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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Eindruck gemacht, wahrscheinlich weil Auraya nicht da war und der Ratgeber nicht mehr Wissen über Kriege anzubieten hatte, als man in den Geschichtsbüchern finden konnte.
    In Fragen der Strategie und des Kampfes war Lanren der »Experte«. Er fühlte sich zwar keineswegs sicher auf diesem Gebiet, aber außer ihm waren nur wenige andere infrage gekommen. Niemand konnte ein Experte in Kriegsbelangen sein, da es während der letzten hundert Jahre in Nordithania kaum mehr als einige wenige geringfügige bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben hatte. Lanren hatte von Kindesbeinen an Kriege und Strategien studiert und die meisten der kleinen Scharmützel oder Aufstände beobachtet, die es während der letzten fünfzig Jahre gegeben hatte. Einige Jahre hatte er auch in Dunwegen verbracht, um die Kriegerkultur des Landes zu studieren, und vor mehr als einem Jahrzehnt war er einige Monate in Avven gewesen, wo sich ihm die Möglichkeit geboten hatte, den militärischen Kult der Pentadrianer zu beobachten - wenn auch nur aus der Ferne.
    Als er das Zelt betrat, fiel ihm auf, dass alles genauso angeordnet war wie an jedem der vergangenen Abende. Mehrere Stühle, alle gleich groß und gleich schmucklos, bildeten einen Kreis. In der Mitte stand ein großer Tisch mit fünf Seiten, auf dem eine wunderschöne Karte lag. Es war eine prächtige Arbeit - das Beste, was er je gesehen hatte -, in kräftigen Farben auf Pergament gemalt.
    Juran sah Auraya an. »Die dunwegischen Truppen haben die Südgrenze ihres Landes erreicht und warten auf unsere Entscheidung. Vor deiner Ankunft haben wir darüber gesprochen, was sie tun sollen: zu uns stoßen oder in Dunwegen bleiben.«
    Sie blickte auf die Karte hinab. »Über diese Frage habe ich während meiner Reise ebenfalls nachgedacht. Beide Möglichkeiten bergen ein Risiko.« Sie schaute zu dem dunwegischen Botschafter hinüber. »Ich verstehe die Angelegenheit folgendermaßen, Jen von Rommel: Wenn die Dunweger auf dieser Seite der Berge zu uns stoßen, wird Dunwegen einem Angriff relativ wehrlos ausgesetzt sein, sollte die Armee der Pentadrianer nach Norden abschwenken. Es scheint mir nicht recht, dein Volk zu bitten, seine Grenzen ungeschützt zu lassen, um uns zu helfen. Allen Berichten zufolge ist die pentadrianische Armee gewaltig. Die dunwegischen Kämpfer sind berühmt für ihre Fähigkeiten in der Schlacht, aber unsere Spione haben gemeldet, dass die Kriegersekten der Pentadrianer ebenfalls herausragende Soldaten hervorbringen. Aus unseren Begegnungen mit den schwarzen Zauberern wissen wir, dass sie mächtiger sind als alle Zauberer in Dunwegen. Selbst wenn sämtliche dunwegischen Kämpfer zum Schutz ihrer Heimat zurückblieben, befürchte ich, würde das Land dennoch fallen.«
    Der dunwegische Botschafter runzelte die Stirn, dann nickte er zustimmend.
    »Wenn sie tatsächlich zu Hause blieben«, sprach Auraya weiter, »und die Pentadrianer würden nicht gegen sie kämpfen, sondern ihren Weg durch die Berge fortsetzen, besteht die Möglichkeit, dass unsere Armee den gut ausgebildeten pentadrianischen Kriegern nichts entgegenzusetzen hätte. Ich muss diese Frage stellen: Sollte diese Armee fallen, wie lange könnte Dunwegen standhalten?«
    »Dann willst du also, dass wir die Berge überqueren?«
    Auraya nickte. »Ja, aber...« Sie hielt inne und sah Juran an. »Vielleicht nicht alle Truppen. Vielleicht sollten einige Dunweger in ihrer Heimat bleiben. Falls die Pentadrianer in Dunwegen einfallen, können eure Krieger ihr Fortkommen verlangsamen und uns auf diese Weise Zeit verschaffen, um die Berge zu überqueren und uns dem Feind entgegenzustellen.«
    Diese Leute werden keinen Unterschied machen, dachte Lanren. Aber... ich glaube, sie weiß das. Sie möchte den Dunwegern lediglich ein gewisses Gefühl von Sicherheit geben. Es wird jedoch nicht funktionieren. Sie kennen sich zu gut in militärischen Fragen aus, um sich von einer solchen Illusion in Sicherheit wiegen zu lassen.
    Juran wandte sich zu Lanren um und schüttelte den Kopf. »Einige wenige Kämpfer würden eine Armee von der Größe, wie unsere Feinde sie aufgestellt haben, nicht verlangsamen können.«
    »Er hat recht«, stimmte der dunwegische Botschafter zu.
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«, warf Lanren ein.
    Juran nickte.
    »Wir wissen, dass die Pentadrianer sich nicht weit von den Bergen entfernt befinden«, sagte Lanren. »Je mehr Zeit wir haben, um unsere Position auf dem Pass zu erreichen und zu befestigen, desto

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