Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
indem sie drei Büschel Gras ausriss, so dass die bleiche, sandige Erde darunter zum Vorschein kam, dann lief sie am Klippenrand auf und ab. Nach fünfzig Schritten fand sie das ausgerissene Gras wieder. Um sicher sein zu können, dass sie nicht durch Zufall an eine Stelle gelangt war, an der ebenfalls einige Büschel ausgerissen waren, ging sie ein Stück landeinwärts. Als das Boot sichtbar wurde, nickte sie vor sich hin.
    Wenn ich die Höhle finde, werde ich wissen, dass dies der Hort ist, von dem der Junge mir erzählt hat.
    Sie ging abermals um den Klippenrand herum und hielt Ausschau nach der Treppe, die in die Höhle hinunterführte, konnte jedoch keine Spur davon entdecken. Nachdem sie die Insel fünfmal umrundet hatte, gab sie auf und kehrte zu ihrem Boot zurück.
    Dort angekommen, setzte sie sich und zog genug Magie in sich hinein, um einen Schild gegen den Regen zu formen. Ihre Kleider waren durchnässt und schwer. Sie benutzte ein wenig mehr Magie, um sich zu wärmen und zu trocknen. Als das Wasser wie dünner Nebel aus ihren Kleidern und ihrem Haar aufstieg, schauderte sie.
    Ich kann nur hoffen, dass dies nicht einer von den Dreitagesstürmen ist, dachte sie. Wenn sich das Wetter in einigen Stunden noch nicht gebessert hat, werde ich noch einmal versuchen, diese Treppe zu finden.
    Und wenn sie sie nicht fand? Sie würde hierbleiben und abwarten müssen, bis der Sturm sich legte. Selbst wenn sie Magie benutzte, um das Boot durch das Wasser zu lenken, hatte sie noch immer keine Ahnung, in welche Richtung sie sich wenden musste, um zur Küste zurückzukehren.
    Mit einem resignierten Seufzer öffnete sie ihren Beutel und holte einige getrocknete Früchte hervor, die sie verzehren wollte, während sie wartete.
     
    Die Membranwände der Laube leuchteten im Licht der frühen Morgensonne. Auraya sah sich in dem kleinen Haus um und seufzte vor Wohlbehagen. Es tat gut, wieder in Si zu sein.
    Warum fühle ich mich hier so zu Hause?, fragte sie sich. Es geht mir besser als seit Monaten. Und ich hatte letzte Nacht keine Alpträume, wurde ihr plötzlich klar. Sie fühlte sich, als hätte sie einen Großteil ihrer Sorgen hinter sich gelassen. Die Alpträume. Das Hospital. Mir war gar nicht bewusst, wie sehr mich die Angelegenheiten des Hospitals umgetrieben haben.
    Sie dachte an ihren früheren Aufenthalt in Si zurück. Hier hatte sie sich morgens nach dem Aufwachen immer wohlgefühlt. Aber lag das vielleicht an meinen Traumvernetzungen mit Leiard?, überlegte sie plötzlich.
    Leiard. Glaubte sie, dass der Schmerz, der jeden Gedanken an Leiard stets begleitet hatte, langsam schwächer wurde? Er schien jetzt Teil des Lebens eines anderen Menschen zu sein. Vielleicht würde sie schon bald gar nichts mehr empfinden.
    Ich hoffe nicht, dass es so kommt, sagte eine vertraute Stimme in ihre Gedanken hinein. Es wäre schrecklich, wenn du nichts mehr empfinden würdest. Weder Glück noch Trauer. Weder Freude noch Schmerz.
    Ich meinte, dass ich vielleicht schon bald nichts mehr für Leiard empfinden werde, antwortete sie Chaia. Das weißt du.
    Du wirst immer irgendetwas für ihn empfinden. Die Zeit wird den Schmerz dumpfer werden lassen. Und nichts kann diesen Schmerz besser lindern als das Erwachen neuer Gefühle.
    Ja, dachte sie. Neue Gefühle und neue Herausforderungen. Wie das Ziel, diese Pentadrianer aus Si zu vertreiben.
    Das war es nicht, was ich im Sinn hatte.
    Sie lächelte schief. Das hatte ich mir gedacht. Aber wie heißt es so schön: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
    Ich werde dich daran erinnern.
    Dann war er plötzlich wieder fort. Auraya schüttelte den Kopf. Manchmal verstand sie Chaira nicht, aber andererseits war er im Gegensatz zu ihr ein Gott. Sie erhob sich und trat vor den Wandbehang, mit dem der Eingang der Laube bedeckt war.
    »Owaya fliegen?«
    Sie drehte sich zu Unfug um, der zu dem Schluss gekommen war, dass einer der Körbe, die von der Decke der Laube hingen, ein annehmbarer Schlafplatz sei. Nur seine Nase lugte über den Rand des Korbes hinaus.
    »Ja. Auraya allein fliegen. Zu einem gefährlichen Treffen. Unfug hierbleiben. In Sicherheit.«
    Unfug dachte lange über diese Mitteilung nach, dann verschwand seine Nase im Korb. Seit er vor der Schlacht entführt worden war, nahm er alle Warnungen vor möglichen Gefahren sehr ernst.
    »Unfug bleiben«, murmelte er.
    Auraya trat erleichtert ins Freie und machte einen Schritt auf die Sprecherlaube zu. Sofort kam eine kleine Schar Siyee-Kinder aus

Weitere Kostenlose Bücher