Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
dasitzen und darauf warten, dass man ihn angreift.«
Iriz und Tyzi nickten zustimmend. »Dann nehmen wir uns also die Gruppe vor, die sich dem nächstgelegenen Stamm nähert«, schlug Iriz vor.
»Wir müssten sie bis zum Nachmittag erreicht haben«, fügte Tyzi hinzu.
Auraya sah Sirri an. »Und wenn alles gutgeht, werden wir morgen zurück sein.«
Die Sprecherin lächelte grimmig. »Dann lasst uns nicht länger zögern.«
Sie gingen zum unteren Ende der Flache, wo ein nicht allzu tiefer Abbruch die Felsfläche begrenzte. Nachdem Sirri sich in die Luft erhoben hatte, stießen sich auch die anderen Sprecher und Jäger ab. Auraya zog Magie in sich hinein und folgte ihnen.
Als sie zu Sirri aufschloss, spürte sie eine zweite Präsenz an ihrer Seite.
Du bist wieder da.
Ja, sagte Chaia.
Weißt du, was diese Pentadrianer vorhaben?
Ja.
Wirst du es mir erzählen?
Nein.
Warum nicht?
Es ist an dir, sie zu finden und das Problem zu lösen.
Dann wirst du mir also nicht einmal verraten, wo sie sind.
Das ist nicht notwendig. Du wirst sie ohne weiteres finden.
Welchen Sinn hat es, dass du mit mir redest, wenn du mir nichts Nützliches mitteilen willst?
Muss es immer eine Belohnung geben? Ist meine Gesellschaft nicht genug?
Sie seufzte.
Natürlich muss es keine Belohnung geben. Ich wünschte nur, ich wüsste, wie gefährlich diese Pentadrianer sind. Ich möchte nicht, dass die Siyee verletzt oder getötet werden.
Dann solltest du alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Chaias Tonfall war jetzt nicht mehr spielerisch. Sei nicht allzu selbstgefällig, nur weil ich ab und zu gegenwärtig bin. Ich kann nicht überall gleichzeitig sein, ebenso wenig wie ich die ganze Zeit über bei dir sein kann. Wenn ich es könnte, und wenn die Welt voller mit großen Gaben gesegneter Sterblicher wäre, die bereit wären, meinen Willen zu tun, hätten wir dich nicht zu dem machen müssen, was du bist. Er hielt inne. Hast du alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen?
Ja, antwortete sie. Ich hoffe es zumindest.
Als er sie verließ, durchzuckte sie ein Stich der Furcht. Einmal mehr grübelte sie über die verschiedenen Möglichkeiten nach, wie diese Begegnung mit den Pentadrianern ausgehen könnte.
Die Ergebene Renva ergriff die Hand des Götterdieners Vengel und hielt sie fest, während er sie über den Rand des Felskamms hochzog. Als sie sich neben ihm aufrichtete, gab er ihr Halt. Der Boden war voller tiefer Senken und scharfer Steine, und es gab nirgendwo eine ebene Stelle, auf der man gut hätte stehen können.
Als sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, blickte sie sich um. Der Felskamm lag hoch genug, um das umgebende Gelände deutlich sehen zu können.
Das ist ein Alptraum!, dachte sie. Gewiss können hier nur geflügelte Geschöpfe leben. Es ist so, als täte das Land sein Bestes, um uns zurückzuweisen.
Sie wünschte, sie hätte ihm diesen Gefallen tun können, aber sie musste Befehle ausführen. Die Siyee waren ein primitives Volk, so hatte man ihr erzählt. Schlichte Leute mit schlichten Gebräuchen waren leicht zu beeindrucken. Ob sie sie dazu bringen konnte, den Fünf Göttern zu huldigen, hing davon ab, wie sehr sie von den Zirklern und ihren falschen Göttern beeindruckt waren.
Aber zuerst müssen wir sie erreichen.
Es wäre viel einfacher gewesen, wenn die Siyee zu ihr gekommen wären.
Sie hatte von Zeit zu Zeit in der Ferne einige von ihnen gesehen, und häufig hatte sie das Gefühl gehabt, dass sie sie und ihre Gefährten beobachteten, aber sie waren niemals in Rufweite gekommen.
Schlichte Leute sind oft sehr ängstlich, rief sie sich ins Gedächtnis. Vor wenigen Monaten waren wir noch ihre Feinde. Sie werden uns als Eindringlinge betrachten.
Sie wandte sich von der Aussicht ab und machte sich auf den Weg zum Gipfel des Felsens.
»Ergebene Renva!«, rief Vengel.
Sie drehte sich um und bemerkte, dass er in die Ferne schaute. Er sah zu ihr herüber und streckte die Hand aus. Als sie den Blick in die Richtung wandte, in die er wies, konnte sie am Himmel nichts entdecken.
»Was ist los?«, fragte sie.
»Siyee«, antwortete Vengel. »Sie fliegen ziemlich tief. Zwischen den Bäumen und uns.«
Sie senkte den Kopf, aber es dauerte einige Zeit, bis sie sie sah. Fliegende Gestalten, die zu groß waren, um Vögel zu sein, glitten zwischen den Baumwipfeln hindurch, zu weit entfernt, als dass sie Einzelheiten hätte ausmachen können. Es waren mehr als zehn, und sie kamen direkt auf sie
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