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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Es waren etliche Wochen vergangen, seit das letzte Mal jemand gewagt hatte, sie zu besuchen. Jetzt kam ein mageres, mit einer zerlumpten Tunika bekleidetes Mädchen den Hang heraufgeklettert.
    Mit einem langgezogenen Seufzer wandte sich Emerahl wieder zu den Häusern um und dachte an die Zeit zurück, da die ersten Menschen hier gelandet waren. Einige Männer, die von einem einzigen Boot gekommen waren, hatten den Weg die Klippen hinauf gefunden und dort ein Lager aufgeschlagen. Schmuggler, hatte sie angenommen. Sie hatten provisorische Hütten errichtet und sie im Laufe der ersten Monate mehrmals abgerissen und neu erbaut, bis sie eine Stelle fanden, die einigermaßen geschützt vor den regelmäßigen Stürmen lag, so dass die Hütten stehen blieben. Damals waren die Männer sofort zu ihr gekommen, weil sie glaubten, sie könnten sie ausrauben, und sie hatte sie gelehrt, ihren Wunsch nach Ungestörtheit zu respektieren.
    Die Männer waren in regelmäßigen Abständen fortgefahren und wieder zurückgekehrt, und schon bald brachte ihr Boot ein zweites mit und schließlich noch weitere. Eines Tages kam ein Fischerboot mit voller Ladung und etlichen Frauen an. Schon bald konnte man nächtens das leise Weinen eines Säuglings hören, und es blieb nicht bei diesem einen. Aus Säuglingen wurden Kinder, und einige erlebten das Erwachsenenalter. Die Mädchen wurden allzu jung Mütter, und viele überlebten diese Erfahrung nicht. Alle Dorfbewohner konnten von Glück sagen, wenn sie ihr vierzigstes Jahr erreichten.
    Es waren zähe, hässliche Menschen.
    Ihre groben Sitten mäßigten sich mit jeder nachwachsenden Generation und durch den Einfluss Fremder. Einige Neuankömmlinge errichteten einen Handelsposten am Ufer, und manche von ihnen blieben. An die Stelle der windschiefen Hütten traten Häuser aus Stein, der in der Nähe abgebaut werden konnte. Das Dorf wuchs. Haustiere streiften über die Klippen und fraßen die groben Gräser. Kleine, sorgsam gepflegte Gemüsebeete trotzten Salzluft, Stürmen und schlechtem Boden.
    Bisweilen nahm einer der Dorfbewohner den langen Marsch zum Leuchtturm hinauf auf sich, um von der weisen Frau, die dort lebte, Heilmittel oder Rat zu erbitten. Emerahl duldete das, da sie Geschenke mitbrachten: Essen, Tuch, kleine Kinkerlitzchen, Neuigkeiten aus der Welt. Sie hatte nichts gegen ein wenig Handel, wenn er eine gewisse Abwechslung in ihre Tage und ihre Kost mit sich brachte.
    Allerdings nutzten die Dorfbewohner Emerahls Heilmittel nicht immer zum Guten. Eine Frau ließ sich Wellkraut gegen ihre Hämorrhoiden geben, setzte es dann aber ein, um ihren Mann zu vergiften. Eine andere Frau schickte ihren Mann zu Emerahl, damit sie seine eheliche Unfähigkeit kuriere, und nach seiner nächsten Fahrt übers Meer kam er zurück, um ein Heilmittel für Hodenwarzen zu erbitten. Hätte Emerahl gewusst, dass der mit Gaben gesegnete Junge, der lernen wollte, wie man Fische betäubte und Feuer machte, diese Fähigkeiten nutzen würde, um den Dorftrottel zu quälen, hätte sie ihn gewiss nicht unterrichtet.
    Aber sie traf keine Schuld an alledem. Was die Menschen mit dem taten, was sie von ihr kauften, war ihr Problem. Wenn keine Zauberin in der Nähe gewesen wäre, hätte die Frau eine andere Möglichkeit gefunden, um ihren Mann zu töten, der treulose Ehemann wäre ohnehin in fremden Betten gelandet - wenn auch vielleicht mit weniger Vergnügen -, und der mit Gaben gesegnete Raufbold hätte statt Magie Steine und Fäuste benutzt.
    Das Mädchen aus dem Dorf kam langsam näher. Was würde sie erbitten? Was würde sie als Gegenleistung anbieten? Emerahl lächelte. Menschen faszinierten sie und stießen sie gleichzeitig ab. Sie konnten erstaunlich gütig, aber auch grausam und bösartig sein. Das Lächeln in Emerahls Zügen verzerrte sich. Die Dorfbewohner gehörten ihrer Meinung nach eher auf die grausamere Seite der menschlichen Rasse.
    Sie ging zur Treppe hinüber und stieg langsam nach unten. Als das Mädchen keuchend und mit weit aufgerissenen Augen in dem türlosen Eingang des Leuchtturms erschien, war Emerahl bereits fast auf der untersten Stufe angelangt. Sie blieb stehen, griff nach ihrer Macht und ließ ein kleines Häufchen Stöcke und Zweige in der Mitte des Raums in Flammen ausbrechen. Das Mädchen starrte zuerst das Feuer an, dann blickte sie angstvoll zu Emerahl auf.
    Sie sieht so mager und ausgelaugt aus. Aber andererseits tue ich das auch.
    »Was willst du, Mädchen?«, fragte Emerahl.
    »Man

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