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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Autoren: Trudi Canavan
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geraten und flüchten würden. Sie zogen sie so nah wie nur möglich an den Pavillon heran.
    Liedmacher stand noch immer draußen, den Rücken an den Pavillon gelehnt. Seine Aufmerksamkeit galt einzig der Schlacht. Danjin sah, dass der Mann verwirrt die Menschen beobachtete, die ins Tal hinabflohen. Er rief den Namen des Mannes. Liedmacher drehte sich um, und an die Stelle der Verwirrung trat jetzt Erschrecken, als er die Szene erfasste. Als er auf den Pavillon zuging, konnte Danjin ganz in der Nähe ein Tier vor Schmerz heulen hören.
    Es war einer der Worns, der mit zuckenden Gliedern auf dem Boden lag. Die anderen zogen sich rückwärts zurück und sprangen bald in diese, bald in jene Richtung, um Haleeds Angriffen zu entgehen.
    »Ah, Magie«, murmelte Liedmacher. »Ein Soldat mag im Alter seine Kräfte verlieren, aber für einen Zauberer gilt das nicht.«
    Solange er sich gute Reflexe bewahrt, fügte Danjin bei sich hinzu. Haleed gelang es, einen weiteren Worn zu verletzen, aber die meisten seiner Zauber hatten die flinken Tiere verfehlt.
    »Dein Schoßtier hat sich am Ende also doch als nützlich erwiesen«, flüsterte jemand Danjin ins Ohr. »Mach dir keine Sorgen um ihn. Er wird zurückkommen.«
    Raeli war neben ihn getreten. Sie schaute zu Boden, und als Danjin ihrem Blick folgte, stellte er fest, dass der Käfig, den er noch immer in der Hand hielt, leer war. Erschrocken hielt er nach dem Veez Ausschau.
    »Spar dir die Mühe. Er kann auf sich selbst aufpassen«, versicherte ihm Raeli.
    »Wenn er es mit Worns zu tun hat?«
    »Sie sind nicht hinter Veez her, sie sind...«
    Ihre Worte wurden von einem Schmerzensschrei übertönt, dem ein unmenschliches Kreischen folgte. Als Danjin sich umdrehte, sah er Haleed unter einer wogenden Masse schwarz gefiederter Gestalten taumeln. Die Roben des Priesters waren von Blut durchtränkt.
    »Die Vögel!«, rief jemand. »Helft ihm!«
    »Seine Augen«, zischte Liedmacher. »Sie haben es auf seine Augen abgesehen.«
    Meeran brüllte einige Befehle, und mehrere Diener liefen los, zogen sich dann aber hastig wieder in den Pavillon zurück. Danjin sah eine schwarze Gestalt, die sich auf Haleed stürzte und den alten Mann zu Boden warf. Eine Woge der Angst überflutete ihn, als zwei weitere schwarze Gestalten an dem Priester vorbeirannten. Im nächsten Moment wurde Danjin beiseitegestoßen.
    Er verlor beinahe das Gleichgewicht, aber irgendjemand packte ihn am Arm und gab ihm Halt. Um ihn herum herrschte Chaos: Schreie, Heulen, verzweifelte Befehle und das Kreischen der Vögel. Wie konnten so wenige Menschen so viel Lärm machen? Noch bevor er sich diese Frage beantworten konnte, wurde er herumgerissen.
    Raeli stand vor ihm. Er blickte sie überrascht an. Hinter ihr sah er ein Reyna mit König Berro im Sattel davongaloppieren.
    »Bleib dicht bei mir«, sagte Raeli. »Es ist mir verboten zu töten, aber ich kann dich beschirmen.«
    Er nickte. Als sie sich zu dem Pavillon umwandte, hörte man ein lautes Krachen, und das Gebäude stürzte in sich zusammen. Die Markise war bedeckt von Vögeln. Raeli breitete die Hände aus. Die Luft knisterte, und der Schwarm erhob sich kreischend in den Himmel.
    Lautes Hufgetrappel erregte Danjins Aufmerksamkeit: Die Träger galoppierten davon. Auf jedem saßen zwei Reiter, und Danjin stellte erleichtert fest, dass Vermittler Meeran unter ihnen war.
    »Gut«, sagte Raeli. »Das erspart mir einige Mühe.«
    Dann tauchte eine schwarze Gestalt unter dem Pavillon auf und machte sich an die Verfolgung der Reiter.
    Raeli verzog das Gesicht. »Ich hoffe, diese Träger können tatsächlich so schnell laufen, wie man ihnen nachsagt.«
    »Sie können es«, versicherte ihr Danjin. »Obwohl ich nicht weiß, ob...«
    Als ein wildes Knurren unter dem Pavillon laut wurde, zuckte Danjin heftig zusammen. Ein Beben durchlief die Plane, und er wich zurück, aber Raeli blieb, wo sie war. Sie bückte sich und zog an dem Stoff.
    »Lass ihn nicht frei!«
    Sie beachtete seinen Einwurf nicht und zog den Stoff beiseite. Danjin blickte voller Entsetzen auf die blutverschmierten Leiber darunter. Eine schwarze Gestalt bäumte sich auf und stürzte sich auf Raeli. Raeli machte eine knappe Handbewegung, und der Worn wurde zur Seite gerissen. Er musterte sie mit erschreckender Intelligenz, bevor er sich davonschlich.
    Eine vertraute Stimme begann heftig zu fluchen. Als Danjin zu Boden blickte, sah er zu seiner Überraschung, dass Liedmacher sich mühsam auf die Füße zog. An
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