Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
geschnitzte Hocker waren in einem Kreis aufgestellt worden. Die Sprecher nahmen ihre Plätze ein. Auraya stellte ihr Bündel neben sich auf den Boden. Unfug spähte hinaus, dann kam er zu dem Schluss, dass seine Umgebung recht uninteressant sei, und rollte sich zusammen, um zu schlafen.
»Wie wir alle wissen«, begann Sirri, »wurde vor vierzehn Tagen ein pentadrianisches Schiff an der Küste des südlichen Si gesehen. Mehrere Pentadrianer sind an Land gegangen und anschließend in Gruppen landeinwärts gereist. Anscheinend benutzen sie ihre Vögel, die sie zu den Dörfern der Siyee führen.« Sie sah Auraya an. »Wir haben den Weißen ein Hilfsgesuch gesandt, und Auraya ist zu uns zurückgekehrt. Hast du irgendwelche Fragen, Auraya, bevor wir darüber sprechen, wie wir mit den Pentadrianern verfahren sollen?«
»Wie oft habt ihr Berichte über die Bewegungen der Pentadrianer erhalten?«
»Alle paar Stunden. Mein Sohn, Sreil, hat Gruppen von Beobachtern eingeteilt, die den Pentadrianern folgen und regelmäßig Bericht erstatten.«
»Haben diese Beobachter einen oder mehrere der Zaubereranführer der Pentadrianer unter ihnen gesehen?«
»Nein.«
Das bedeutet nicht, dass sie nicht bei ihnen sein könnten. Auraya trommelte ihre Fingerspitzen gegeneinander. »Haben die Pentadrianer irgendjemanden verletzt?«
»Noch nicht.«
»Haben sie zu irgendjemandem gesprochen?«
»Nein - alle Siyee haben den Auftrag bekommen, sich von ihnen fernzuhalten.«
»Haben sie versucht, eine dauerhafte Siedlung zu gründen?«
Die Sprecher wirkten überrascht. Auraya las aus ihren Gedanken, dass keiner von ihnen diese Möglichkeit in Betracht gezogen hatte.
»Die Beobachter sagen, die Pentadrianer bewegen sich stetig von einem Ort zum nächsten«, erwiderte Sprecher Dryss.
Auraya dachte über das Gehörte nach. »Ich habe für den Augenblick keine weiteren Fragen. Hat einer von euch Fragen an mich?«
»Ja«, erwiderte einer der Stammesabgesandten. »Was wirst du tun?«
Sie hob die Hände und verschränkte die Finger. »Euch beraten und unterstützen. Ich bin nicht hier, um für euch zu entscheiden, wie ihr vorgehen wollt. Ich werde euch schützen, wenn die Pentadrianer angreifen, und ich werde sie aus Si vertreiben - falls ich das kann -, solltet ihr zu dem Schluss kommen, dass es geschehen muss. Außerdem werde ich für euch übersetzen, falls sie mit euch in Verbindung zu treten wünschen. Es ist möglich, dass sie mit euch Frieden schließen wollen.«
Die Siyee tauschten Blicke, und viele von ihnen runzelten finster die Stirn.
»Niemals!«, zischte einer der Stammesabgesandten.
»Du darfst diese Möglichkeit nicht einfach so abtun«, sagte einer der älteren Sprecher zu dem jungen Mann. »Die Pentadrianer sind kein Volk, das im Begriff steht, auszusterben. Es ist besser, wenn wir Frieden mit ihnen halten.«
»Solange wir deswegen nicht gezwungen sind, allzu große Kompromisse zu schließen.«
»Natürlich nicht.«
»Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, fuhr Auraya fort. »Eine, die mich beunruhigt. Die Pentadrianer könnten hoffen, einige Siyee zu ihrem Glauben zu bekehren.«
»Dann steht ihnen eine Enttäuschung bevor«, erwiderte Sprecherin Sirri energisch. »Es gibt keinen einzigen Siyee, der nicht den Verlust eines Familien- oder Stammesmitglieds betrauert. Niemand würde uns verraten, indem er sich dem Feind anschließt.«
»Ich glaube, das ist wahr«, erwiderte Auraya. »Wenn die Pentadrianer mit dieser Absicht hergekommen sind, wird es das Beste sein, alle Siyee auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen, damit sie sich gegen süße Worte wappnen können, mit denen man sie zu überzeugen versuchen könnte.«
»Die Pentadrianer werden keine Gelegenheit bekommen, diese Worte zu sprechen«, erklärte der junge Stammesabgesandte. »Sie werden nach Hause zurückkehren, oder wir werden sie töten.«
»Wir werden sie nach Hause schicken, ganz gleich, in welcher Absicht sie gekommen sind«, stimmte Sirri zu. »Selbst wenn ihr Vorhaben friedlicher Natur sein sollte, liegt der Krieg noch nicht lange genug zurück, als dass wir Pentadrianer in Si willkommen heißen würden.«
Die anderen Sprecher schlossen sich ihrer Meinung an.
»Wenn es das ist, was ihr tun wollt«, sagte Auraya, »müssen die Pentadrianer es von euch hören, nicht von mir. Sie müssen erfahren, dass es eure Entscheidung ist und dass ihr nicht lediglich das tut, was die Weißen euch vorschreiben.«
Stille folgte ihren Worten. Auraya spürte
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