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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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neben der schlammigen Hauptdurchgangsstraße des Lagers aufgeschlagen worden war, seine weiße Farbe bewahrt hatte. Dies war der Ort, an dem der Kriegsrat der Weißen zu tagen pflegte.
    Es war schwer, sich vorzustellen, dass irgendeine Armee dieser hier etwas entgegenzusetzen haben könnte. Danjin betrachtete die Berge im Osten. Selbst aus dieser Entfernung wirkten sie wild und unpassierbar. Er war zu weit entfernt, um die Straße sehen zu können, die sich den Pass hinaufschlängelte. Aber irgendwo jenseits dieser Gipfel befand sich eine weitere Armee, und nach allen Berichten war sie noch größer als die, die er vor sich hatte.
    Er schöpfte einen gewissen Trost aus der Tatsache, dass sich das Heer der Zirkler noch nicht zur Gänze versammelt hatte. Bisher bestand es nur aus drei Nationen: Hania, Somrey und Genria - wobei Letztere sich der Truppe einige Tagesreisen von Jarime entfernt angeschlossen hatte. Die torenische Armee sollte ebenfalls in einigen Tagen zu ihnen stoßen, die Dunweger waren nicht viel weiter entfernt, und die Siyee … die Siyee wurden jeden Augenblick erwartet. Danjin wandte der Armee den Rücken zu und schaute nach Süden. Der Himmel war wolkenlos, abgesehen von einem dunklen Fleck in der Nähe des Horizonts. Sie hat gesagt, sie hätten die Ebenen erreicht, dachte er. Also, wo sind sie?
    Er starrte in den Himmel, bis das grelle Licht ihm Tränen in die Augen trieb. Schließlich wandte er den Blick ab und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Leise Schritte holten ihn jäh in seine Umgebung zurück, und als er sich umdrehte, sah er einen Soldaten näher kommen. Es war einer der vielen Wachposten, die in den Hügeln rund um das Lager unterwegs waren.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte der Mann.
    »Ja, danke«, antwortete Danjin. »Es ist nur das grelle Licht des Himmels.«
    Der Mann schaute nach Süden und beschattete die Augen mit der Hand. »Würdest du dir einmal diese Wolke ansehen?«
    Danjin folgte dem Blick des Mannes. Der dunkle Fleck war größer geworden und... zersplitterte sich jetzt in viele winzige Punkte. Sein Herz setzte einen Schlag aus.
    »Sie sind es«, murmelte er.
    Danjin ließ den verwirrten Soldaten stehen und eilte den Hügel hinunter. Als er die ersten Zelte erreichte, verlangsamte er seinen Schritt. Einige Soldaten beobachteten ihn; sie hielten stets Ausschau nach Anzeichen von Nervosität bei den Führern der Armee und ihren Ratgebern.
    Als er an die Hauptdurchgangsstraße kam, sah Danjin, dass Juran, Dyara, Rian und Mairae bereits vor dem weißen Zelt standen, den Blick zum Himmel gerichtet. Der alte genrianische König, Guire, stand bei seinem Gefolge. Meeran, der Vermittler des somreyanischen Rats, war zu dem Ältesten der Zirkler, Haleed, getreten. Ein dunwegischer Botschafter, Jen von Rommel, hatte sich zu dem dunwegischen Priester gesellt, der ihn stets begleitete und dessen hauptsächliche Rolle anscheinend darin bestand, den Weißen eine Möglichkeit zu geben, sich mit den abwesenden dunwegischen Führern in Verbindung zu setzen.
    Danjin ging auf die kleine Gruppe von Ratgebern zu. Ihm fiel auf, dass die neue Traumweberratgeberin zugegen war. Raeli nahm nur selten an den Zusammenkünften des Kriegsrats teil, und wenn sie es doch einmal tat, wirkte sie unnahbar und desinteressiert. Als sie seinen Blick spürte, drehte sie sich zu ihm um, und er nickte höflich. Sie wandte sich ab. Danjin unterdrückte einen Seufzer.
    Ich glaube, ich vermisse Leiard tatsächlich. Er war nicht viel redseliger als diese Frau, aber er war ... was genau? Er war zumindest zugänglich.
    Raeli hatte ihre Aufmerksamkeit auf den Himmel gerichtet. Er drehte sich gerade rechtzeitig um, um die ersten Siyee über dem Hügel auftauchen zu sehen, den er soeben erklommen hatte. Zwei von ihnen kreisten einmal über dem Tal, dann ergoss sich plötzlich eine große Zahl der Geflügelten über den Kamm des Hügels. Als tausende von Siyee über dem Tal niedergingen, hörte Danjin überall um sich herum Ausrufe des Erstaunens. Auch sein eigenes Herz schlug schneller vor Aufregung. Die Siyee zogen ein paar Kreise, dann ließen sie sich langsam zu Boden sinken. Das Schlagen ihrer Flügel klang wie ein plötzlich aufkommender Wind, und der Aufprall vieler tausend Füße auf dem Boden erinnerte an das Klatschen von schwerem Regen.
    Sobald sie gelandet waren, stach ihre Kleinwüchsigkeit plötzlich ins Auge. Ihr kindliches Aussehen wurde jedoch von ihrer Kleidung und ihren Waffen gemildert. Im

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