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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ist mit deinen Eltern?«
    »Sie haben mich rausgeworfen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Was hast du getan?«
    »Du meinst, mit wem - ›mit wem habe ich es getan?‹«, antwortete sie leichthin. »Oder mit wem habe ich es nicht getan? Ich schätze, ich war von Anfang an für diese Arbeit bestimmt.«
    »Gefällt es dir?«
    Sie musterte ihn kühl. »Meistens«, log sie.
    Er lächelte. »Wie kommt es, dass du über Heybrin Bescheid weißt?«
    Sie zögerte kurz, um sich auf die Bewegungen des Plattans zu konzentrieren. Der Wagen fuhr noch immer ziemlich langsam. Sie konnten nicht weit gekommen sein, aber je länger der Mann redete, desto weiter würden sie sich von der Hauptstraße entfernen. Versuchte er, sie einzuschüchtern, damit sie auf ihren Lohn verzichtete, nur um ihm zu entkommen? Nun, das würde bei ihr nicht funktionieren.
    »Ich … meine Großmutter wusste eine Menge über Kräuter und Magie. Sie hat mich diese Dinge gelehrt. Mutter sagte, sie hätte mir nicht beibringen dürfen, wie man Babys verhindert, bis ich verheiratet war, aber …« Emerahl lächelte schief. »Meine Oma kannte mich besser.«
    »Meine Großmutter pflegte zu sagen, dass Menschen immer Laster haben werden und man geradeso gut davon profitieren könne.« Er runzelte die Stirn. »Mein Vater ist das genaue Gegenteil. Sehr moralisch. Ihn würde es abstoßen, mich jetzt zu sehen. Er hat unser Geld von ihren ›unmoralischen Geschäften‹ genommen und alles in die östlichen Berge gesteckt. Wir haben ein Vermögen mit seltenen Hölzern und Bergwerken verdient.«
    Plötzlich verstand sie, was vorging. Er war die Art Freier, die gern redete. Nun, er hatte tatsächlich etwas von anregenden Gesprächen gesagt. Es konnte nicht schaden, wenn sie ihm den Gefallen tat. Auf diese Weise würde sie vielleicht etwas erfahren - und wenn sie sich als gute Zuhörerin erwies, bestand immerhin die Möglichkeit, dass er ihre Dienste regelmäßig in Anspruch nehmen würde.
    »Das klingt so, als hätte er die richtige Entscheidung getroffen«, bemerkte sie.
    Der Mann verzog das Gesicht. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Durch die Durchsuchungen an den Toren wird der Verkehr aufgehalten, und wir haben dadurch Kundschaft verloren. Ich weiß nicht, warum sie sich diese Mühe machen. Wenn ein Priester mit der Gabe, Gedanken zu lesen, diese Zauberin nicht finden kann, wer sollte dann dazu in der Lage sein? Jetzt gehen Gerüchte um, dass die Weißen sich mit den Siyee verbünden werden, die Anspruch auf das Land erheben, das sich in unserem Besitz befindet.«
    »Die Weißen?«
    »Ja. Die Siyee haben Botschafter zum Weißen Turm geschickt. Anscheinend ist eine der Weißen zu einem Besuch in Si aufgebrochen. Die Jüngste von ihnen. Ich schätze, es besteht wenig Hoffnung, dass sie die Angelegenheit aus Unerfahrenheit verpfuschen wird.«
    Emerahl schüttelte den Kopf. »Wer sind die Weißen?«
    Er starrte sie an. »Das weißt du nicht? Wie ist es möglich, dass du das nicht weißt?«
    Etwas in seinem Tonfall sagte ihr, dass sie Unkenntnis in einer Angelegenheit bewiesen hatte, über die alle anderen Menschen genau Bescheid wussten. Sie zuckte die Achseln. »Meine Heimat ist sehr weit von hier entfernt. Wir hatten nicht einmal einen Priester.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Aha. Kein Wunder, dass du weggelaufen bist.«
    Weggelaufen? Das hatte sie nicht gesagt, aber vielleicht hatte er gespürt, dass sie log, und den Grund dafür erraten. Es war eine durchaus glaubwürdige Geschichte, wenn ein Straßenmädchen behauptete, weggelaufen zu sein.
    »Die Weißen sind die höchsten Priester und Priesterinnen der Zirkler«, erklärte er. »Die Auserwählten der Götter. Juran ist der Erste, dann kommen Dyara, Mairae, Rian und jetzt Auraya.«
    »Ah, die Auserwählten der Götter.« Emerahl hoffte, dass es ihr gelungen war, ihr Erschrecken zu verbergen. Wie war es möglich, dass Juran noch lebte? Die Antwort lag auf der Hand. Weil die Götter es so wollen. Sie nickte unmerklich. Höchstwahrscheinlich waren auch diese anderen Weißen recht langlebig. Und was war dieser Weiße Turm? Plötzlich fiel ihr der Traum von dem Turm ein, der ihr noch immer gelegentlich zu schaffen machte. War dies der Turm, von dem der Mann gesprochen hatte?
    »Du siehst aus, als … Ergibt das einen Sinn für dich?«
    Sie betrachtete den Mann an ihrer Seite und nickte. »Ja, deine Worte haben meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen. Meine Oma hat mir etwas Derartiges beigebracht, aber ich

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