Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
das ein Irrtum.«
Meeran hob beschwichtigend die Hände, obwohl das Gespräch zu nichts Schlimmerem zu führen schien als zu einem wütenden Wortwechsel. »Wir könnten die ganze Nacht darüber streiten. Ich würde lieber hören, welche Konsequenzen eurer Meinung nach die Entscheidung des Rats haben wird, den Pentadrianern zu gestatten, sich hier niederzulassen.«
Haleed blickte auf das Schiff hinab und runzelte finster die Stirn. »Sie werden Ärger bringen, wie ich schon sagte. Zuerst erlauben wir ihnen, in unser Land zu kommen, und was dann? Werden wir ihnen einen Sitz im Rat geben?«
Arleej lächelte. »Wenn sie genug Anhänger finden, um eine gesetzlich erlaubte Religion zu werden, können wir ihnen einen Sitz im Rat nicht verweigern. So wollen es unser Gesetz und unsere Tradition.«
»Möglicherweise ist es an der Zeit, dieses Gesetz zu ändern«, meinte Haleed düster. »Oder die erforderliche Anzahl von Anhängern zu erhöhen.«
Ein Schatten glitt über Arleejs Gesicht. Sie macht sich Sorgen, dass der Hass auf die Pentadrianer die Somreyaner dazu bringen könnte, sich Haleeds Meinung anzuschließen, ging es Meeran durch den Kopf. Die Traumweber sind, verglichen mit der möglichen Anzahl von Pentadrianern, die vielleicht hierherkommen, nur eine kleine Gruppe. Ein solches Gesetz würde Arleej ihren Sitz im Rat nehmen, ohne zu verhindern, dass die Pentadrianer mehr Macht gewannen.
»Das Volk wird sich damit niemals einverstanden erklären, ganz gleich, wie sehr es unsere Besucher fürchten mag«, versicherte Meeran ihnen.
»Also werden wir sie nicht mehr los«, knurrte Haleed.
»Das muss nicht unbedingt so sein«, sagte Arleej leise. »Sie brauchen sich lediglich zu einer einzigen feindlichen Tat hinreißen zu lassen, dann können wir sie hinauswerfen. Und wir entscheiden darüber, was eine feindliche Tätigkeit ist.«
Haleed musterte sie mit widerstrebendem Respekt, und sie lächelte ihn an. Meeran blickte von einem zum anderen, dann schüttelte er den Kopf. Sie hatten einander viele Jahre lang Widerstand geleistet und dadurch an Stärke gewonnen. Der Gedanke, was sie vielleicht ausrichten konnten, wenn sie sich zusammentaten, war beunruhigend.
»Sie behaupten, sie seien hergekommen, um Frieden zu schließen«, rief Meeran ihnen ins Gedächtnis. »So zweifelhaft diese Behauptung sein mag, ich denke, wir sollten ihnen zumindest eine Chance geben, ihren guten Willen zu beweisen.«
Die beiden Ältesten sahen ihn an, und obwohl ihnen die Skepsis ins Gesicht geschrieben stand, nickten sie beide.
Auf den nördlichen Bergen lag bereits Schnee, wie Auraya bemerkte. Einzelne Schneefelder spiegelten das Licht des Mondes wider.
Stirnrunzelnd dachte sie darüber nach, welche Konsequenzen ein früher und harter Winter für die Siyee haben könnte, wenn sie durch die Herzzehre geschwächt wären.
Es wird nicht gar so schlimm werden, wenn ich die Ausbreitung der Krankheit verhindern kann, sagte sie sich.
Aber das war nicht immer leicht. Obwohl die Heilerpriester ein wenig über Seuchen wussten, betrachteten gewöhnliche Menschen die Ausbreitung derartiger Krankheiten mit Furcht und Aberglauben. Heute hatte sie herausgefunden, dass die Siyee in dieser Hinsicht nicht anders waren.
Die Familie, die von dem Stamm vom Nordfluss gekommen war, hatte sich geweigert, das Offene Dorf freiwillig zu verlassen, obwohl man ihnen in der Nähe Lauben angeboten und ihnen versichert hatte, dass sie sich dem Dorf nur so lange fernhalten müssten, bis sich herausgestellt hatte, ob sie krank waren oder nicht. Als Sirri ihnen den Befehl gegeben hatte fortzugehen, hatten sie gehorcht, wenn auch mit merklichem Groll.
Die Siyee, die in der Nähe des Offenen Dorfs lebten, hatten unterschiedlich auf die Situation reagiert. Einige waren voller Angst, und Auraya vermutete, dass Sirri alle Hände voll damit zu tun haben würde, diese Leute daran zu hindern fortzugehen. Andere fanden, dass die Familie vom Nordfluss ungerecht behandelt werde, und zögerten nicht, ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen.
Glücklicherweise zeigte keiner der Besucher Zeichen der Krankheit. Den Boten hatte der Flug zurück zum Nordfluss jedoch mehr angestrengt, als es hätte der Fall sein dürfen. Auraya sah zu Reet hinüber und runzelte die Stirn.
Er muss die Priesterlaube kurz nach mir verlassen haben, überlegte sie. Ich spüre, dass er Hunger hat. Er kann nicht viel gegessen haben, und Ruhe hat er auch nicht bekommen. Vielleicht fehlt ihm tatsächlich
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