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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Tages würde sie vielleicht in einer besseren Position sein, um zu feilschen.
    Lärm und Licht zogen sie zu ihrem Bestimmungsort. Große Markisen, an denen Laternen hingen, bildeten zwei Tunnel zu beiden Seiten einer langen Straße mit Läden. Einige Musikanten verliehen den Stimmen der wenigen Käufer einen fröhlichen Beiklang. Mehrere Händler brüllten einladende Beschreibungen ihrer Waren in die Welt. Andere machten kühne Versprechungen, was vernünftige Preise und ehrlichen Handel betraf.
    Emerahl kaufte einen Laib Brot, einen Spieß mit gegrilltem Ner - sie war der Fische inzwischen herzlich überdrüssig -, einige überteuerte Früchte und einen Becher gesüßte, fermentierte Shem-Milch. Als sie die Straße weiter hinunterging, wurden die Essensgerüche von dem beißenden Gestank von qualmenden Kräutern und Weihrauch verdrängt. Hier fand sie, wonach sie gesucht hatte.
    Der erste Laden, der Heilmittel feilbot, war groß und voller Menschen. Entlang der Vorderseite des Ladens erstreckte sich eine Theke, und an der hinteren Wand standen in Regalen Krüge verschiedenster Größen und Formen. Sie ging mit ihrem Beutel zur Theke und wartete geduldig, bis sie an die Reihe kam. Der Verkäufer war ein nicht mehr junger, kahlköpfiger Mann mit scharfen Augen. Nachdem er einem jungen Soldaten ein zweifelhaftes Mittelchen gegen Fußfäule verkauft hatte, wandte er sich Emerahl zu.
    »Womit kann ich dir helfen, junge Dame?«
    Sein Versuch, ihr zu schmeicheln, entlockte ihr ein Lächeln. »Mein Arm schmerzt mich«, erklärte sie ihm. »Also hoffe ich, dass ich einige Dinge aus meinem Beutel werde verkaufen können.«
    In seinen klugen Augen blitzte Erheiterung auf. »Ach ja? Und du hoffst, sie mir zu verkaufen?«
    »Ja.« Sie öffnete den Beutel und nahm den Krug heraus, in dem sich die Säckchen mit Yeryer-Gift befanden. »Hättest du dafür vielleicht eine Verwendung? Sie sind ganz frisch. Ich habe sie erst vor einer Woche gesammelt.«
    Als sie den Krug öffnete, zog der Mann die Augenbrauen hoch. »Vor einer Woche, sagst du? Vielleicht könnte ich ein paar Münzen dafür erübrigen.« Er musterte ihren Beutel, der ein wenig fischig roch. »Was hast du denn sonst noch anzubieten?«
    Sie nahm einige weitere Dinge heraus, dann begann das Feilschen. Er wurde dabei mehrmals von einem jüngeren Mann, vielleicht seinem Sohn, unterbrochen, der schließlich im hinteren Teil des Ladens verschwand. Emerahl konzentrierte sich auf ihren Kunden. Er war wählerisch und dachte über jeden einzelnen Gegenstand lange nach, obwohl sie fand, dass sie ihre Waren schon zu recht günstigen Preisen feilbot. Er sah ihr nicht in die Augen, und sie wünschte sich mit einem Mal, sie hätte sich ihre Fähigkeit, Gefühle bei anderen zu erspüren, bewahrt.
    Ich werde es neu lernen müssen, dachte sie. Dann würde es mir auch leichterfallen, mich an die Veränderungen in der Sprache anzupassen. Ich hatte vermutet, die eigenartige Sprechweise der Dörfler sei das Ergebnis ihrer niederen Abstammung, aber anscheinend hat sich die torenische Sprache im Allgemeinen verändert.
    Der Verkäufer hatte bisher nur die Hälfte der Dinge in ihrem Beutel gesehen. Als sie der langsamen Verhandlungsweise des Mannes überdrüssig geworden war, beschloss sie, vorzugeben, ihm alles gezeigt zu haben, und ihr Geld zu verlangen.
    Er zählte langsam Münzen aus einer Börse ab und hielt mitten in seinem Tun inne, als sein Helfer zurückkehrte, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
    »Ich würde gern irgendwann zu Bett gehen«, unterbrach Emerahl die beiden. Sie legte eine Hand auf die Krüge, die der Ladenbesitzer kaufen wollte, und machte einen Schritt rückwärts. »Sind meine Preise nicht gut genug für dich?«
    Er hob beschwichtigend die Hände. »Es tut mir leid, meine Dame, aber mein Geselle muss sich um eine recht delikate und drängende Angelegenheit kümmern.« Er kehrte an die Theke zurück und zählte den Rest der Münzen ab. Emerahl schob ihm die Krüge hin, fegte die Münzen in ihren Beutel und verließ den Laden, noch ehe der Mann seine weitschweifige Verabschiedung hatte beenden können.
    Auf der Straße angekommen, stieß sie einen Seufzer der Verärgerung aus. Hatte er gehofft, dass sie mit ihrem Preis heruntergehen würde, nur damit er sich beeilte? Hatte sie ausgesehen, als sei sie in Eile?
    Mit dieser Frage beschäftigt, schlenderte sie in eine nahe Weinschänke und kaufte ein Maß Gewürzwasser. Dann setzte sie sich in eine dunkle Ecke, hob das Glas

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