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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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hatte das meiste davon wieder vergessen.« Sie sah ihn an. »Kannst du mir mehr darüber erzählen?«
    Er lächelte, dann schüttelte er traurig den Kopf. »Ich muss nach Hause zurückkehren. Aber zuerst werde ich dich wieder zu deinem Quartier bringen.« Er rief dem Fahrer seine Anweisungen zu, und der Plattan fuhr schneller. Nach einigen Minuten blieb der Wagen stehen.
    Der Mann griff in seine Tunika, zog eine Börse hervor und zählte leise einige kleine Kupfermünzen ab.
    »Fünfzig Ren«, sagte er und gab ihr das Geld.
    Sie zögerte. »Aber...«
    »Ich weiß. Wir hatten uns auf vierzig geeinigt. Aber du bist mehr wert, Emmea.«
    Sie lächelte, dann beugte sie sich impulsiv vor und küsste ihn auf die Lippen. Ein Leuchten flammte in seinen Augen auf, und sie spürte seine Hand auf ihrer Taille, bevor sie aus dem Plattan stieg.
    Er wird zurückkommen, dachte sie mit großer Zuversicht. Ich wusste, dass ich nicht lange hier sein würde.
    Sie bemerkte, dass die Zwillinge verschwunden waren, und drehte sich noch einmal um, um dem Plattan nachzuwinken. Dann, nachdem sie die fünfzig Ren in ihrer Börse verstaut hatte, eilte sie die Gasse hinunter zu ihrem Quartier.
     
    Tryss wachte während der Nacht mehrmals auf, doch jedes Mal sah er nur Dunkelheit. Zu guter Letzt blinzelte er sich den Schlaf aus den Augen, gerade als das erste bleiche Licht der Morgendämmerung durch die Wände der Laube seiner Eltern drang.
    Er stand auf, zog sich leise an und schnallte sich seine Werkzeuge um die Taille. Im Hinausgehen griff er rasch nach einem Stück Brot, und als er das Offene Dorf erreicht hatte, war nur noch die verbrannte Kruste übrig, die er wegwarf. Er reckte sich und wärmte sich sorgfältig auf. Wenn er heute sein neues Geschirr erproben wollte, durften keine Muskelkrämpfe seine Bewegungen behindern. Während er die verschiedenen Übungen durchlief, blickte er zum Nordrand des Dorfes hinüber, aber die Laube der Weißen Priesterin lag in den Schatten der Bäume verborgen.
    Die Anwesenheit der Landgeherin hatte unter den Siyee Erregung und Argwohn wachgerufen. Alle sprachen über die Frau und die Allianz, die sie ihnen anbot. Tryss war des Themas herzlich müde, vor allem, da die Leute, die die größte Faszination für diese Auserwählte der Götter zeigten, jene waren, die am lautesten gespottet hatten, als sie von seinem Geschirr erfuhren. Die Leute, die nicht glaubten, dass die Siyee den Weißen als Gegenleistung für ihren Schutz irgendetwas anzubieten hatten.
    Das liegt daran, dass sie die Dümmsten von uns sind, hatte Drilli bemerkt, als er ihr diese Beobachtung mitgeteilt hatte.
    Er lächelte bei der Erinnerung an ihr Gespräch, dann sprang er in die Höhe. Kalter Wind strich ihm übers Gesicht und über die Membran seiner Flügel. Der Winter kam immer näher. Schon bestäubte der erste Schnee die höchsten Gipfel. Viele der Bäume im Wald hatten ihre Blätter verloren, so dass die Tiere, auf die er Jagd zu machen gedachte, umso deutlicher zu sehen waren.
    Meine Familie wird in diesem Jahr nicht hungern, sagte er sich.
    Er brauchte eine Stunde, um die Höhle zu erreichen, in der er sein neues Geschirr jetzt verwahrte. Er war einen Umweg geflogen, von dem er hoffte, dass er jeden etwaigen Verfolger verwirren würde. Seine Vettern waren immer noch voller Häme über ihre gehässige Tat, aber keiner von beiden hatte ihn seither gequält. Sein Vater hatte etwas darüber gesagt, dass die beiden mit einer Aufgabe beschäftigt seien, die Sprecherin Sirri ihnen zugewiesen habe.
    Nachdem er vor der Höhle gelandet war, eilte Tryss hinein. Wann immer er die Höhle aufsuchte und feststellte, dass seine Erfindung unversehrt war, überkam ihn eine Welle der Erleichterung.
    Doch diesmal war es anders. Neben dem Geschirr stand jemand. Tryss erstarrte vor Schreck, dann verspürte er eine Mischung aus Erleichterung und Furcht, als er Sprecherin Sirri erkannte.
    Die Anführerin seines Stammes lächelte ihn an. »Ist es fertig?«
    Tryss blickte zu dem Geschirr hinüber. »Fast.«
    Das Lächeln verblasste. »Dann hast du es also noch nicht ausprobiert.«
    »Nein.«
    Sie sah ihn nachdenklich an, dann winkte sie ihn zu sich. »Wir sollten uns setzen, Tryss. Ich möchte mit dir sprechen.«
    Als Sirri sich auf den Boden hockte, trat Tryss auf die andere Seite des Geschirrs und setzte sich ebenfalls. Er beobachtete sie genau. Einen Moment lang stand ein geistesabwesender Ausdruck in ihren Augen, dann wandte sie sich zu ihm

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