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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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eine Armee wie diese begleiten zu dürfen.«
    Und ich bin stolz darauf, ein solches Volk geschaffen zu haben.
    In den Gesichtszügen der Menschen unter Auraya ging eine jähe Veränderung vor. Ihre Augen weiteten sich, und sie öffneten den Mund. Auraya spürte ihre Ehrfurcht wie einen Windstoß, und gleichzeitig nahm sie die Göttin an ihrer Seite wahr. Während sie sich Huan zuwandte, ließen die Siyee sich ausnahmslos zu Boden fallen. Huan hob die Hand und bedeutete Auraya, stehen zu bleiben.
    Erhebt euch, Männer und Frauen von Si, sagte Huan.
    Langsam standen die Siyee auf und blickten voller Ehrfurcht zu der Göttin empor.
    Es freut mich zu sehen, dass ihr heute hier zusammengekommen seid. Ihr seid stark und zahlreich geworden. Ihr seid bereit, euren Platz unter den Völkern Nordithanias einzunehmen. Ihr habt große Klugheit bei der Wahl eurer Verbündeten bewiesen. Und in Auraya werdet ihr nicht nur eine Verbündete haben, sondern auch eine treue Freundin. Sie liebt euch mehr, als es die Pflicht von ihr verlangt. Alle Weißen werden euch schützen, so gut sie können. Aber eure Zähigkeit als Volk ist es, die euer Überleben in der Zukunft sichern wird, nicht Auraya oder ich. Seid stark, aber seid auch weise, Volk von Si. Wisset um eure Stärken und eure Schwächen und haltet aus.
    Die Göttin lächelte, dann verblasste ihre leuchtende Gestalt und verschwand. Sirri sah mit immer noch geweiteten Augen zuerst Auraya an, dann die versammelten Siyee.
    »Wir haben die Worte der Göttin Huan gehört. Lasst uns nicht länger warten. Lasst uns in den Krieg fliegen!«
    Sie nickte den Sprechern zu, die unverzüglich an den Rand des Felsvorsprungs traten und zu ihren Stämmen hinunterflogen. Dann drehte sich Sirri wieder zu Auraya um.
    »Ich hatte eine flammende Abschiedsrede geplant, aber jetzt habe ich vollkommen vergessen, was ich sagen wollte«, gestand sie leise.
    Auraya lächelte und zuckte die Achseln. »Ein Besuch der Götter kann durchaus eine solche Wirkung haben.«
    »Es spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass wir voller Zuversicht in den Kampf ziehen, und gerade diese Zuversicht hat Huan uns eben vermittelt. Also, es sieht so aus, als würde mein Stamm darauf brennen, endlich in die Luft zu kommen. Möchtest du mit uns fliegen?«
    Auraya nickte. »Sehr gern, vielen Dank.«
    Sirri lächelte und gab ihr ein Zeichen, dann sprangen sie beide vom Felsvorsprung. Der Stamm der Sprecherin gesellte sich unverzüglich zu ihnen, und ein Stamm nach dem anderen folgte ihrem Beispiel. Auraya betrachtete die Wolke fliegender Geschöpfe, und Staunen machte sich in ihr breit.
    Aber dem Staunen folgte ein Stich der Sorge. Dies wird ihr erster Krieg sein, dachte sie. Sie können unmöglich wirklich auf das vorbereitet sein, was ihnen bevorsteht. Sie seufzte. Und für mich gilt dasselbe.

Teil 3

33
    E benen sollten doch eigentlich flaches Land sein, nicht wahr?, dachte Danjin, als er den Hügel erklomm. Die Goldebenen ließen sich am besten mit dem Ausdruck »gewellt« beschreiben. Im westlichen Teil war die Landschaft weniger hügelig, aber hier im Osten konnte man sie nur im Vergleich zu den zerklüfteten Bergen am Rand der Ebene als flach bezeichnen.
    Auch dem anderen Teil ihres Namens wurde die Landschaft nicht gerecht. Die Ebenen waren nur im Sommer golden, wenn die Gräser gelb wurden. Jetzt, direkt nach dem Winter, konnte man eine Mischung gesunder, grüner neuer Setzlinge unter den alten, dunkleren Pflanzen sprießen sehen.
    Auf dem Kamm des Hügels angekommen, blieb Danjin stehen. Sein schwerer Atem klang seltsam laut an diesem ruhigen Ort. Er drehte sich um, und sein Unbehagen war schlagartig vergessen. Unter ihm erstreckte sich das größte Armeelager, das er je gesehen hatte.
    Das einzige Armeelager, das ich je gesehen habe, korrigierte er sich. Aber dieses hier ist gewiss größer als jedes Lager, von dem ich je gelesen habe.
    In einem großen, von niedrigen Hügeln gesäumten Tal konnte er Männer, Frauen, Tiere, Tarns, Plattans und Zelte erkennen. Das Gras, das den Ebenen ihren hübschen Namen eingetragen hatte, war inzwischen zu Schlamm zertrampelt. Das Licht der späten Nachmittagssonne berührte eine braune Linie, die auf der einen Seite in das Tal führte und sich auf der anderen in die Berge fortsetzte. Ein breiterer Streifen zertretenen Grases am westlichen Rand dieser Straße verriet, aus welcher Richtung die Armee gekommen war. In der Mitte des Tals stand ein großes Zelt, das, obwohl es jeden Abend

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