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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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seinem linken Arm klafften tiefe Wunden, aus denen Blut rann.
    »Ich kann dich heilen«, erbot sich Raeli, die näher an den Mann herangetreten war, um die Wunde zu untersuchen.
    Liedmacher zögerte, und für einen Moment trat ein leerer Ausdruck in seine Augen, dann runzelte er die Stirn.
    »Vielen Dank, Traumweberratgeberin«, erwiderte er förmlich, »aber ich muss dein Angebot ablehnen. Fürs Erste wird ein Verband genügen.«
    Ihre Lippen wurden schmal. »Ich werde sehen, was ich finden kann.«
    Jähes Mitgefühl für Raeli stieg in Danjin auf, das zu seiner eigenen Überraschung einem Anflug von Ärger wich. Wie es aussieht, muss ich Auraya recht geben, dass das Gesetz gegen die Inanspruchnahme der Dienste der Traumweber lächerlich ist. Der Worn lag noch immer ganz in ihrer Nähe auf der Lauer. Raeli vermied es, ihm den Rücken zuzuwenden, während sie von der Tunika eines der toten Diener einen Stoffstreifen abriss, um damit Liedmachers Wunde zu verbinden.
    »Wenn die Weißen wollen, dass du hierbleibst, sollten sie dir am besten einen Priester schicken - und zwar bald«, sagte sie. »Ich kann ein oder zwei dieser Kreaturen abwehren, aber ich bezweifle, dass ich mit einer größeren Zahl fertigwerden würde.« Ihr Blick wurde hart. »Richte deinem Anführer aus, dass meine Leute in einigen Stunden hier sein werden. Erinnere ihn daran, dass wir niemals Partei ergreifen, dass wir jedem unsere Hilfe anbieten werden. Sollten die Pentadrianer uns akzeptieren, während die Zirkler uns zurückweisen, wird das nicht unsere Schuld sein.«
    Lanren hielt ihrem Blick ungerührt stand, dann nickte er. »Es sind bereits mehrere Priester auf dem Weg.«
     
    Als die Karawane der Traumweber haltmachte, hing die Sonne schon tief am Himmel. Ihre Zahl war inzwischen auf etwa hundert Männer und Frauen gewachsen. Leiard wusste, dass noch mehr Traumweber zu der Schlacht kommen würden. In den Tälern in der Nähe lagerten weitere Karawanen. Solchermaßen verstreut, verringerten sie das Risiko, dass die Zirkler die Welt nach der Schlacht mit einem einzigen Schlag von hunderten von Traumwebern befreien konnten.
    Sie hatten einen Tagesmarsch vom Schlachtfeld entfernt haltgemacht, und Arleej hatte eine Gruppe von zwanzig Personen ausgewählt, die sie dorthin begleiten sollten. Die meisten der anderen würden erst folgen, wenn die Schlacht vorüber war. Einige würden zurückbleiben, um die Tarns verteidigen zu können, falls einzelne Soldaten auf die Idee kamen, sie zu plündern.
    Leiard hatte sich Arleejs Gruppe angeschlossen, und er hatte Jayim mitgenommen, da er wusste, dass der Junge sich hinter ihm herschleichen würde, wenn er ihn zurückließ. Als sie nun den Schauplatz der Zerstörung erreichten, spürte er, wie Jayims Neugier dem Grauen wich.
    Das Tal war dunkel von aufgewühltem Schlamm, verkohltem Gras und verstümmelten Leichen. In der Luft lag ein stetes Tosen, das aus einiger Entfernung kam. Es waren Schreie und das Klirren von Waffen und Schilden, immer wieder überlagert vom Dröhnen magischer Angriffe. Fünf weiße Gestalten standen fünf Schwarzen auf der anderen Seite des Tals gegenüber. Die Luft zwischen ihnen blitzte und zuckte. Riesige Brandmale, die voller verkohlter Leichen waren, waren dort zurückgeblieben, wo kein Schild die Angriffsenergie der gegnerischen Zauberer aufgenommen hatte.
    Leiard erinnerte sich an andere Schlachten, die kleiner, aber nicht minder grausam gewesen waren. Auch wenn es nicht seine eigenen Erinnerungen waren, waren sie dennoch ungeheuer lebhaft. Zauberei und Tod. Vergeudung und Schmerz. Er sah, dass diese Schlacht neue Elemente enthielt. Schwarze Bestien - die Worns, von denen Auraya ihm erzählt hatte - strichen zwischen den zirklischen Soldaten umher, mörderisch und schwer zu töten. Über den Köpfen der Kämpfer und der Zauberer kreisten Siyee. Kleinere, schwarze Gestalten machten Jagd auf sie und zogen ihre Opfer zu Boden.
    Jetzt entfernten sich drei Siyee von der Luftschlacht, um über den Köpfen der Pentadrianer zu kreisen und einen Hagel von Wurfgeschossen auf sie niedergehen zu lassen. Ein Siyee stürzte zu Boden, als die Bogenschützen mit einer Salve von Pfeilen auf den Angriff reagierten, aber auch in den Reihen der Pentadrianer gab es Verluste.
    Dennoch war jeder einzelne Tote für die Siyee vernichtend. Es gab nur sehr wenige von ihnen.
    Ich kann bloß hoffen, dass die Zirkler siegen werden, dachte Leiard plötzlich. Sonst könnte dies das Ende der Siyee

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