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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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lassen. Ich muss Juran berichten, was ich weiß.«
    Er kraulte Unfug ein letztes Mal, dann erhob er sich und eilte aus dem Raum.
     
    Nachdem Sprecherin Sirri wieder gegangen war, schlenderte Auraya langsam durch die Laube, die die Siyee für sie gebaut hatten. Es war eine prächtige Behausung, so schlicht und gleichzeitig so schön. Ihre Laube war doppelt so groß wie eine gewöhnliche Laube, denn die Siyee hatten sie nach der Größe Gremmers bemessen, des Botschafters, der ihnen das Angebot einer Allianz überbracht hatte.
    Sie legte ihren weißen Zirk ab und schlüpfte in die schlichte Tunika, in der sie schlief. Seit ihrer Abreise aus Jarime hatte sie sich nicht mehr die Mühe gemacht, ihr Haar nach der kunstvollen Mode Hanias zu frisieren, da das Fliegen all die harte Arbeit ohnehin schnell zunichtegemacht hätte. Stattdessen flocht sie ihr Haar zu einem einzigen Zopf, den sie nun löste.
    Es gelang ihr, ohne allzu große Mühe in ihr bequemes Bett zu steigen. Nachdem sie sich die Kissen und Decken behaglich zurechtgelegt hatte, entspannte sie sich und ließ ihre Gedanken schweifen. Die Zeit verstrich, doch der Schlaf wollte nicht kommen. Sie hatte früher am Tag zu Juran Verbindung gehabt, und vor diesem Hintergrund beunruhigten Danjins Neuigkeiten sie umso mehr. Es wurde von Tag zu Tag wahrscheinlicher, dass Nordithania tatsächlich ein Krieg mit den Pentadrianern drohte. Und Juran hatte Mairae aus Somrey zurückgerufen, weil er befürchtete, dass sie dort von einem der schwarzen Zauberer angegriffen werden könnte.
    Und ich bin hier und versuche, die Siyee zu einer Allianz mit uns zu überreden. Wenn sie zustimmen und es zum Krieg kommt, werden sie an unserer Seite kämpfen müssen. Sie sind kein starkes oder robustes Volk. Wie kann ich sie darum bitten, zu kämpfen, wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass viele von ihnen dabei ums Leben kommen werden?
    Sie seufzte und veränderte ihre Position ein wenig. Es wäre den Siyee gegenüber nicht recht, ihnen die Möglichkeit eines Krieges vorzuenthalten, bis sie ihre Entscheidung getroffen hatten. Wenn sie ihnen jetzt jedoch davon erzählte, würde sie das vielleicht von einer Allianz mit den Weißen abhalten. Sie würde ihnen klarmachen müssen, dass eine Ablehnung der Allianz und die Vermeidung einer Beteiligung an einem Krieg sie nicht vor den Pentadrianern retten würden. Wenn die torenischen Siedler eine Bedrohung für sie darstellten, galt das Gleiche für andere Eindringlinge.
    Die Siyee würden sich vielleicht dazu entscheiden, dieses Risiko einzugehen. Schließlich würden die Pentadrianer am Ende vielleicht doch nicht in Nordithania einfallen. Andererseits konnte sie nicht darauf setzen, dass es nicht zu einem Krieg kommen würde und sie die Siyee daher nicht zu warnen brauchte. Es würde sie erbittern, wenn sie erfuhren, dass sie ihnen auch nur die Möglichkeit eines Krieges vorenthalten hatte.
    Es sieht beinahe so aus, als hätten die Pentadrianer die Nachricht, dass sie einen Krieg planen, bewusst ausgestreut, um die anderen Länder von einer Allianz mit den Weißen abzubringen, dachte sie. Dann schüttelte sie den Kopf. Das war zu raffiniert, um wahr sein zu können. Die Pentadrianer haben Si noch nicht einmal einen Besuch abgestattet. Sie haben mit nichts zu erkennen gegeben, dass sie die Siyee, die Huan huldigen, als Verbündete wollen.
    Sie verlagerte ihr Gewicht noch einmal, und die Bewegung ließ ihr Schlingenbett sanft schaukeln.
    Irgendwann werde ich den Siyee von dem drohenden Krieg erzählen müssen, überlegte sie. Wenn ich den richtigen Zeitpunkt wähle, kann ich sie vielleicht trotzdem davon überzeugen, dass die Allianz für sie von Nutzen wäre. Schließlich können wir mit den Göttern auf unserer Seite nicht verlieren.
    An diesem Gedanken hielt sie sich fest und konnte endlich dem Ruf des Schlafs folgen.
    Auraya.
    Die Stimme war nur ein Wispern in ihrem Geist.
    Auraya.
    Diesmal war es deutlicher zu hören. Sie tauchte mit Mühe aus dem Schlaf auf und sah sich blinzelnd in dem dunklen Raum um. Er war leer, und als sie nach Geistern in ihrer Nähe suchte, konnte sie keinen entdecken. War die Stimme ein Gedankenruf gewesen?
    Nein, es fühlte sich so an wie ein Traum, befand sie. Ich werde wohl geträumt haben, dass jemand nach mir gerufen hat. Sie schloss die Augen. Die Zeit dehnte sich, und sie vergaß den Traum.
    Auraya.
    Sie spürte, wie sie langsam aus dem Schlummer auftauchte, geradeso, als triebe man der Oberfläche von Wasser

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