuten.«
    Als ihm die Bedeutung ihrer Worte langsam bewusst wurde, begann Tryss plötzlich zu frieren. Wenn seine Erfindung es den Siyee ermöglichte, in den Krieg zu ziehen, und dieser Umstand das Ende der Siyee herbeiführte, dann würde er für den Untergang seines Volkes verantwortlich sein.
    »Aber wenn wir jagen und Land bebauen können, werden wir stärker werden«, sagte er langsam. »Wir werden mehr gesunde Kinder haben. Wenn wir uns gegen Eindringlinge verteidigen können, werden mehr von uns überleben, um Kinder zur Welt zu bringen. Wenn wir in den Krieg ziehen, müssen wir aus solcher Entfernung angreifen, dass die Pfeile der Feinde uns nicht erreichen können. Niemand von uns wird sterben müssen.«
    Sirri lachte leise. »Wenn es doch nur so wäre. Wir haben zwei Wege vor uns. Beide haben einen Preis. Es könnte sein, dass der Preis in beiden Fällen derselbe ist.« Sie stand auf. »Komm heute in den späten Abendstunden in meine Laube, dann werden wir über den Zeitpunkt und die Form deiner Vorführung sprechen.«
    »Ich werde da sein.« Er erhob sich. »Vielen Dank, Sprecherin Sirri.«
    »Wenn dies hier funktioniert, werden alle Siyee dir danken, Tryss.« Sie zwinkerte ihm zu. »Nicht dass dich das irgendwie unter Druck setzen sollte.«
    Dann verließ sie die Höhle und sprang in den Himmel hinauf, während Tryss mit dem nagenden Gefühl zurückblieb, dass sie ihm soeben einen Gefallen erwiesen hatte, den er vielleicht noch bedauern würde.

21
    A ls die in schwarze Kleider gehüllte, braunhäutige Landgeherin vorsichtig den Felsen hinunterkletterte, musste Yzzi sich ein Lachen verkneifen. Die Frau bewegte sich langsam und unbeholfen und wählte jede Stelle, an die sie ihre Füße oder Hände setzte, mit großer Sorgfalt. Dennoch lag eine Sicherheit in der Art, wie die Frau kletterte, die auf einige Übung schließen ließ. Sie erinnerte Yzzi an einen Jungen ihres Stamms, der ohne eine Membran zwischen seinen Armen und seinem Körper geboren worden war. Er konnte nicht fliegen, aber er konnte weiter gehen und höher springen als jeder normale Siyee. Zuerst waren seine Bemühungen komisch und Mitleid erregend gewesen, aber dann hatten sie und die anderen Kinder bald einigen Respekt vor seiner Entschlossenheit entwickelt, so beweglich wie nur möglich zu sein.
    Am unteren Ende des Hangs angekommen, hielt die Frau an einem schmalen Bach inne, um zu trinken. Sie musste tatsächlich im Klettern geübt sein, befand Yzzi, da sie zahlreiche Berge überwunden haben musste, um so weit in das Land der Siyee vorzustoßen.
    Yzzi verlagerte ihr Gewicht von einem Bein aufs andere und hielt auf diese Weise mühelos das Gleichgewicht auf ihrem Zweig. Die Frau erhob sich, dann blickte sie auf … direkt in Yzzis Augen. Ein kalter Schauer überlief Yzzi, aber sie bewegte sich nicht von der Stelle. Es war möglich, dass die Frau sie nicht gesehen hatte. Möglich, dass sie durch das Blätterwerk verborgen wurde.
    »Hallo«, rief die Fremde.
    Yzzi blieb das Herz stehen. Sie hat mich entdeckt! Was soll

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