Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Personen, die die höchsten Ränge bekleideten: die beiden Könige und den Vermittler des somreyanischen Rats. Ratgeber, Höflinge und Diener hielten sich in der Nähe des Pavillons, traten jedoch nur ein, wenn sie gerufen wurden.
Die Weißen hatten darauf bestanden, dass die beiden Monarchen nicht an der Schlacht teilnahmen. Die Erinnerung an diese Auseinandersetzung entlockte Danjin ein Lächeln.
»Wir sind durchaus bereit, zusammen mit unseren Männern zu kämpfen«, hatte König Berro entrüstet gesagt, als man ihm erklärte, dass er und König Guire sich vom Schlachtfeld fernhalten sollten.
»Ich versichere dir, das wissen wir«, hatte Juran erwidert. »Aber wenn ihr euch an der Schlacht beteiligt, werdet ihr sterben. Sobald die Pentadrianer eine Lücke in unserer Verteidigung entdecken - und das werden sie tun -, werden sie jeden angreifen, der für uns wichtig zu sein scheint.« Er hatte kurz innegehalten, bevor er weitersprach: »Ihr könntet in die Uniformen gewöhnlicher Soldaten schlüpfen, um eure Überlebenschancen zu verbessern, aber ich würde es vorziehen, wenn ihr das nicht tätet. Wir können es nicht riskieren, euch zu verlieren.«
Auf diese Bemerkung hatte Berro mit einem Stirnrunzeln reagiert. »Warum schickst du dann die Sprecherin der Siyee in den Kampf?«
»Sie ist schwer von den anderen Siyee zu unterscheiden, und da die Siyee ihre Anführer wählen, ist bereits ein anderer Sprecher bestimmt worden, der Sirris Platz einnehmen wird, falls sie stirbt.«
»Ich habe meinen Erben bestimmt«, hatte Berro Juran ins Gedächtnis gerufen.
»Ein Kind«, hatte Juran mit einem Anflug von Schroffheit erwidert. »Es wird Jahre dauern, bis der Junge alt genug ist, um seine Verantwortung zu übernehmen.« Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. »Wenn es dein Wunsch ist, dich auf das Schlachtfeld zu begeben, werden wir dich nicht daran hindern. Aber wir werden dich auch nicht um den Preis eines Sieges schützen. Wenn du auf Ruhm aus bist, wird die Schlacht dich das Leben kosten - und das wird dein Land schwächen.«
An dieser Stelle hatte Vermittler Meeran sich geräuspert. »Ich bin ebenfalls ein gewählter Herrscher, aber auch für mich habt ihr keinen Platz.«
»Nein«, hatte Juran erwidert. »Verzeih mir, wenn ich darauf hinweise, aber du bist alt und hast keine Erfahrung im Kampf. Du bist für uns von größerem Wert aufgrund deiner Fähigkeit, mit anderen zu verhandeln und Einigkeit zu erzielen.«
Dann hatte er Meeran gebeten, während der Schlacht die Aufsicht über diejenigen zu übernehmen, die nicht kämpften, und im Falle, dass die Zirkler die Schlacht verloren, für die Armee zu verhandeln. Niemand hatte gefragt, warum I-Portak, der Anführer der Dunweger, sich an den Kämpfen beteiligte. Es verstand sich von selbst, dass der Anführer der Kriegernation an der Seite seiner Männer stehen würde. Wenn er es nicht täte, würde er die Führung an einen anderen verlieren. Mehrere dunwegische Zauberer - ihre Feuerkrieger - begleiteten ihn.
Danjin wandte sich zu Lanren Liedmacher um. Der militärische Ratgeber stand ein wenig vor den Beobachtern, den Blick fest auf das Schlachtfeld gerichtet. Sein ganzer Körper war angespannt, und er hatte die Fäuste geballt. Das Sonnenlicht leuchtete auf dem weißen Ring am Mittelfinger seiner rechten Hand.
Der Ring verband Liedmacher mit Juran und vermittelte dem Weißen aus der Ferne ein Bild des Schlachtfelds. Als Danjin nun in das Tal hinunterschaute, runzelte er die Stirn.
Die pentadrianischen Zauberer und die Weißen hatten einander seit Stunden mit Magie bekämpft, aber keine Seite schien einen Vorteil zu erringen. Da ein großer Teil der entfesselten Magie aus der Entfernung praktisch unsichtbar war, ließ sich nur schwer erahnen, was vorging. Danjin konnte nur die Auswirkungen des Kampfes sehen, wenn es einer Seite gelang, der anderen Schaden zuzufügen.
Meistens waren die Kämpfer davon betroffen. Beide Seiten schienen ungefähr gleich viele Mitglieder der feindlichen Armee getötet zu haben, aber Danjin war aufgefallen, dass vor allem die Soldaten, Priester und Priesterinnen, die von Mairae oder Rian geschützt wurden, Verluste erlitten. Zwei der feindlichen Zauberer schienen die gleichen Schwierigkeiten zu haben. Beide Seiten benutzten die Stärke ihrer mit Gaben versehenen Anhänger, um die Abwehr der schwächeren Zauberer zu stützen.
Bei den übrigen Kampfeinheiten waren die Kräfte nicht so ausgewogen verteilt. Der Vorteil lag,
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