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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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leuchteten vor Erregung. Emerahl kicherte. Sie hatte diesen Ausdruck schon viele Male gesehen. »Aber glaub ja nicht, du würdest deshalb eine große Zauberin werden, Mädchen. So sind deine Gaben nun auch wieder nicht.«
    Diese Worte hatten die gewünschte, ernüchternde Wirkung. »Was kann ich tun?«
    »Du kannst andere dazu bringen, es sich gut zu überlegen, bevor sie dir mehr Aufmerksamkeit schenken, als du es möchtest. Ein simpler, kurzer Schmerz als Warnung und ein betäubender Schmerz für jene, die diese Warnung nicht annehmen oder die zu betrunken sind, um sie zu spüren. Ich werde dich beides lehren - und dir obendrein noch einen Rat mit auf den Weg geben. Lerne die Kunst des Schmeichelns oder der humorvollen Zurückweisung. Du magst den Wunsch haben, den Männern ihre Würde zu rauben, aber ein verletzter Stolz wird auf Rache sinnen. Ich habe keine Zeit, dich etwas so Kompliziertes zu lehren wie die Fähigkeit, eine Tür zu entriegeln oder ein Messer aufzuhalten.«
    Das Mädchen nickte ernst. »Ich werde es versuchen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es bei meinem Vater funktionieren wird.«
    Emerahl zögerte. So war das also. »Nun denn. Ich werde dir heute Abend diese Tricks beibringen, aber du musst sie später weiter üben. Es ist wie das Spiel auf einer Knochenpfeife. Du magst dich daran erinnern, wie eine Melodie lautet, aber wenn du sie nicht übst, verlieren deine Finger ihre Geschicklichkeit.«
    Das Mädchen nickte erneut, diesmal mit erkennbarem Eifer. Emerahl hielt inne, um ihre Schülerin voller Wehmut zu betrachten. Obwohl ihr Leben hart gewesen war, war sie noch immer so wunderbar unschuldig, was die Dinge der Welt betraf, noch immer voller Hoffnung. Sie blickte auf ihre eigenen runzeligen Hände hinab. Bin ich denn so viel anders, trotz all der Jahre, die ich ihr voraushabe? Meine Zeit ist lange abgelaufen, und die Welt hat sich weiterentwickelt, aber ich klammere mich noch immer ans Leben. Warum mache ich, die Letzte meiner Art, immer so weiter?
    Weil ich es kann, gab sie sich selbst die Antwort.
    Mit einem schiefen Lächeln machte sie sich daran, einem weiteren jungen Mädchen beizubringen, wie es sich verteidigen konnte.

3
    D er Tempel postierte keine Wachen an seinem Eingang. Im Prinzip stand es allen frei, einzutreten. Sobald man jedoch im Innern war, mussten Besucher zu jenen geleitet werden, die ihren Bedürfnissen am besten gerecht werden konnten, daher verbrachten alle angehenden Priester und Priesterinnen, die Akolythen, wie man sie nannte, einen Teil ihrer Zeit als Führer durch den Tempel.
    Dem Akolythen Rimo machte dieser Teil seiner Pflichten nichts aus. Meistens musste man nur über die Gehwege des Tempelbezirks schlendern, konnte sich am Sonnenschein erfreuen und den Leuten erklären, wo sie hingehen mussten, was weitaus einfacher und befriedigender war als Unterrichtsstunden über das Gesetz oder die Heilkunst. Während fast jedes Dienstes geschah irgendetwas Komisches, und anschließend kamen er und die anderen Akolythen zusammen und erzählten einander von den Dingen, die sie erlebt hatten.
    Nachdem sie etliche Tage damit verbracht hatten, zu Besuch angereiste Monarchen, Edelleute und andere Würdenträger zu begrüßen, ließ sich keiner der Akolythen mehr besonders beeindrucken von Geschichten, die sich um die Begegnung mit wichtigen Persönlichkeiten rankten. Auch Berichte über die seltsamen Mätzchen der gewöhnlichen Besucher hatten ihren Reiz noch nicht wiedergewonnen. Rimo wusste, dass einzig ein außergewöhnliches Erlebnis wie die Begegnung mit Auraya von den Weißen ihm in dieser Situation noch Bewunderung eintragen würde, und was das betraf, standen seine Chancen schlecht, bis...
    Rimo blieb stehen und riss ungläubig die Augen auf, als ein hochgewachsener, bärtiger Mann durch den Weißen Bogen trat. Ein Traumweber? Hier? Er hatte noch nie zuvor einen der Heiden im Tempel gesehen. Sie wagten es nicht, zu dem heiligsten Ort der Zirkler vorzudringen.
    Rimo blickte sich um, in Erwartung, jemanden hinter dem Traumweber hereilen zu sehen. Als ihm klar wurde, dass er der einzige Tempelführer war, der sich in der Nähe aufhielt, krampfte sich sein Magen zusammen. Einen Moment lang erwog er die Möglichkeit, vorzugeben, er habe den Heiden nicht bemerkt, aber ein solches Verhalten war womöglich ebenso schlecht angesehen wie die Idee, den Mann in die geheiligten Gebäude zu bitten. Mit einem Seufzer zwang sich Rimo, dem Besucher zu folgen.
    Als er näher kam,

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